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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04
Autoren: Prinz der Nacht
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Schlaganfall erlitten!“
    Jacinda und Rackford starrten sich en tsetzt an. Dann sprangen sie auf, brachten ihre Kleidung in Ordnung, er- griffen ihre Schuhe und eilten zum Haus zurück.
    „O Master Billy, er ist blind!“ Verzweifelt rang Mr. Becket die Hände, nachdem Jacinda und Rackford vom Strand he- raufgekommen waren.
    „Himmel“, murmelte Rackford.
    „Mr. Plimpton fürchtet, dass Seine Gnaden den nächsten Morgen nicht mehr erleben wird. Ihr Vater fragt nach Ih- nen, Sir.“
    Jacinda schaute Rackford fragend an.
    „Ich werde ihn aufsuchen“, sagte Rackford.
    Sie liefen zum Haus und begaben sich in den Nordflügel, in dem sich das Zimmer des Marquis befand. Als sie in den Flur traten, schlüpfte die Marchioness leise weinend aus Truros Raum. Als sie sie kommen sah, stürmte sie auf sie zu und warf sich schluchzend ihrem Sohn in die Arme.
    „O William, ich fürchte, seine Zeit ist gekommen.“
    „Beruhigt Euch, Mutter“, erwiderte Rackford mit fester Stimme. „Jacinda, würdest du Ihre Ladyschaft in den Sa- lon begleiten und ihr ein Glas Wein zur Beruhigung geben? Ich werde zu Vater gehen und nachschauen, wie es ihm geht.“
    „Kommen Sie, Lady Truro.“ Jacinda legte einen Arm um die zerbrechlichen Schultern der Frau und führte sie in den Salon.
    Rackford wappnete sich für das Unausweichliche und betrat das Krankenzimmer seines Vaters.
    „Bist du das, William?“ fragte der Marquis heiser.
    „Ja, Vater.“
    „Komm näher.“
    Rackford schluckte und gehorchte dann. Der Anblick seines Vaters erschütterte ihn. Er warf dem Arzt einen grimmigen Blick zu und sah, dass Mr. Plimpton alles bereit gelegt hatte, um Truro zu schröpfen.
    „Lassen Sie das“, befahl Rackford und bedeutete dem Mann zu verschwinden. Doch der Mann blieb.
    Rackfords Vater war bereits blass wie eine Leiche. Rack- ford wusste, was das bedeutete. In seinem Viertel war er

schließlich oft genug dem Tod begegnet.
    Der Marquis starrte ins Leere, aber seine grünen Augen blickten so entschlossen wie sonst. „Ich möchte allein mit meinem Sohn sprechen.“
    „Ja, Mylord.“ Leise verließ der Arzt das Zimmer.
    „Ist er weg?“ fragte Truro.
    „Ja.“ Rackford setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Bett seines Vaters stand.
    Truro atmete schwer. „Ich ... sterbe, William.“
    Rackford wusste nicht, was er antworten sollte. „Ja, Sir“, erwiderte er schließlich lahm.
    „Kümmere dich ... um deine Mutter.“
    „Das werde ich.“
    „Pass auf, dass die Pächter dich nicht betrügen. Sie wer- den es versuchen.“
    Rackford grinste und senkte den Kopf. „Ja, Vater.“
    „Ich habe dir noch etwas zu sagen.“
    Rackford versteifte sich.
    „Ich weiß, dass du denkst, ich hätte dich ungebührlich hart behandelt.“ Der Marquis sprach sehr leise, als koste ihn jedes Wort Mühe.
    „So ist es, Sir“, bestätigte Rackford vorsichtig.
    „Aber du sollst wissen, dass ich dich nur so behandelt ha- be, wie mein Vater mich behandelt hat.“
    Rackford starrte ihn an. „Sir?“
    Truro griff mühsam nach dem Glas Wasser, das auf sei- nem Nachttisch stand, und trank einen Schluck. „Du hast mich gehört. Du musst nicht glauben, dass ich Mitleid mit dir habe. Mir ging es genauso schlecht. Es hat mir nicht ge- schadet, und offenbar bist auch du ganz gut geraten.“
    Schockiert betrachtete Rackford das hagere Gesicht sei- nes Vaters.
    „Hörst du zu? Ich werde das nur einmal sagen.“
    „Ja, Vater.“
    Truro zögerte. „Ein Teil von mir war froh, dass du weg- gerannt bist. Es war gut – gut für uns beide. Auch ich habe als Junge immer fortlaufen wollen, mich aber nie getraut. Obwohl ich dich habe suchen lassen, war ich ein wenig froh, dass sie dich nicht gefunden haben. Irgendwo in mir gibt es nämlich einen Teil, der dich immer geliebt hat. Ich wusste, dass ich dich nur zerstören würde, wenn du zu-

rückkämst. Ich hätte dich zu dem gemacht, was ich bin.“
    Rackford schwieg betreten.
    Die Brust seines Vaters hob sich in angestrengten Atem- zügen. „Stattdessen bist du zu etwas Besserem geworden. Ich hätte dich nie so hinbekommen. Ich wusste nur, wie man Dinge zerstört, du bist jemand, der etwas aufbaut!“ Er rang nach Luft. „Du hättest deine Leute in Angst und Schrecken versetzen können, aber stattdessen haben sie dich geliebt. Du hättest sie vertreiben können, aber du hast ihnen Essen und Unterkunft gewährt. Ich hätte nicht ge- dacht, dass man so stolz auf seinen Sohn sein kann, wie ich es auf dich bin,
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