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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04
Autoren: Prinz der Nacht
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te Jacinda. „Ihr seid nur gekommen, um sicherzugehen, dass ich euch nicht nur meine Ländereien, sondern auch mein Geld hinterlasse.“
    Doch Jacinda ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Viel- leicht hatte sie das Lord Drummond zu verdanken, der ja auch immer ein wenig schroff zu ihr gewesen war. „Machen Sie sich nicht lächerlich, Lord Truro. Ich verfüge über eine Mitgift von hunderttausend Pfund und über ein Stück Land in Hertfordshire. Mein Vater, der achte Duke of Hawkscliffe, hat es mir hinterlassen, und seit dem Tag mei- ner Hochzeit kann ich darüber verfügen“, verkündete sie, um ihn daran zu erinnern, welchen Rang sie bekleidete. „Rackford und ich werden also nicht verhungern.“
    „Sie sind ganz schön frech!“
    „Wie man in den Wald hineinruft, Mylord, so schallt es aus ihm heraus.“
    „Was erlauben Sie sich, Sie Göre ...“
    „Vater“, warnte Rackford ihn mit zusammengebissenen Zähnen, „Sie sprechen mit meiner Frau.“
    „Vielleicht sollten Lord und Lady Rackford sich jetzt zu- rückziehen“, schlug der Arzt besorgt vor.
    „Unsinn, sie sollen bleiben“, erwiderte Truro. „Sie regen mich nicht auf.“
    „Sie sollten auf Ihren Arzt hören“, widersprach Rackford kühl. „Komm mit, Jacinda.“
    Doch Jacinda gehorchte nicht. Sie trat an Truros Bett und verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Was soll das? Wollen Sie zu mir ins Bett kriechen?“
    „Vater!“ stieß Rackford entsetzt hervor, aber Jacinda verdrehte nur die Augen.
    „Sie jagen mir keine Angst ein, schockieren kann man mich auch nicht so schnell.“
    „Kein Wunder, wenn man bedenkt, wer Ihre Mutter war.“ „Das reicht, Sir!“ Rackford befürchtete, selbst einen Schlaganfall zu bekommen, wenn sein Vater Jacinda noch einmal beleidigte.

„Lass ihn nur, Rackford“, beruhigte Jacinda ihn. „Seine Beleidigungen machen mir nichts aus. Wenigstens hat er den Mut, es mir ins Gesicht zu sagen. Sicher ist er ein Un- geheuer, aber ich glaube allmählich ... dass das seine Art ist, freundlich zu sein.“
    Truros Mund zitterte und nahm eine Form an, die fast an ein Lächeln erinnerte. „Verschwinden Sie.“
    „Ruhen Sie sich aus, Sie Ungeheuer“, entgegnete Jacin- da. „Mit etwas Glück verbessert das ja Ihren Zustand.“
    Rackford legte den Arm um sie und führte sie aus dem Krankenzimmer. Auf dem Flur fing er an, sich beschämt für das Verhalten seines Vaters zu entschuldigen, aber sie winkte nur lachend ab.
    „Wir werden sofort abreisen ...“
    „Unsinn. Willst du ihm die Genugtuung verschaffen, dass er es geschafft hat, uns innerhalb von zehn Minuten zu ver- jagen? Komm, zeig mir die Küche! Ich möchte gerne diese berühmte Blaubeergrütze kosten.“
    Rackford musterte sie nachdenklich, zuckte die Schul- tern, seufzte und führte Jacinda dann in Richtung Küche. Bald darauf saßen sie an einem großen geschrubbten Holztisch. Durch die offenen Fenster wehte der warme Abendwind zu ihnen herein. Die Köchin summte vor sich hin oder erzählte ihnen, wer im Dorf wen geheiratet hatte. Schließlich war Rackford ja lange fort gewesen. Er freute sich an den Geschichten der Köchin, doch gleichzeitig spürte er, wie seine Vergangenheit ihm den Atem nahm. Nur mit Mühe gelang es ihm, ein unbeschwertes Lächeln aufzusetzen.
    Stolz und strahlend stellte Mrs. Landry zwei Schüsseln mit Buttercreme und Blaubeergrütze vor Jacinda und Rackford hin. „Bitte schön, Master Billy, genau wie Sie es mögen, nur fünfzehn Jahre zu spät“, sagte sie sanft. „Sie sind damals nicht mehr dazu gekommen, sie zu essen.“
    Verstört blickte Rackford sie an. Fünfzehn Jahre.
    „Oh, es schmeckt himmlisch, Mrs. Landry“, schwärmte Jacinda nach dem ersten Bissen. Doch Rackford saß wie versteinert da und starrte in seine Schüssel. Tränen ver- schleierten ihm den Blick.
    Jedes Detail jener furchtbaren Nacht stand ihm jetzt wieder vor Augen. Er merkte erst, dass er zitterte, als er

sah, dass seine Hand den Löffel wie eine Waffe umklam- mert hielt.
    „Billy?“ fragte Jacinda besorgt. Sanft berührte sie seinen Arm. „Liebling?“
    „Verzeihung. Es tut mir Leid. Ich kann nicht ... entschul- digt mich.“ Er stieß seinen Stuhl zurück, sprang auf und verließ die Küche. Er musste sich stark zusammenreißen, um nicht zu schluchzen. Nein, seine Erinnerungen durften ihn nicht so beherrschen!
    „Billy!“
    Er hörte die Tür knarren, als Jacinda hinter ihm hereilte. Doch als sie bei ihm war und seinen Arm umfassen wollte, zog er
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