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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04
Autoren: Prinz der Nacht
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voller Blüte, falls Sie Lust haben, dort spazieren zu gehen. Auch am Strand ist es um diese Jahreszeit herrlich.

Vergessen Sie aber nicht, einen Sonnenschirm mitzuneh- men. Sie ruinieren sich sonst Ihren entzückenden Teint.“
    „Danke, Ma’am, ich werde vorsichtig sein.“
    Lady Truro betrachtete voller Neid die zarte Haut der achtzehnjährigen Jacinda.
    Rackford war es nicht entgangen, dass seine Mutter ih- nen bisher weder zur Hochzeit gratuliert noch Jacinda mit einem freundlichen Satz in der Familie willkommen gehei- ßen hatte. Doch das wollte er jetzt nicht kommentieren. „Wie geht es ihm?“ erkundigte er sich nach seinem Vater.
    „Er ist schwach“, antwortete Lady Truro. „Außerdem hat er Angst. Durch die Lähmung kann er nicht mehr so gut sprechen. Du darfst ihn nicht aufregen, William ...“
    „Ich versuche immer, ihn nicht aufzuregen, Ma’am.“
    „Mr. Plimpton, unser Arzt, ist gerade bei ihm. Er sagt, dass Seine Lordschaft unbedingt Ruhe braucht. Ein zwei- ter Wutanfall würde wahrscheinlich einen neuerlichen Schlaganfall zur Folge haben. Und den würde dein Vater nicht überleben.“
    Rackford überlegte. „Vielleicht sollte ich gar nicht zu ihm gehen. Mein Anblick alleine könnte schon ausreichen, um ihn in Wut zu versetzen.“
    „Ich bin sicher, er freut sich über dein Kommen. Du musst ihn besuchen, du bist so weit gereist.“
    „Noch dazu in meinen Flitterwochen“, ergänzte Rack- ford und stemmte die Hände in die Hüften.
    „In der Tat.“ Die Marchioness wandte den Blick ab.
    Eine Weile herrschte verlegenes Schweigen.
    Dann schaute Rackford Jacinda an, und sie nickte ihm ermutigend zu.
    „Na gut“, murmelte er, „dann will ich es hinter mich bringen. Du brauchst nicht mit hinein. Es wird sicher nicht besonders nett.“
    „Ich komme mit“, verkündete Jacinda fest und nahm sei- ne Hand.
    Als Rackford die Tür öffnete, blieb sie einen Schritt hin- ter ihm. Er ließ ihre Hand los und betrat das Zimmer. Beim Anblick seines Vaters blieb er abrupt stehen. Du lieber Himmel.
    Der Arzt bandagierte Rackfords Vater gerade den Arm. Truro war blass wie ein Geist. Der einst so mächtige und

Furcht einflößende Marquis wirkte in seinem riesigen Bett klein wie ein Zwerg. Seit Rackford ihn das letzte Mal gese- hen hatte, schien er um zwanzig Jahre gealtert zu sein. Die einst so gesunde Gesichtsfarbe war einem wächsernen Ton gewichen. Der Marquis hatte nun graue Haare und einge- fallene Wangen. Seine Augen lagen tief in den Höhlen, und die linke Mundhälfte hing nach unten. Doch als er Rack- ford und Jacinda erblickte, blitzte in seinen smaragdgrü- nen Augen das gleiche teuflische Feuer wie immer.
    „Sieh an, die Geier fangen an zu kreisen“, stieß er mit brüchiger Stimme hervor.
    Jacinda blickte den Alten entsetzt an, doch Rackford at- mete nur hörbar aus. Er war fest entschlossen, sich nicht provozieren zu lassen.
    „Mit solchen Begeisterungsstürmen hätte ich ja gar nicht gerechnet. Ich bin nur Mutter zuliebe hier, nicht Ihretwe- gen.“ Rackford schlenderte auf ihn zu.
    Mr. Plimpton sah Rackford entsetzt an. „Bei allem Res- pekt, aber Lord Truro darf auf keinen Fall aufgeregt wer- den.“
    Truro schnaubte. „Der kleine Bastard regt mich auf, seit er auf die Welt gekommen ist.“
    „Ich bin ein Bastard, Vater? Hassen Sie mich deswegen so sehr?“ fragte Rackford freundlich und lehnte sich an den stummen Diener aus Sandelholz.
    „Was glaubst du denn?“ knurrte Lord Truro.
    Überrascht schaute Jacinda vom Vater zum Sohn.
    „Nur keine Sorge“, beruhigte Rackford sie. „Er ist mein Vater. Die äußere Ähnlichkeit lässt sich ja wohl kaum leug- nen.“
    „Halt dich zurück“, zischte Jacinda ihm zu.
    Er warf ihr einen finsteren Blick zu, dann verschränkte er die Arme vor der Brust. Warum war er bloß hergekom- men? Nur um seinem Vater noch einmal die Chance zu ge- ben, ihn zu beleidigen und zu erniedrigen? Er ahnte, dass Truro sehr gereizt war, weil er es einfach nicht ertragen konnte, dass man ihn so sah: schwach und von der strafen- den Hand Gottes für seine Brutalität niedergestreckt. Auch Rackford war gereizt. Er ertrug den Spott seines Vaters nicht. Schließlich hatte er eine weite Reise auf sich genom- men, um herzukommen und seiner Betroffenheit Ausdruck

zu verleihen.
    „Es tut uns sehr Leid, dass Sie so schwer krank sind. Wir werden alles tun, was wir können, damit Sie bald wieder genesen.“
    „Schöne Worte, Kind, aber ich bin kein Narr.“ Er muster-
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