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Für immer tot

Für immer tot

Titel: Für immer tot
Autoren: Bernhard Aichner
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trinken wir.
    – Prost, Max.
    – Auf Hanni.
    – Noch einen.
    – Was ist mit dem Jungen?
    – Mit welchem Jungen?
    – Die lustige Geschichte, die du unbedingt erzählen wolltest.
    – Genau.
    – Also?
    – Er ist Sportholzfäller.
    – Was ist er?
    – Er fällt Bäume. Mit der Axt, mit der Motorsäge, das ist jetzt eine Sportart.
    – Ist es?
    – Ja.
    – Irgendwann ist Gräber schaufeln auch eine Sportart.
    – Bestimmt, Max, aber jetzt hör mir erst mal zu.
    – Deine Flecken werden immer röter.
    – Macht nichts. Es juckt nur, ist nicht schlimm.
    – Du hast schon rote Striemen vom Kratzen.
    – Darf ich jetzt weitererzählen?
    – Niemand hält dich davon ab.
    – Also, die tragen ja normalerweise so eine Art Kettenhemd an den Beinen, damit sie sich nichts abhacken.
    – Und?
    – Unser Mann hat trainiert, und er hatte seine Kettenhosen nicht an.
    – Und?
    – Er hat sich den Fuß abgehackt.
    – Abgehackt?
    – Mit einem Schlag.
    – Das ist gut.
    – Sag ich ja.
    – Gute Geschichte, Baroni.
    – Was für ein Teufelskerl, oder?
    – Wir könnten ihm eigentlich auch was abhacken.
    – Wem?
    – Wagner.
    – Wäre das nicht übertrieben?
    – Finde ich nicht.
    – Du willst Wagner also was abhacken?
    – Er hätte es verdient, oder?
    – Max?
    – Was?
    – Denkst du an ein bestimmtes Körperteil?
    – Ja.
    – Aber es ist nicht das, was ich meine, oder?
    – Doch.
    – Dann ist es endgültig vorbei mit Kindermachen.
    – Ist es.
    – Du meinst, wir sollen ihn bestrafen. Ihn von seinem Gemächt befreien?
    – Mehr als das.
    – Finde ich gut. Darauf trinken wir, Max.
    – Wir könnten das Dreckschwein auch frittieren.
    – Was tun wir?
    – Wir werden ihn frittieren.
    – Wie soll das gehen?
    – Seinen Kopf. Ich tunke ihn kurz in die Fritteuse.
    – Max, dann stirbt er.
    – Genau.
    – Das kannst du nicht machen.
    – Sicher kann ich.
    – Wir können ihn nicht einfach umbringen.
    – Er hat Hanni umgebracht. Und Tilda auch beinahe.
    – Das ist noch lange kein Grund.
    – Doch, ist es.
    – Trink, Max, dann überlegen wir uns etwas anderes.
    – Nein, er wird frittiert.
    – Und was machen wir dann mit dem frittierten Wagner?
    – Was glaubst du?
    – Wohin mit der Leiche?
    – Denk mal nach.
    – Zerstückeln, versenken, verbrennen, ich habe keine Ahnung, sag du es mir.
    – Ich bin Totengräber.
    – Und?
    – Ich vergrabe Leichen.
    – Und?
    – Der beste Platz auf dieser Welt, um eine Leiche verschwinden zu lassen, ist wo?
    – Auf deinem Friedhof.
    – Hundert Punkte, Baroni.
    – Du willst ihn einfach irgendwo dazulegen.
    – Genau.
    – Und keiner wird es sehen.
    – Ich sagte doch, ich bin Totengräber, wenn ich grabe, fragt keiner, warum ich das tue, ich grabe Löcher und schaufle sie wieder zu. Was in meinen Gräbern passiert, will niemand wissen.
    – Du willst ihn frittieren und eingraben?
    – Dann ist es vorbei. Endgültig. Und niemand wird nach ihm fragen, alle werden glauben, er hat sich ins Ausland abgesetzt.
    – Du bist betrunken.
    – Und?
    – Es ist so oder so vorbei, Max.
    – Ist es nicht, und das weißt du. Hanni ist nicht mehr da. Und dafür wird er bezahlen. Und auch Tilda soll nicht für den Rest ihres Lebens Angst haben, dass dieses Arschloch sich wieder freikauft und in ihrem Wohnzimmer auftaucht, um sie noch einmal zu verscharren.
    – Er muss also sterben.
    – Muss er.
    – Aber doch nicht in der Fritteuse.
    – Wo denn sonst?
    – Wir könnten ihn versenken.
    – Langweilig.
    – Erschießen?
    – Wie einfallslos, Baroni.
    – Vergiften?
    – Dann kannst du ihm auch gleich einen blasen.
    – Was denn dann?
    – Wir sollten diese beiden Flaschen leer machen und noch eine andere öffnen, dann fällt uns bestimmt was Lustiges ein.
    – Gute Idee.
    – Sag ich ja.
    – Wir könnten ihm die Lippen und die Nase mit Superkleber verkleben.
    – Dann erstickt er.
    – Genau.
    – Das gefällt mir, mein lieber Baroni.
    – Ist da in irgendeiner Lade Superkleber?
    – Kein Kleber.
    – Hanni hat doch bestimmt irgendwo Kleber.
    – Nein.
    – Warum nicht?
    – Zu einfach. Er muss leiden. Länger, verstehst du.
    – Wie denn?
    – Wir begraben ihn.
    – Das hatten wir schon, mein lieber Max.
    – Lebendig.
    – Begraben.
    – Ja.
    – Du meinst in einer Kiste, genauso wie Tilda, Erde auf ihn schaufeln, irgendwo, wo ihn niemand findet.
    – Nicht irgendwo.
    – Wo?
    – Auf der Deponie.
    – Müll zu Müll.
    – Wir vergraben ihn genau dort, wo er uns hingeschickt hat, der optimale
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