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Fuer immer Ella und Micha

Fuer immer Ella und Micha

Titel: Fuer immer Ella und Micha
Autoren: Jessica Sorensen
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als Teenager kennen gelernt hatte.«
    »Was für ein Schwachsinn«, sagte ich kopfschüttelnd. »Aber wenigstens eine nette Geschichte.«
    »Es ist keine ausgedachte Geschichte, Micha Scott. Das ist die reine Wahrheit.« Sie hielt mir wieder die Schachtel hin, damit ich sie nehme. »Und schließlich kennst du deine Liebe auch schon lange. Andere beneiden Ella und dich. Ehrlich, ich beneide euch!«
    »Bloß weil du sechs Jahre mit einem Arsch verheiratet warst.«
    »Was ihr habt, ist nicht dasselbe wie das zwischen deinem Vater und mir. Ich kannte ihn kaum, als ich mit ihm zusammenkam.«
    Ich gab es auf und beschloss, ihr den Gefallen zu tun und die Schachtel zu nehmen. »Ich denke darüber nach.«
    Lächelnd lehnte sie sich wieder an Thomas, der ihr etwas ins Ohr flüsterte. Je länger ich den Ring anstarrte, desto schwächer wurden meine Bedenken. Am Ende hatte ich eine Idee.
    Als Ella und ich im Bett liegen, kuscheln wir uns wegen der eisigen Temperaturen dicht aneinander. Die Lampe neben dem Bett brennt noch, und von den Nachbarn blinkt rote und goldene Weihnachtsbeleuchtung durchs Fenster herein. Ella hat das Silverstein-T-Shirt an, und ihr Haar duftet nach Vanille und Rauch. Ein herrlicher Geruch.
    »Woran denkst du?« Sie rollt sich auf den Bauch, stützt ihr Kinn auf meine Brust und blickt mich an. »Du bist so still.«
    Ich sehe ihr in die Augen und wähle meine Worte sehr sorgfältig. »Ich überlege, dir dein Weihnachtsgeschenk zu geben.«
    Sie neigt den Kopf zur Seite. »Seit wann schenken wir uns was zu Weihnachten? Das haben wir noch nie gemacht.«
    »Tja, dann fange ich heute eben damit an.« Nachdem ich tief Luft geholt habe, nehme ich die Schachtel vom Nachttisch und stelle sie direkt vor Ellas Nase auf meine Brust. »Oder vielmehr läute ich gleich mehrere neue Traditionen ein.«
    Ihre grünen Augen werden riesig, als sie sich hastig zurückzieht und aufs Bett kniet. »Was ist das?«
    Ich hebe die Schachtel hoch und setze mich auf. »Es ist das, was du denkst. Aber ehe du austickst, lass mich meine kleine Rede halten, okay?«
    Mir entgeht nicht, wie schwer ihr das Atmen fällt. »Okay.«
    Ich bin überrascht, dass sie mir zustimmt, und rede ganz schnell weiter: »Also, meine Mom hat mir diese Geschichte von meiner Uroma erzählt, die anscheinend als einzige Frau in der Familie das Glück hatte, ihre große Liebe zu finden und zu heiraten.« Ich lege eine Pause ein, um Ellas Reaktion abzuschätzen, doch die kleine Lampe ist zu matt, als dass ich es richtig erkennen kann.
    Deshalb knie ich mich vor sie und ergreife ihre Hand. Sie zittert. »Und sie hat mir erklärt, wie viel Glück wir haben und dass sie uns beneidet.«
    Ella lächelt verhalten. »Deine Mom beneidet ein Teenager-Pärchen?«
    »Hey, ab morgen gehöre ich offiziell nicht mehr dazu!«, erinnere ich sie.
    Ella schluckt und sieht zu der Schachtel in meiner Hand. »Was bedeutet, dass ich dich beschenken sollte, nicht umgekehrt.«
    »Oh, das wirst du auch«, versichere ich ihr grinsend. Um meine Nervosität zu verbergen, umklammere ich die Ringschatulle fest. »Aber heute Abend geht es um dich und mich und unsere Zukunft.« Sie öffnet den Mund, will widersprechen, und ihr Blick huscht zur Tür. »Mir war natürlich gleich klar, als meine Mom es vorschlug, dass du hierzu noch nicht bereit bist. Ja, Ella May, so gut kenne ich dich.« Ich lege eine Hand an ihre Wange und bringe sie dazu, mich wieder anzusehen. »Mir ist genauso klar, dass du jetzt weglaufen willst, und das nicht, weil du mich nicht liebst, sondern weil du Angst hast. Du hast Angst, dass du es nicht schaffst, dass du mir wehtust, aber auch, dass dich tatsächlich glücklich machen könnte, was ich dich fragen will.«
    Sie nagt an ihrer Unterlippe, wirkt hin- und hergerissen. »Manchmal glaube ich, du kannst Gedanken lesen.«
    Ich muss grinsen. »Kann ich. Ich verrate es bloß keinem, weil die meisten Leuten dann echt Schiss haben.«
    Als sie die Augen verdreht und sich aufs Bett setzt, schöpfe ich ein wenig Hoffnung. Ich setze mich vor sie und stelle die Schachtel zwischen uns.
    »Ich bitte dich nicht, mich zu heiraten«, sage ich, woraufhin Ella verwirrt von der Schachtel zu mir sieht. »Ich mache dir vielmehr einen Vorschlag.«
    »Was für einen Vorschlag?«
    Jetzt wird es richtig gut, denn sie ist neugierig geworden. Ich nehme ihre Hand und lege die Schachtel hinein. »Ich möchte, dass du ihn trägst. Nicht an deinem Ringfinger, an einem der anderen. Und du steckst ihn erst
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