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Fuer immer Ella und Micha

Fuer immer Ella und Micha

Titel: Fuer immer Ella und Micha
Autoren: Jessica Sorensen
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an den Ringfinger, wenn du so weit bist.«
    Ängstlich starrt sie die Schachtel an. »Und was passiert, wenn ich ihn umstecke? Dann heiraten wir?«
    »Ja«, antworte ich schlicht. »Das ist der Plan.«
    Sie sieht mich mit großen Augen an. »Aber dann wären wir verheiratet – wir, richtig verheiratet.«
    »Ganz ruhig, keiner sagt, dass es noch heute Nacht passiert.« Ich streiche ihr über den Arm, damit sie sich entspannt. »Willst du jetzt hineinschauen oder erst mal ein paar Tage lang die Schachtel anglotzen?«
    Erst nach einer halben Ewigkeit klappt sie zögerlich den Deckel auf. Ihr stockt der Atem. »Ach du Schande!«, haucht sie und lässt die Schachtel fallen.
    Ich versuche, nicht zu lachen, nehme den Ring heraus und halte ihn Ella hin. »Was sagst du, Hübsche? Bist du dabei oder nicht?«
    Wieder vergeht eine kleine Ewigkeit. Dann steckt sie zitternd ihren Finger durch den Ring. »Ich bin dabei.«
    Nun trägt sie ihn am Ringfinger der falschen Hand, was bedeutet, dass wir noch nicht ganz am Ziel sind. Aber das werden wir eines Tages sein, und mehr brauche ich im Moment nicht.

Kapitel 21
    Ella
    Am nächsten Tag fühle ich mich auf eine Weise seltsam, die ich unmöglich erklären kann. An meinem Finger steckt ein Ring mit einem verschlungenen Diamantkranz, in dessen Mitte ein schwarzer Stein glitzert. Ich könnte mir keinen passenderen Ring für mich vorstellen, denn anders als die meisten anderen Mädchen habe ich mir nie einen großen, funkelnden Diamanten gewünscht. Dieser Stein ist dunkel, anders und hat einige Kratzer auf der Oberfläche – wie ich.
    Je mehr ich ihn ansehe, umso perfekter finde ich ihn.
    Ich beschließe, Micha mit einem hübschen Geburtstagsgeschenk zu wecken, wie es der tollste Mensch in meinem Leben verdient hat.
    Im Morgengrauen, als erstes fahles Licht durch die Vorhänge fällt, schleiche ich mich aus dem Bett und hinüber zu meinem Haus. Dort ist alles still. Lila schläft in meinem Bett, und ich gehe auf Zehenspitzen zu meinem Wandschrank. Zwischen meinen alten Sachen finde ich, was ich suche.
    Ich erinnere mich, wie ich es einmal an Halloween trug. Ich war sechzehn und wollte mich einen Abend lang wie ein Mädchen benehmen. Normalerweise zog ich mich an Halloween schaurig an, doch in dem Jahr wählte ich ein Lederkleid und Stilettos, in denen ich beinahe jeden auf Michas Party überragte. Das Haar steckte ich mir auf und malte meine Lippen knallrot an. Der Tag zu Hause war übel gewesen, denn mein Dad hatte den Wagen zu Schrott gefahren, und meine Mom brüllte ihn stundenlang an, sodass ich froh war, für eine Weile rauszukommen.
    Bei Micha war die Party schon in vollem Gang. Die Musik dröhnte, Leute waren betrunken, Mädchen halb nackt und einiges an Möbeln zu Bruch gegangen. Micha redete mit einem Mädchen mit braunen Locken, dessen Kleid genauso kurz war wie meines, allerdings sehr viel tiefer ausgeschnitten, sodass ihre Brüste beinahe herausquollen. Er hatte ein schwarzes T-Shirt mit einem roten Totenschädel darauf an, und an seinem Gürtel waren noch mehr Totenschädel. Außerdem hatte er sich schwarze Strähnen ins Haar gesprüht und Lederbänder um seine Handgelenke gewickelt.
    Sie standen in der Küche bei dem Bierfass, und ich ging lässig hinüber, als wäre alles wie immer.
    »Hast du gemerkt, dass jemand den Keramikteller deiner Mom zerschmettert hat?«, fragte ich ihn und nahm mir einen Plastikbecher. »Auf der hinteren Veranda.«
    Er war ganz mit der anderen beschäftigt. »Ja, ja, ich räum das noch …« Als er mich sah, verlor sich seine Stimme. Die Brünette warf mir einen verächtlichen Blick zu, während Micha mich von oben bis unten musterte und nicht froh aussah. »Was hast du denn an?«
    Ich nippte an meinem Bier. »Ein Halloween-Kostüm.«
    Er starrte mich an. »Und was willst du damit darstellen?«
    »Eine Schlampe«, antwortete ich mit einem Seitenblick zu dem anderen Mädchen. »Scheint heute Abend das Thema zu sein.«
    Die andere giftete mich stumm an, ehe sie Micha anlächelte. »Ich will jetzt tanzen. Machst du mit?«
    Er winkte ab. »So kannst du nicht rumlaufen.«
    »Wieso nicht?« Ich genoss es, wie entsetzt er war. »Tun die anderen doch auch.«
    Er lehnte sich zur Seite, sodass er mich von hinten ansehen konnte. »Dein Hintern hängt praktisch unten raus … und so ziehen sich Mädchen an, die flachgelegt werden wollen. Geh nach Hause und zieh dich um.«
    Nun wurde ich sauer. Ich trank mein Bier aus, knüllte den Becher zusammen und warf
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