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Für immer - Blue

Für immer - Blue

Titel: Für immer - Blue
Autoren: Suzanne Brockmann
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dem ihre Pistole steckte‚ mit der rechten Hand.
    „Stillgestanden! Lassen Sie die Hände‚ wo ich sie sehen kann“‚ entgegnete Leroy.
    Lucy hob die Hände. Mist! Wie hatte die Situation derart außer Kontrolle geraten können? Und wo zum Teufel blieb die Verstärkung?
    Leroy schritt auf sie zu; Merle kauerte hinter ihr und benutzte sie als Schutzschild; und ausnahmsweise schwieg Andy Hayes jetzt.
    „Gehen Sie von Merle weg“‚ befahl Leroy ihr leise.
    „Leroy‚ nehmen Sie die Waffe runter‚ bevor es zu spät ist“‚ sagte Lucy. Sie versuchte‚ ruhig zu sprechen‚ damit die Verzweiflung nicht durchklang‚ die sie empfand.
    „Wenn Sie nicht von ihm weggehen“‚ schwor Leroy mit wildem Blick‚ „puste ich ein Loch durch Ihren Körper.“
    Lieber Gott‚ er meinte es ernst. Er hob das Gewehr‚ kniff ein Auge zu und zielte direkt auf Lucys Brust. Ihr Leben glitt so kurz und‚ oh‚ so bedeutungslos an ihr vorbei‚ als sie in den Gewehrlauf starrte. Gut möglich‚ dass sie durch seine Waffe starb. Gleich hier im Regen. Und was hätte sie dann im Leben vorzuweisen? Eine sechs Monate alte Polizeimarke. Ein geisteswissenschaftliches Studium. Eine Computerfirma‚ für die sie sich nicht mehr interessierte. Ein leeres Haus am Stadtrand. Keine Familie‚ nur ein paar Freunde …
    „Tun Sie das nicht‚ Leroy“‚ sagte sie und schob die Hand vorsichtig zurück auf ihre Waffe. Lucy wollte nicht sterben. Sie hatte noch nicht einmal angefangen zu leben. Verflucht‚ wenn Leroy Hurley sie erschoss‚ starb sie im Versuch‚ an ihre Pistole zu gelangen.
    „Bleiben Sie stehen!“‚ rief Leroy. „Ich habe gesagt: nicht bewegen!“
    „Leroy‚ ich halte eine Neun-Millimeter-Uzi in der Hand“‚ sagte eine sanfte Stimme hinter Lucy. „Sie sieht klein und bescheiden aus‚ aber wenn ich den Finger am Abzug ein kleines bisschen bewege‚ feuert sie in der Sekunde sechzehn Kugeln ab. Damit kann ich sogar einen so dicken Mann wie Sie in zwei Hälften teilen.“
    Es war Blue McCoy. Lucy hätte seinen samtweichen Südstaatenakzent überall erkannt.
    „Sie haben genau zwei Sekunden‚ um das Gewehr fallen zu lassen“‚ fuhr Blue fort. „Oder ich schieße.“
    Leroy ließ die Waffe fallen.
    Lucy sprang vor und hob das Gewehr auf. Dann drehte sie sich um und sah Blue an.
    Sein blondes Haar war nass und klebte ihm am Kopf. Seine Kleidung war genauso durchweicht wie ihre‚ und sie haftete ihm am Körper. Sie enthüllte und betonte seine muskulöse Statur. Er blinzelte leicht wegen des strömenden Regens. Andererseits stand er da und hielt eine sehr tödlich aussehende kleine Maschinenpistole in der Hand‚ als wäre der Himmel blau und als würde die Sonne scheinen.
    Ununterbrochen ruhte sein Blick auf Leroy‚ aber seine glänzenden blauen Augen richteten sich jetzt kurz auf sie. „Alles okay?“
    Sie nickte‚ unfähig‚ ein Wort zu sagen.
    Am Ende der Straße hatte sich eine Menschenmenge gebildet. Mit einem Mal bemerkte Lucy die Leute. Zweifellos waren sie alle von Andys erstem Schuss nach draußen und in den Regen gelockt worden. Super. Sie stand da wie ein Idiot –ein Cop‚ der nicht in der Lage war‚ mit ein paar Störenfrieden zurechtzukommen. Der einen Navy SEAL brauchte‚ um gerettet zu werden. Wunderbar.
    „Leroy‚ Andy‚ Merle“‚ sagte Lucy. „Sie alle bekommen eine Gratisfahrt zum Revier.“
    „Oh‚ ich habe überhaupt nichts angestellt“‚ beschwerte sich Merle‚ als die lang ersehnte Verstärkung mit einem Polizeiwagen eintraf‚ in dem mehr als drei Männer Platz fanden. „Gegen mich liegt nichts vor.“
    „Das Tragen einer Waffe sollte reichen“‚ erwiderte Lucy‚ nahm ihm geschickt das Jagdmesser ab und reichte es mit dem Gewehr an Frank Redfield weiter. Er war einer der Polizisten‚ die schließlich doch noch aufgetaucht waren.
    „Wenn es um das Tragen von Waffen geht“‚ schimpfte Merle und wies mit einer Kopfbewegung auf Blue McCoy‚ während er von Frank zum Wagen geführt wurde‚ „was werden Sie ihm denn dann anlasten?“
    Wieder strich Lucy sich das nasse Haar aus dem Gesicht. Sie blieb stehen‚ um den durchweichten Strafzettelblock und das heruntergefallene Funkgerät aus dem Dreck aufzuheben. Forsch trat sie vor Blue.
    „Merle hat recht und das wissen Sie‚ Lieutenant McCoy“‚ erklärte sie. Sie hoffte inständig‚ er möge das leichte Zittern ihrer Stimme als Reaktion auf die vorangegangenen Ereignisse zurückführen statt auf seine Nähe.
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