Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Für immer - Blue

Für immer - Blue

Titel: Für immer - Blue
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
Stadt darüber spekulieren‚ ob Blue bei der Feier stören würde oder auf die Füße sprang‚ wenn der Pfarrer sagte: „… der möge jetzt sprechen oder für immer schweigen.“
    Die Versuchung wurde zu groß‚ Lucy warf einen Blick über die Schulter. Blue aß und las dabei die Hatboro Creek Gazette ‚ die Ausgabe der vergangenen Woche. Das blonde Haar fiel ihm in die Stirn‚ und er strich es mit einer weichen Bewegung zurück‚ bei der sich die Muskeln seines rechten Arms anspannten. Als spürte er Lucys Blick‚ sah Blue auf und direkt in ihre Augen.
    In Lucys Magen schien irgendwer Polka zu tanzen. Blitzschnell‚ weil sie sich schuldig fühlte‚ schaute sie weg. Gott‚ man könnte meinen‚ sie wäre wieder fünfzehn und würde am Hafen herumschleichen‚ weil Blue dort arbeitete – in der Hoffnung‚ einen kurzen Blick auf ihn zu erhaschen. Doch er hatte damals keine Notiz von ihr genommen‚ und das würde er jetzt bestimmt auch nicht. Sie entsprach immer noch entschieden nicht dem Jenny-Lee-Beaumont-Typ.
    „Was hat seine Mutter wohl dazu gebracht‚ ihn Blue zu nennen?“‚ überlegte Sarah laut.
    „Sein richtiger Name ist Carter“‚ erklärte Lucy. „Blue ist ein Spitzname‚ die Kurzform von ‚Blue Streak’.“
    „Nicht verraten“‚ sagte Sarah. „Er redet wie ein Wasserfall.“
    Lucy musste lachen. Genau dafür war Blue McCoy nicht gerade bekannt. „Ich weiß nicht‚ seit wann er diesen Spitznamen schon hat. Aber er ist ein Läufer. Er hat auf der Junior-High und auf der Highschool alle Geschwindigkeitsrekorde im Sprint und bei Langstreckenläufen gebrochen.“
    Sarah nickte und sah an Lucy vorbei‚ um einen weiteren Blick auf Blue zu werfen.
    Fast im selben Moment‚ als sich die Himmelspforten mit einem lauten Donner öffneten‚ ging Lucys Polizeifunkgerät an.
    „Bericht über einen 415 in Gang‚ Ecke Main und Willow“‚ ertönte Annabellas Stimme krächzend und blechern über den Lautsprecher. „Vielleicht 10-91 A. Lucy‚ wie lautet deine Position?“
    Main und Willow war weniger als eineinhalb Blöcke vom Restaurant entfernt‚ es lag in entgegengesetzter Richtung zu ihrem Streifenwagen. Sie brauchte weniger Zeit‚ wenn sie hinjoggte‚ statt sich in den Wagen zu setzen und hinzufahren. Hastig schluckte Lucy einen halbzerkauten Bissen von ihrem Sandwich herunter und drückte auf den Sprechknopf des Funkgeräts. „Joe’s Grill“‚ sagte sie und war schon halb aufgestanden. „Ich übernehme das. Aber wenn du nicht willst‚ dass ich bei meinem Auto Pause mache und im Handbuch nachschlage‚ sag mir lieber‚ was ein 10-91 A ist.“
    Annabella Sawyer‚ die Fahrdienstleiterin der Polizei‚ hatte sich etwas übereifrig in die Zahlencodes der California Police vertieft – ungeachtet der Tatsache‚ dass sie sich in South Carolina befanden. Und dass Hatboro Creek so klein war‚ dass sie nicht einmal die Hälfte der Codes brauchten. Ganz zu schweigen davon‚ dass kein Cop hier irgendwelche Codes auswendig lernen musste. Annabella benutzte sie trotzdem gern. Offensichtlich sah sie zu viele Reality-Serien im Fernsehen.
    Lucy wusste trotzdem‚ was ein 415 war- diese Zahl hatte sie oft genug gehört. Ein 415 war eine Ruhestörung. Sogar in einer so winzigen Stadt wie Hatboro Creek kamen die häufig vor.
    „Ein 10-91 A meldet ein wildes Tier“‚ antwortete Annabellas blechern klingende Stimme.
    Lucy fluchte leise. Ohne Zweifel hatte sich Leroy Hurleys Hund‚ dieses Riesenvieh‚ mal wieder losgerissen.
    „Sei vorsichtig“‚ sagte Sarah.
    „Ich pack dir das Sandwich ein“‚ rief Iris‚ als Lucy die Tür aufstieß und auf den Bürgersteig hinaustrat.
    Der Regen durchnässte ihre Kleidung so schnell‚ als würde jemand einen Feuerwehrschlauch auf sie richten. Sie hatte ihren Polizeihut im Wagen gelassen‚ und gerade jetzt‚ während sie schnellen Schritts zur Willow Street eilte‚ sehnte Lucy sich nach beidem – nach Hut und Wagen.
    Mit etwas Glück hatte dieser plötzliche Regenbruch den 10-91 A vertrieben und er suchte irgendwo Schutz. Mit ein wenig Glück gab es den 415 nicht mehr. Mit etwas Glück …
    Kein Glück. Leroy Hurleys knurrender Dobermann hatte Merle Groggin in die Enge getrieben. Andy Hayes brüllte Merle an‚ dass er von seinem Fächerahorn herunterkommen solle; die Szene spielte sich in Andys Vorgarten ab. Merle dagegen fuchtelte mit seinem Jagdmesser herum und rief Leroy zu‚ er solle seinen verdammten Hund einsperren oder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher