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Für eine Nacht

Für eine Nacht

Titel: Für eine Nacht
Autoren: C Phillips
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übernachten bei Freunden, aber du hast ja einen Schlüssel, nicht wahr?«
    »Ja.« Sloane rasselte mit ihrem Schlüsselbund. »Wir sehen uns dann morgen früh.«
    »Wunderbar. Aber vergiss nicht, mir die Flugzeiten auf Band zu sprechen«, mahnte Madeline. »Jetzt muss ich Schluss machen. Die Mädchen kommen mit Bergen von Kleidern zurück, und ich muss die Spreu vom Weizen trennen. Bis morgen dann.«
    Sloane drückte die rote Taste. Zum ersten Mal seit ihrer Abreise aus Yorkshire Falls regten sich ihre Lebensgeister wieder. Bald würde sie daheim bei ihrer Familie sein. Es war nicht dasselbe wie ein Zusammensein mit Chase, aber immerhin ein Anfang.

     
     
    Sloane verließ die Maschine und stieg die Gangway hinunter. Der Flughafen von Albany war klein und nicht sehr belebt, und sie hatte nur eine Reisetasche bei sich, also ging sie direkt auf den Taxistand zu. Der Nachtwind war kühl, und sie begann zu frösteln.
    Plötzlich hielt ein dunkler Truck neben ihr. Das Fenster auf der Beifahrerseite glitt herunter. »Mitfahrgelegenheit gefällig?«
    Als Sloane Chases tiefe, raue Stimme erkannte, machte ihr Herz einen Satz. »Wie kommst du denn hierher?«
    »Madeline hat mich angerufen und mir gesagt, jemand müsste dich vom Flughafen abholen.«
    Sloanes Augen wurden schmal. »Diese hinterhältige, ehestiftungswütige ...«
    »Genauso habe ich über meine Mutter gedacht, als sie meine Brüder und mich partout unter die Haube bringen wollte. Aber das war, bevor du in mein Leben getreten bist.« Er lachte. »Steig ein. Es ist eiskalt draußen.«
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, stieg er aus und verstaute trotz ihrer Einwände ihr Gepäck.
    Sloane rieb sich über die Schulter und musterte ihn argwöhnisch. Natürlich konnte sie immer noch ein Taxi nehmen, aber er war eine halbe Stunde bis zum Flughafen gefahren, nur um sie abzuholen. Sie brachte es nicht fertig, ihn jetzt einfach stehen zu lassen.
    Und es tat so gut, ihn zu sehen, auch wenn Madeline da ganz offensichtlich ihre Hände im Spiel gehabt hatte. Aber warum hatte sich Chase zu ihrem Komplizen gemacht? Antworten würde sie nur bekommen, wenn sie einstieg, also folgte sie seiner Aufforderung und stieg in den Wagen, in dem es angenehm warm war. Als er auf dem Fahrersitz Platz nahm, stieg die Temperatur noch einmal um ein paar Grad an.

    Als sich ihre Blicke begegneten, las sie in seinen sich verdunkelnden Augen, dass der Funke auch auf ihn übergesprungen war. Sie mahnte sich zur Vorsicht, während sie es sich im Sitz bequem machte und nach einem unverfänglichen Gesprächsthema suchte.
    »Was macht die Schulter?«, fragte er, als er auf die vom Flughafen wegführende Straße einbog.
    Sie lehnte den Kopf gegen die Kopfstütze. »Tut noch ab und zu weh. Ich brauche aber nur noch Tylenol zu nehmen.«
    »Das freut mich.«
    Da sie noch nicht bereit war, auf sie beide zu sprechen zu kommen, wich sie auf das nächstliegende Thema aus. »Ich hörte von Madeline, dass Charlotte ihr Baby bekommen hat.«
    »Die Kleine ist ein richtiger Wonneproppen.« Seine aufrichtige Freude über seine kleine Nichte schnitt Sloane ins Herz. Eine solche Begeisterung legte kein Mann an den Tag, der keine eigenen Kinder wollte. Wieder einmal sah sie sich gezwungen, ernsthaft darüber nachzudenken, ob sie nicht übereilt gehandelt hatte. Sie hatte ihm ja noch nicht einmal ansatzweise Gelegenheit gegeben, ihr zu beweisen, dass er seine Meinung wirklich geändert hatte.
    Könnte der Grund dafür in ihrer eigenen Lebenssituation zu suchen sein? Madeline und Michael, die beiden Menschen, denen sie immer blindlings vertraut hatte, hatten sie schmählich hintergangen. Traute sie deshalb niemandem mehr?
    Chase hatte ihr seine Liebe gestanden, ihr das Leben bieten wollen, das sie sich wünschte – eine Familie und Kinder – und sie hatte ihn zurückgestoßen. »Wie geht es Charlotte?«, fragte sie zaghaft.
    »Mit jedem Tag besser.«

    »Ich wünschte, du hättest mich angerufen und mir gesagt, dass sie ihr Kind hat.« Sloane brachte die Worte, die ein sehr persönliches Gespräch einleiteten, kaum über die Lippen. Zumal der Ausgang dieses Gesprächs ungewiss war.
    Chase behielt eine Hand am Steuer, die andere legte er auf die Kopfstütze ihres Sitzes. »Ich dachte, du würdest keinen Wert darauf legen, von mir zu hören.«
    Sie seufzte. »Habe ich das gesagt?«
    Er neigte den Kopf zu ihr. »Laut und deutlich. Leb wohl, Chase. Aber ich habe es vorgezogen, nichts darum zu geben und lieber meinem
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