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Fuer eine Million Naechte mit dir

Fuer eine Million Naechte mit dir

Titel: Fuer eine Million Naechte mit dir
Autoren: Jennifer Lewis
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der Katze. Durch die Jalousien schien die Morgensonne auf die hellgelben Wände des behaglichen Schlafzimmers.
    Bree war jahrelang nicht mehr hier gewesen, aber natürlich war das Häuschen in der Zwischenzeit gepflegt worden, so wie ihre anderen Immobilien auch.
    Als Bree klein gewesen war, hatte ihre Mom hier gerne den Sommer verbracht. Und auch zur Traubenlese waren sie oft hergekommen. Ihr Dad dagegen war nie hier gewesen.
    In ihrer Familie gab es mehr als dreißig Immobilien, und vermutlich kannte ihr Vater sie nicht einmal alle. Daher gab dieses Cottage ein ideales Versteck ab.
    Aber trotz des herrlichen Sonnenscheins, der wunderbaren Landschaft, trotz des Friedens und der Ruhe fühlte sich Bree nicht glücklich.
    Und daran war Gavin Spencer schuld.
    Plötzlich hörte sie ein Geräusch in der Küche und stand auf, um nachzusehen.
    Etwas war durch den Haustürspalt geschoben worden und lag jetzt auf der Fußmatte. Ein Brief? Nein, denn niemand wusste, dass sie hier war. Außer Elle, aber die würde ihr kaum einen Brief schicken. Vielleicht nur Werbung?
    Es war ein Kunststoffumschlag eines bekannten Kurierdienstes.
    Darin befand sich eine sorgfältig zusammengelegte Zeitung, auf der ein Notizzettel haftete: „Schalte bitte den örtlichen Sender ein.“
    Bree runzelte die Stirn und zog die Notiz ab. Die Schlagzeile darunter lautete: „ICH LIEBE DICH. KOMM ZURÜCK ZU MIR!“
    Bree fühlte einen tiefen Schmerz im Herzen – und zugleich etwas sehr Helles und Schönes.

10. KAPITEL
    Die schwarzen Buchstaben schienen vor Brees Augen zu tanzen. Beim Lesen der Schlagzeile hatte sie sofort an Gavin gedacht. Es war, als würde er zu ihr sprechen.
    Nein, es ist lächerlich, ermahnte sie sich, ausgeschlossen, dass er damit etwas zu tun hat.
    Trotzdem empfand sie eine Art ängstlicher Hoffnung, während sie zurückging, um ihre Brille zu suchen. Sie fand sie auf dem Nachttischchen, griff mit zitternden Fingern danach und setzte sie auf.
    In der Küche begann sie zu lesen. Gleich beim ersten Satz blieb ihr schier die Luft weg.
    „Ganz San Francisco rätselt über das Verschwinden der frischverheirateten Millionenerbin Bree Kincannon.“
    Das klang ja, als nahm man an, dass ihr etwas zugestoßen wäre!
    „Zuletzt wurde sie am Donnerstag gesehen, als sie ihren Mann mit dem Vorwurf konfrontierte, er habe sie aus finanziellen Gründen geheiratet.“
    Bree erschrak. Wie war das nur bekannt geworden?
    „Ihr Vater, der Geschäftsmann Elliott Kincannon, zahlte ihrem Mann, einem erfolgreichen Jungunternehmer, eine Million Dollar für die Hochzeit mit seiner Tochter.“
    Schlimm genug, dass es so ist, dachte Bree, aber muss es nun auch noch die ganze Welt wissen?
    Tränen stiegen ihr in die Augen. Wer war so grausam, ihr dieses Blatt zukommen zu lassen?
    Sie betrachtete die Haftnotiz. Nun sollte sie auch noch den Fernseher anschalten – nur um mitzuerleben, wie man über sie lachte?
    „Ihr Ehemann, Gavin Spencer, ist todunglücklich.“ Bree hielt den Artikel näher vors Gesicht. „Verzweifelt versucht er alles, um seine junge Frau zu finden. Darum bat er auch die Zeitung um Mithilfe.“
    Klar war er unglücklich, wie konnte es auch anders sein? Schließlich stand für ihn eine Million Dollar auf dem Spiel.
    Sie seufzte. Selbst die Schlagzeile „ICH LIEBE DICH. KOMM ZURÜCK ZU MIR!“ las sich in einem ganz anderen Licht, wenn man wusste, dass es im Grunde um Geld ging. Für eine Million waren viele Menschen bereit, eine peinliche Situation durchzustehen, und offenbar bildete Gavin da keine Ausnahme.
    Sicher regte sich ihr Vater fürchterlich auf, denn er hasste es, in den Medien erwähnt zu werden. Seiner Ansicht nach sollte der Name eines Mannes dreimal in der Zeitung stehen: nach seiner Geburt, der Heirat und schließlich dem Tod. Darüber hinaus sollte der Name höchstens im Wirtschaftsteil positive Erwähnung finden.
    Berichte dieser Art lagen sicher nicht in seinem Interesse.
    Beinahe hätte Bree gelacht, aber die Tränen waren schneller und kullerten auf das billige Zeitungspapier. Ali strich ihr wie tröstend um die Beine, und Bree bückte sich, um sie zu streicheln.
    Dabei fiel ihr Blick auf die Haftnotiz, die zu Boden gefallen war.
    „Ich will den Fernseher nicht einschalten, Ali. Das macht alles nur noch schlimmer. Warum kann uns Gavin nicht in Ruhe lassen?“
    Ali maunzte und schlang ihr den Schwanz ums Bein. Aus irgendeinem Grund, vielleicht aus bloßer Neugier, ging Bree ins Schlafzimmer, wo auf der Kommode ein
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