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Fuer Akkie

Fuer Akkie

Titel: Fuer Akkie
Autoren: Jacques Vriens
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nur ansieht.«
    Eigentlich wollte Ina etwas dazu sagen, aber sie verkniff es sich dann doch. Akkie hätte sich bestimmt vor Lachen gebogen.
    Nach und nach brachten auch die anderen Kinder Blumen mit, und Ina bat sie eindringlich, diese nicht auf Brammie-Art zu pflücken.
    Elise hatte ein kleines Gedicht verfasst:
    Du gehst nicht ganz von mir,
    etwas bleibt immer hier,
    denn ich vergess dich nie.
    Tschüss, liebe starke Akkie
    Auch Laurens schrieb einen Brief, doch den durfte niemand lesen.
    Brammie schrieb eine lange Geschichte mit dem Titel: »Die geheime Katzen-Schmuggelaktion«. Als er sie vorlas, mussten alle lachen. Zusammen mit einem Bild von Kareltje kam die Geschichte in den Karton.
    Arno schrieb feierlich RUHE SANFT, ALLERLIEBSTE AKKIE auf einen Streifen Papier.
    Er war es natürlich auch, der Ina fragte, was sie mit dem Karton machen würden.
    »Ich möchte ihn Akkies Eltern geben und sie fragen, ob sie unsere Sachen vielleicht in den Sarg legen möchten.«
    Bei dem Wort »Sarg« wurde es schlagartig still.
    Brammie platzte heraus: »Manchmal habe ich Angst, dass ich auch sterbe.«
    Ina erwiderte ruhig: »Natürlich sterben alle Menschen irgendwann einmal. Im Alter ist das völlig normal. Und wenn man sehr alt ist, findet man das oft nicht mehr so schlimm. Natürlich sind alte Menschen auch traurig, weil sie alles verlieren, was sie lieben. Aber viele sind auch sehr müde. Wenn man erst einmal achtzig oder neunzig ist, möchte man sich vielleicht allmählich für immer ausruhen.«
    Ein paar Schüler erzählten von ihren Großeltern, die bereits gestorben waren.
    Aber Arno sagte laut: »Akkie war doch erst zwölf.«
    »Das ist richtig«, antwortete Ina traurig. »Es ist auch nicht normal, dass man so früh stirbt. Die meisten Kinder, die Leukämie haben, werden wieder gesund. Und das ist gut so! In eurem Alter hat man noch ein ganzes Leben vor sich. Darum dürft ihr keine Angst haben.«
    »Aber Akkie ist trotzdem nicht mehr da«, beharrte Arno.
    »Ich verstehe das selber nicht«, sagte Ina leise. »Im Augenblick habe ich keine Antwort darauf, Arno, es tut mir so leid.«
    Arno nickte. Das verstand er sehr gut.
    Wer wollte, konnte sich bei Akkie zu Hause von ihr verabschieden. Laurens, Elise und Brammie gingen zusammen mit Ina dorthin.
    »Vielen Dank, dass ihr gekommen seid«, sagte Loes, als sie ihnen die Tür aufmachte. »Akkie liegt oben in ihrem Zimmer.«
    Sie ging vor ihnen die Treppe hoch. Nur Brammie blieb unten in der Diele stehen.
    »Willst du lieber doch nicht, Bram?«, fragte Ina.
    Brammie zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht so recht. Ich warte noch kurz hier. Vielleicht komme ich gleich nach.«
    Elise betrat das Zimmer als Erste. Das alles war ihr so vertraut. Sie hatte dort so oft mit Akkie gesessen, und sie hatten über Gott und die Welt geredet oder Hausaufgaben gemacht.
    Alles war noch wie zuvor. Poster von Popstars und Fußballern hingen an den Wänden, der kleine Schreibtisch war immer noch wahnsinnig unordentlich, und auf dem großen altmodischen Stuhl lag ein Haufen zerknautschter Kleider. Die Sonne schien durch das Fenster herein.
    Akkie lag auf ihrem Bett. Sie trug einen weiten Schlabberpulli und eine Jeans, ihre Lieblingssachen. Und sie hatte ihre Baseballcap auf dem Kopf. Es sah aus, als würde sie nur schlafen. Ihre Kuscheltiere saßen um sie herum.
    Elise, Laurens und Ina standen eine ganze Weile neben dem Bett.
    Elise betrachtete die Kuscheltiere. Ihr Blick fiel auf das Schweinchen. Sie dachte an den Tag im Krankenhaus, an dem Akkie erzählt hatte, dass sie ihm immer wieder andere Namen gab und dass es zuletzt Laurens hieß.
    Nilgun und sie hatten ihr damals versprochen, es niemandem zu verraten. Aber vielleicht würde sie es Laurens doch irgendwann erzählen. Das fände Akkie bestimmt in Ordnung.
    Plötzlich hörten sie, dass hinter ihnen jemand das Zimmer betrat. Es war Brammie. Er stellte sich neben sie und schaute Akkie an, sein Blick schien voll Verwunderung.
    Wieder war es eine Weile still, dann sagte Laurens: »Wie klein sie aussieht.«
    »Und so lieb«, meinte Elise. Sie hatte sich ein wenig vor dem Besuch gefürchtet, doch jetzt war sie ganz gefasst.
    »Darf ich sie anfassen?«, fragte sie Loes.
    »Natürlich, aber erschrick nicht. Sie fühlt sich sehr kalt an.«
    Vorsichtig legte Elise ihre Hand auf Akkies Wange. Sie zuckte kurz zusammen, aber sie zog die Hand nicht weg. Sie wollte keine Angst vor ihrer besten Freundin haben.
    Laurens trat einen Schritt vor. »Ich
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