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Fünf Freunde Auf Der Felseninsel

Fünf Freunde Auf Der Felseninsel

Titel: Fünf Freunde Auf Der Felseninsel
Autoren: Enid Blyton
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an Anne vorbei und erblickte sie. Erst machte er ein erstauntes Gesicht, aber dann drückte sich Angst in seinen Zügen aus, als er immer schneller in den tiefen Steinbruch hinabrollte. Anne hörte ihn laut stöhnen, als er unten angekommen war.
     
    Sie schaute voller Angst hinunter. Herr Lauscher saß aufrecht und faßte stöhnend an sein Bein. Er schaute hinauf, ob er Anne sehen könnte.
    »Anne«, rief er, »ich glaube, ich habe mir ein Bein gebrochen. Kannst du Hilfe holen? Was tust du hier denn schon so früh? Hast du Martin gesehen?«
    Anne gab keine Antwort. Prima! Wenn er ein Bein gebrochen hatte, konnte er den anderen nicht nachgehen! Und sie selber konnte sich schnell fortmachen. Sie kletterte vorsichtig weiter und hatte furchtbare Angst, sie könnte auch ausrutschen und müßte dann neben dem abscheulichen Mann liegen.
    »Anne, hast du Martin gesehen? Suche ihn und hole Hilfe, bitte!« rief Herr Lauscher und stöhnte wieder.
    Anne stieg den Steinbruch vollends hinauf und schaute dann hinunter. Sie legte ihre Hände an den Mund und rief laut:
    »Sie sind ein ganz gemeiner Kerl! Ich werde Ihnen keine Hilfe holen! Ich kann Sie überhaupt nicht ausstehen!«
    Als es sich so erleichtert hatte, lief das kleine Mädchen, so schnell es konnte, übers Moor zum Felsenhaus.
    »Ich muß es Tante Fanny sagen, sie wird schon wissen, was wir tun müssen. Oh, ich hoffe, daß die anderen in Sicherheit sind! Was sollen wir machen, wenn die Insel in die Luft fliegt?
    Ach, bin ich froh, so froh, daß ich Herrn Lauscher gesagt habe, daß er ein ganz gemeiner Kerl ist!«
    Mit solchen Gedanken lief sie keuchend weiter. Tante Fanny würde schon wissen, was weiter zu tun sei!

Alles spitzt sich zu
    Inzwischen machten die drei Jungen und Tim eine seltsame Tour unter der Erde. Tim führte sie den richtigen Weg ohne Unterbrechung - er blieb nur ab und zu stehen, um auf die anderen zu warten.
    Der Gang war zuerst sehr niedrig, und die Jungen mußten in gebückter Haltung gehen, was wirklich sehr ermüdend war.
    Aber nach kurzer Zeit wurde er höher, und Julian, der mit seiner Lampe umherleuchtete, sah, daß die Wände und der Boden anstatt aus Erde jetzt aus Felsen bestanden. Er versuchte, sich auszurechnen, wo sie jetzt seien.
    »Wir sind unter den Klippen angelangt«, sagte er zu Dick.
    »Das heißt, daß sich der Gang jetzt in Kurven und Drehungen windet. Er führte in den letzten paar hundert Metern so tief hinunter, daß ich glaube, wir müssen sehr weit unter der Erde sein.«
    Die Jungen waren noch nicht so weit, daß sie das eigenartige Dröhnen hörten, das Georg vernommen hatte, so daß sie hätten merken können, daß sie unter dem Felsenbett des Meeres sein mußten. Sie gingen unter dem Meer zur Felseninsel. Wie seltsam, wie unglaublich verwunderlich!
    »Es ist wie ein eigentümlicher, lebhafter Traum«, sagte Julian. »Ich bin mir nicht ganz darüber im klaren, ob er mir gefällt! Schon gut, Tim - wir kommen. Nanu was ist das?«
    Sie blieben alle stehen, Julian richtete den Lichtstrahl seiner Lampe weiter nach vorne und sah einen Haufen zerbröckelten Felsens. Tim hatte es fertiggebracht, sich durch ein Loch hindurchzuzwängen und auf die andere Seite zu kommen, aber die Jungen konnten das nicht.
    »Jetzt kommen die Schaufeln an die Reihe, Martin«, sagte Julian fröhlich. »Faßt an!«
    Durch kräftiges Stoßen und Schaufeln war es den Jungen bald gelungen, den Steinhaufen so weit wegzuschieben, daß sie vorbei konnten.
    »Dankt Gott für die Schaufeln!« sagte Julian.
    Sie gingen weiter und mußten bald erneut einen Steinhaufen wegschieben, wobei sie wieder froh um die Schaufeln waren.
    Tim bellte ungeduldig, wenn sie ihn warten ließen. Er hatte es eilig, zu Georg zurückzukommen.
    Bald waren sie an der Stelle, wo sich der Gang in zwei Arme gabelte. Aber Tim nahm den rechten, ohne zu zögern, und als sich dieser wiederum in drei andere teilte, überlegte er keinen Augenblick.
    »Ist er nicht wundervoll?« fragte Julian. »Alles mit der Nase!
    Er ist diesen Weg schon einmal gegangen, und er findet ihn wieder. Wir hätten uns vollständig verirrt hier unten, wenn wir allein gekommen wären.«
    Martin freute sich nicht im mindesten an diesem Abenteuer.
    Er sprach wenig und arbeitete um so mehr. Dick vermutete, daß er sich Sorgen darüber machte, was geschehen würde, wenn dieses Abenteuer vorbei war. Armer Martin! Alles, wozu er sich hingezogen fühlte, war Zeichnen - und statt dessen wurde er von einem schrecklichen
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