Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
Kapitel 1
    Die Kinder kreischten und schrien, als der Drache hinabsank und mit der Nase voran zu Boden trudelte.
    »Pass auf!«
    »Kathy, A chtung!«
    »Zieh!«
    »Nein, Kathy, nein!«
    Kathleen, die den Drachen keine Sekunde aus den A ugen ließ, biss sich auf die Unterlippe und zog heftig an der Schnur; sie lief ein paar Schritte zurück, wobei sie fast über die Füße der aufgeregten Kinder gestolpert wäre.
    »Gib ein bisschen Schnur nach, Kleine.«
    Die Stimme war tief, männlich und traf Kathleen völlig unvorbereitet. Sie hatte kaum Zeit, sie richtig einzuordnen, als sie rückwärts laufend mit dem Mann zusammenstieß, der urplötzlich hinter ihr aufgetaucht war.
    Verwirrt ließ sie den A rm sinken, und der Drachen sauste im Sturzflug hinunter.
    Er blieb hoffnungslos verheddert in einer Eiche hängen, den Schwanz um die dicht belaubten Zweige gewickelt. Sofort kletterten die Kinder in den Baum und erteilten sich gegenseitig Ratschläge oder machten hämische Bemerkungen.
    Der Mann betrachtete amüsiert das Geschehen und richtete dann seine blauen A ugen auf Kathleen. »Oh, ich bitte vielmals um Entschuldigung.« Er legte, als er das sagte, die Hand aufs Herz. Das Funkeln in seinen A ugen ließ Kathleen an der A ufrichtigkeit seiner Entschuldigung zweifeln.
    »Ich hätte das schon hingekriegt«, bemerkte sie.
    »Da bin ich mir sicher. Ich habe Sie nur für eines der Kinder gehalten und dachte, Sie könnten Hilfe gebrauchen.«
    »Sie haben mich für eins von den Kindern gehalten?« Ungeschminkt, das Haar zu Zöpfen geflochten und dazu ihre legere Kleidung, die marineblauen Shorts und das T -Shirt mit dem Logo des Sommercamps auf der Brust, das bewirkte vielleichtdie V erwechslung.
    »Ich bin Kathleen Haley, eine der Betreuerinnen des Camps.« Er musterte sie mit einem Blick, der besagte, dass ihr das nun wirklich nicht anzusehen war. »Zudem bin ich Beraterin.«
    Der blonde Hüne mit dem dichten Schnurrbart reichte ihr die Hand.
    »Erik Gudjonsen. Sehr angenehm.«
    »Sollten wir uns kennen, Mr. Gudjonsen?«
    »Ich bin der Dokumentarfilmer von UBC . Haben die Harrisons Sie nicht von meiner A nkunft unterrichtet?«
    Falls doch, war es ihr entfallen. »Sie erwähnten nichts von heute.«
    Die landesweit ausgestrahlte Magazinsendung People wollte einen Bericht über das Sommercamp »Bergblick« für W aisenkinder bringen. Kathleen selbst hatte einem Produzenten diese Idee unterbreitet, um das Camp in der Öffentlichkeit bekanntzumachen und Spenden zu sammeln. Nach mehreren Briefen und längeren T elefonaten mit New York hatte sie den Produzenten schließlich überzeugen können. Er hatte versprochen, jemanden zu schicken, der irgendwann im Sommer einige der A ktivitäten, die mit den Kindern unternommen wurden, begleiten und filmen würde.
    Kathleen hatte sich weiter keine Gedanken über diese Person oder deren A ussehen gemacht. Denn waren nicht alle Fotografen und Kameramänner ein bisschen kurzsichtig? T rugen sie nicht meistens weite Hosen, in denen sie Objektive und sonstiges Zubehör verstauen konnten, und Bänder mit ihren A usweisen daran um den Hals? Ganz sicher aber stimmte ihre V orstellung von den Menschen dieser Berufssparte in keiner W eise mit der Erscheinung von Erik Gudjonsen überein.
    Er sah so nordisch aus, wie sein Name klang. Seine Statur hatte er offensichtlich von seinen grimmigen V orfahren geerbt. Es war unzweifelhaft W ikingerblut, das in den A dern dieses muskulösen, großen, stattlichen Körpers voller Kraft und Lebendigkeit floss. Selbst wenn er reglos dastand, war ihm anzusehen, wie stark er war.
    Sein Haar glänzte golden in der Sonne; es war kräftig und voll und fiel in lässiger Unordnung um sein edles Haupt. Der etwas dunklere Schnurrbart unterstrich seinen sinnlichen Mund. Kräftige, weiße Zähne blitzten unter dem Schnurrbart auf und boten einen reizvollen Kontrast zu seinem sonnengebräunten, wettergegerbten Gesicht.
    Seine verwaschenen und engen Jeans schmiegten sich wie eine zweite Haut um die muskulösen Oberschenkel, an der Hüfte jedoch saßen sie locker. Die Ärmel seines Hemdes hatte er über die sehnigen Unterarme hochgekrempelt. Die obersten Knöpfe waren offen und entblößten seine eindrucksvolle breite, behaarte Brust. Es fiel Kathleen schwer, nicht dorthin zu starren. Seine Hände waren lang; die Finger schmal, aber kräftig, und sie verrieten eine Energie und eine Sensibilität, die er brauchte, um die komplexe Kamera zu bedienen.
    Aus einem ihr unerfindlichen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher