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Fuck

Fuck

Titel: Fuck
Autoren: Kooky Rooster
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Spiegelreflexkameras her kennt.
    Selbige surrten, als 'Es' auf mich fokussierte.
    „Zu Diensten!“, röhrte es und verbarg nicht, dass es sich daran störte keine Bewegungsfreiheit zu haben.
    Ich zog langsam ein Handtuch vor mein Gesicht, verdeckte ein Auge, wählte die Strategie meiner Kindheit:
'Was ich nicht sehe, das kann mich nicht sehen.'
Aber es konnte und lauerte mit seinen tiefschwarzen Linsen.
    „Wer …
was
… bist du?“, stammelte ich und meine Knie wurden zu Gummi.
    „Ich bin Fuck“, erklärte 'Es'. Eine seiner Metallverstrebungen lenkte auf mich zu, hielt vor meiner Nase und als ich nicht reagierte, machte es eine auffordernde Geste. Ich streckte zaghaft eine klatschnasse Hand aus und näherte mich zitternd den Plastikgreifern.
    Hoffentlich war das Ding gut geerdet, sah nicht so aus, als wäre es eine gute Idee, feuchten Kontakt herzustellen. Ängstlich starrte ich auf die nackten Drähte, die aus den Kabeln heraustraten, mit Metallteilen verschweißt waren und spürte die Mikrowellen. Zumindest redete ich mir ein, dass dieses Ding Mikrowellen aussendete, was sonst brachte mich so zum Schwitzen?
    Überraschend zärtlich ergriff dieses Ungetüm meine Hand, schüttelte sie ungelenk und zog sich wieder zurück. Fast, aber nur fast, tat mir leid, ihm heimlich unterstellt zu haben, es hätte mich zerquetschen und mit meinen Innereien – im Zuge einer blutigen Orgie – ein Nitsch-Schüttbild erschaffen wollen.
    „Wie kommst du hierher?“, wollte ich wissen. Auch wenn die Tür die einzig logische Erklärung war, so reichte ein Blick um zu erkennen, dass dieses Metallinsekt niemals durch eine bloß zwei Meter hohe und einen Meter breite Tür passte. Nicht einmal, wenn es sich schlank machte und das war es durchaus, wenn auch sperrig.
    „Du hast mich gerufen.“
    „Ich hab dich nicht …“
    'Es' hieß Fuck und ich hatte in den Spiegel gesehen und viermal Fuck gerufen. Mir wollte nicht einfallen, woher mir ein solches Phänomen bekannt vorkam, aber auf eine sehr absurde Art beantwortete es meine Frage.
    „Doch, hast du!“ Darauf musste 'Es' freilich bestehen.
    „Bist du eine Art …“, ich suchte nach dem richtigen Begriff: Dämon? Teufel?
    „Gute Fee!“, vervollständigte 'Es' meinen Satz, nicht ohne gewissen Stolz.
    „Das ist ein Witz!“, stellte ich fest. An der ganzen Situation stimmten mehrere Dinge nicht und ich versuchte, innerlich die Reihenfolge dieser Missstände zu sortieren.
    „Weshalb soll das ein Witz sein?“, fragte Fuck entrüstet, stellte seinen krönenden Blechkasten schief und seine Objektive surrten mich mit einem Welpenblick an.
    „Feen sind normalerweise anämische Frauen in durchsichtigen … Herrgott, du bist ein fast drei Meter großer Roboter und willst dich aufgrund eines Fluchs materialisiert haben? Und, ähm, du heißt Fuck?“ Meine Stimme überschlug sich beinahe.
    „Richtig! Ich begreife nicht, was daran lustig sein soll!“
    „Das ist auch nicht … lustig! Das ist …“, ich schluckte, rang nach Worten, „… absurd. Es ist krank! Es ist völlig … abgedreht!“ Ich rieb mit den Händen über meine Stirn, das Gesicht, die Haare, hielt mich an meinen Bartstoppeln fest, knabberte an den Fingernägeln und zupfte an meinem Ohrläppchen.
    „Ich weiß, dass ich eine imposante Erscheinung bin. Du solltest in eine Tüte atmen, der Stickstoffgehalt in deinem Blut gerät in einen alarmierenden Bereich, wenn du so weiter hechelst“, erklärte 'Es' besorgt.
    „Es ist … alles … okay“, japste ich und musste Fuck recht geben. Ich biss ins Handtuch, nuckelte am Frottee und behinderte so meinen Atem. Langsam begann ich wieder Konturen zu erkennen und erkannte daran, dass ich keine Konturen mehr erkannt hatte.
    „Wo ist dein Zauberstab?“, versuchte ich mich an einem kleinen Scherz. Fuck musste nicht erfahren,
wie
nah ich einer Hysterie war, auch wenn mich sein Live-Blutbild entlarvte.
    „Du willst meinen Zauberstab sehen?“, fragte Fuck und es klang anzüglich. Die Maschine, dieses – verdammt noch einmal – drei Meter große Metallinsekt schlug einen anzüglichen Ton an! Unwillkürlich zuckte mein Blick in seine Leibesmitte, einem Konstrukt aus einer edlen Plastikverkleidung, in dem Wirbelsäule und Beine zusammenliefen. Formschön, aber ohne Penis. Aus irgendeinem Grund beruhigte mich das. Allerdings war dort, wo man einen Schwanz vermutet hätte, eine Art Deckel. Erinnerte an eine Objektivabdeckung. Das dritte Auge?
    „Feen – schwingen – in der
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