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Fuck

Fuck

Titel: Fuck
Autoren: Kooky Rooster
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„Ich kann nicht machen, dass sich jemand in dich verliebt. Das kannst du nur selbst.“ Na Prima! „Wenn ich ehrlich bin“, tönte es blechern, „kann ich mir nicht vorstellen, dass
du
damit Probleme hast. Du wirkst sehr – liebenswert.“
    Das ging runter wie Motoröl, auch wenn ich mich damit ein bisschen verarscht fühlte. Fuck war eine Maschine, eine herzlose Konstruktion aus Metall, Kabel, Platinen, Plastik … was wusste er schon von Liebe? Im Humus des versengten Geländes meiner Hoffnung hatte er zumindest den einen oder anderen fruchtbaren Samen gesät, aus dem sofort winzige grüne Sprösslinge hervorschossen. Ich war verliebt, Hoffnung entbehrte jeglicher Logik und Wahrscheinlichkeit.
    „Aber …“, begann das monströse Metallinsekt mit neu aufkeimender Euphorie: „Wir könnten ficken. Das ist doch irgendwie dasselbe, oder?“
    „Nein!“, entgegnete ich und erklärte es nicht.
    „Das ist schade. Vielleicht wünschst du dir etwas weniger Naives!“ Der Roboter klappte mit hastigen Bewegungen den Koffer zu, schnappte den Verschluss mit einem zickigen
'Flapp'
in seine Verankerung und schwenkte ihn ins Nichts zurück. Gleichzeitig verschränkte er zwei seiner Arme vor seiner aus Metallgelenken bestehenden und mit Kabeln umwickelten Wirbelsäule.
    Naiv? Volltreffer!
    „Das mit dem Computer ist okay“, gab ich kleinlaut von mir.
    „
'Das mit dem Computer'
ist keine präzise Angabe.“ Jetzt wollte er es mir schwer machen.
    „Ich wünsche mir, dass du meinen Computer auf den neuesten Stand bringst!“, bat ich.
    „Dein Wunsch ist mir Befehl!“, dröhnte es ins Nichts hinein.
    So rasch wie sich Fuck materialisiert hatte, so unspektakulär und plötzlich löste er sich in Luft auf. Das war irgendwie enttäuschend. Ich hatte nicht so viel Erfahrung mit Feen, aber ich hatte wohl erwartet, dass zumindest ein rosafarbenes Wölkchen mit Glitzerstaub oder ein winziges Feuerwerk entstehen würde. Ich streckte meine Hand aus und tastete in die Luft, dorthin, wo Fuck eben noch gestanden hatte, als erwartete ich, die Atmosphäre wäre dort etwas verdichtet. Nichts dergleichen. Auch von den Mikrowellen spürte ich nichts mehr.
    Benommen tapste ich aus dem Bad, musste mich aber kurz am Türrahmen festhalten und mich sammeln. Das nehme man erst einmal hin, dass sich im eigenen Bad eine drei Meter große Fee aus Metall materialisiert, die Fuck heißt und sechzehn Schwänze schwingt! Mit Gummiknien wackelte ich durch das Vorzimmer und suchte meinen Computerarbeitsplatz auf.
    Ich quietschte hysterisch – ich hatte keine Energie mehr, mich unter Kontrolle zu halten.
    Fuck hatte sich um meinen Computer geschlungen, wie eine Walnussschale um ihre Frucht. Ein bisschen erinnerte das Bild an schematische Darstellungen einer Schwangerschaft. Fuck war die Mutter und mein Rechner sein Fötus.
    „Ich bin gleich fertig!“, summte er beruhigend wie in guter Hoffnung. Es surrte und brummte, es piepste und ratterte, und wenige Augenblicke später war Fuck auf dieselbe unaufgeregte Art verschwunden wie vorhin aus dem Bad.
    Ich hangelte mich vorwärts bis zu meinem Stuhl, ließ mich darauf plumpsen und begrüßte das Neugeborene. Wow. Fuck hatte ganze Arbeit geleistet!

– Der Traum –
    Es dürfte nachvollziehbar sein, dass ich in der folgenden Nacht nicht besonders gut schlief. Die wenigen Minuten, in denen ich doch in einen leichten Schlummer fiel, träumte ich von Fuck.
    Ich war mit ihm in einer Boutique, ähnlich jenen, wie man sie aus amerikanischen Filmen kennt, in denen naive Bräute ihren frustrierten Freundinnen Sahnebaiserkleidchen vorführten.
    Ich lümmelte auf einem riesigen, bequemen Sofa vor den Umkleidekabinen und Fuck kam hinter einem Vorhang hervorgetänzelt. Auf seinen Hüften, genau dort, wo der Objektivdeckel fixiert gewesen war, schwang er einen beachtlichen Schwanz, setzte ihn begeistert in Szene. Ich schüttelte kritisch den Kopf, offenbar hatte ich die Rolle des emanzipierten Mauerblümchens inne, Fuck zuckte mit den Schultern und verschwand wieder hinter dem Vorhang.
    Nach und nach probierte er einen Dildo nach dem anderen und präsentierte ihn mit dem naiven Gehabe einer blöden Braut, während ich halb dalag wie ein arroganter Modezar und ihn immer wieder in die Umkleide zurückschickte. Dabei rauchte ich, irritierenderweise, an einer babyblauen Zigarre, die nach Pizza schmeckte, was mich so hungrig machte, dass ich begann sie zu essen. Ich griff nach der Zigarrenschatulle, um die nächste
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