Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Frostkuss

Frostkuss

Titel: Frostkuss
Autoren: Jennifer Estep
Vom Netzwerk:
ein hohes, melodisches Lachen an meine Ohren drang.
    Ich drehte mich um und entdeckte Jasmine Ashton, die unter dem ausladenden Ahornbaum in der Mitte des Platzes Hof hielt.
    Jasmine Ashton war das beliebteste Mädchen in meiner Klasse, die aus siebzehnjährigen Schülern im zweiten Jahr bestand. Jasmine war außerdem eine Walküre mit blonder Mähne, leuchtend blauen Augen und den teuersten Designerklamotten, die man für Geld kaufen konnte. Sie war die Art von Mädchen, neben dem jede andere Person unscheinbar aussah – sogar ihre dünnen, hinreißenden, ähnlich gekleideten Freundinnen. Jasmine saß auf einer eisernen Bank unter dem Ahornbaum, schaute auf den Laptop, den sie auf dem Schoß hielt, und kicherte zusammen mit Morgan McDougall, ihrer besten Freundin.
    Mit ihren schwarzen Locken, den braunen Augen, einem kurvigen Körper und den superkurzen Röcken, die Morgan immer trug, war sie nur ein kleines bisschen weniger gut aussehend und beliebt als Jasmine. Das machte sie zur Diva Nummer zwei in unserem Jahrgang. Morgans Ruf einer Superschlampe, die mit so gut wie jedem schlief, sorgte allerdings dafür, dass sie bei den Jungs die Nummer eins war. Natürlich.
    Zwei weitere Mädchen saßen neben Jasmine und Morgan, während Daphne Cruz vor der Bank auf einer Wolldecke herumlungerte. Die Walkürenprinzessinnen neigten dazu, im Rudel aufzutreten.
    Die Mädchen waren nicht allein. Hinter Jasmine stand Samson Sorensen und rieb ihr mit der andächtigen Hingabe eines Sklaven die Schultern. Kein Wunder, war der Wikinger doch Jasmines Freund und noch dazu einer der süßesten Jungs auf der Schule. Sandbraune Haare, braune Augen, Grübchen. Samson hätte jederzeit als Calvin-Klein-Model durchgehen können. Außerdem war er der Kapitän des Schwimmteams. Hier gab es nämlich kein Football. Alle Schüler der Mythos Academy übten ausgefallene Etepetete-Sportarten aus wie Schwimmen, Tennis, Bogenschießen oder Fechten. Wirklich, Fechten. Wozu sollte das gut sein?
    Jasmine und Samson zusammen zu sehen, war, als hätte man eine lebensgroße Ausgabe von Barbie und Ken vor sich, so perfekt wirkten sie nebeneinander. Als wären sie füreinander geschaffen.
    Die anderen Schüler der Mythos Academy mochten mich ja nicht groß beachten, aber trotzdem hörte ich jede Menge interessanten Klatsch. Den Gerüchten zufolge gab es Ärger im Paradies des glücklichen Paars. Anscheinend war Samson bereit, ES wirklich durchzuziehen, nachdem er und Jasmine schon seit einem Jahr miteinander gingen. Aber sie wollte ihre Jungfräulichkeit noch nicht aufgeben …
    Ich war so damit beschäftigt, die Gruppe anzustarren, dass ich in einen Kerl lief, der den Hof in die andere Richtung überquerte. Und natürlich rutschte mir dabei die Tasche von der Schulter, und meine Bücher verteilten sich über den Boden. Bei Mädchen wie mir läuft es einfach so.
    »Tut mir leid«, murmelte ich, fiel auf die Knie und versuchte, alles zurück in meine Tasche zu stopfen, bevor jemand die Sachen genauer ansehen konnte. Besonders die inzwischen leere Schachtel Schokoladenkekse, die Grandma Frost für mich gebacken hatte, und die Comics, die ebenfalls herausgefallen waren. Die bunten Seiten bewegten sich im Wind wie Libellenflügel.
    Statt um mich herumzugehen, wie ich es eigentlich erwartet hatte, entschied sich der Kerl dafür, neben mir niederzuknien. Ich sah ihn kurz an. Es dauerte eine Sekunde, bis ich ihn erkannte, aber dann erstarrte ich. Ich war gegen Logan Quinn gelaufen.
    Oh, oh.
    Selbst unter den reichen Kriegerkindern auf Mythos war Logan Quinn die Art von Kerl, die jedem Angst machte. Er tat, was er wollte, wann immer er es wollte. Und oft beinhaltete das, Leuten wehzutun.
    Alles an Logan schrie »gefährlicher Rebell«, von seinem dichten, tintenschwarzen Haar über seine strahlend blauen Augen bis zu der schwarzen Lederjacke, die seine breiten Schultern noch betonte. Natürlich, er war sexy, auf eine raue, verknitterte »Ich bin gerade aus dem Bett eines Mädchens geklettert« -Art. Anscheinend wurde Logan seinem Ruf auch gerecht und hatte bereits mit den meisten, wenn nicht allen, der coolsten Mädchen auf der Schule geschlafen. Angeblich signierte er die Matratzen derjenigen, bei denen er zum Zug gekommen war, um überhaupt die Übersicht zu behalten. Die anderen Jungs hatten angefangen, dasselbe zu tun, wenn auch nicht mit demselben Erfolg wie Logan. Außer vielleicht im Zimmer von Morgan McDougall.
    Außerdem entstammte Logan Quinn einer langen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher