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Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni

Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni

Titel: Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni
Autoren: Enid Blyton
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denn in der Vorhalle erblickte sie schon wieder jemanden!
    Diesmal war es Beate, die schlafwandelte. Würdevoll und mit weit offenen Augen schritt sie den Gang entlang und summte dabei leise vor sich hin. Sie hatte ihr weißes Nachthemd an. Mamsell war wie versteinert vor Schreck, als sie die gespensterhafte Gestalt auf sich zukommen sah.
    „Tiens!“, sagte Mamsell und ging einen Schritt zurück. Zum ersten Mal begann sie zu überlegen, ob die Ereignisse dieser Nacht Wirklichkeit waren oder ob sie träumte.
    Auf jeden Fall konnte dies kein Einbrecher sein. Diese Gestalt sah nach etwas Überirdischem aus - vielleicht war es ein wandelnder Geist, eine gehetzte Seele! Mamsell überlief es kalt.
    So entschloss sie sich, nicht zum Telefon zu gehen, sondern sich lieber in ihr Schlafzimmer zurückzuziehen, bis der Geist verschwunden war. Sie ergriff die Flucht.
    Aber aus irgendeinem Grund schien Beate, obwohl sie fest schlief, Mamsell zu bemerken. Vielleicht kam ihr in ihrem Traum der Gedanke, dass diese Person sie zum Podium führen wollte. Sie folgte Mamsell also die Treppe hinauf, die Augen weit aufgerissen und die Hände vorgestreckt.
    Mamsell schaute sich um und war höchst entsetzt, dass ihr der Geist folgte. Sie stürmte in ihr Schlafzimmer und setzte sich völlig außer Atem aufs Bett.
    Da öffnete sich die Tür und Beate kam herein, die Augen immer noch weit geöffnet. Mamsell hatte inzwischen ihr Licht angeschaltet und sah: Das war kein Gespenst!
    „Tiens!“, sagte Mamsell und fasste sich mit der Hand an den Kopf. „Tiens! Was ist das nur für eine Nacht, in der Einbrecher und Kinder umherwandern! Beate, Mädchen, was ist mit dir?“
    Beates weißes, starres Gesicht sah erschreckend aus. Mamsell hatte ein wenig Angst, das Mädchen zu wecken. Deshalb war sie sehr erleichtert, als Beate auf das Bett zuging, die Decke wegzog, sich hineinlegte und die Augen schloss. Nach ein paar Augenblicken schien sie ruhig und tief zu schlafen.
    Mamsell starrte hinunter auf das bleiche Gesicht und überlegte, was sie tun sollte. Sollte sie die Polizei anrufen oder sollte sie erst Frau Theobald holen? Schlafwandeln war keine gute Sache. Oft steckte ein verborgener Kummer dahinter und der musste unbedingt herausgefunden werden.
    Und dann hörte sie über sich schon wieder seltsame Geräusche. Antoinette und Ulla waren nämlich zu dem Schrank zurückgekehrt und hatten die Tür verschlossen vorgefunden. Der Schlüssel war verschwunden und eine Gefangene saß im Schrank. Erstaunt und angstschlotternd rannten sie in ihren Schlafsaal zurück, um es den anderen zu erzählen. Mamsell, die durch den Lärm, den sie verursachten, aufmerksam geworden war, verließ ihr Zimmer und schloss die Tür ab, damit Beate nicht wieder umherwandeln konnte.
    Sie kam gerade noch rechtzeitig, um Antoinette und Ulla als zwei undeutliche Gestalten in der Ferne verschwinden zu sehen.
    Nein, so etwas!, dachte sie, wo ich auch immer hinkomme, überall sehe ich Leute davonlaufen.
    Die nächste Person, die sie erblickte, war Marianne, die die Treppe hinunterschlich, um nachzusehen, ob die zweite Klasse wirklich ihr Fest veranstaltete. War denn die ganze Schule auf den Beinen? Oder ...?
    Marianne war ein großes, stämmiges Mädchen. In ihrem Schlafanzug sah sie bei dem trüben Licht aus wie ein Mann. Mamsell glaubte, dass es sich um ein weiteres Mitglied der Einbrecherbande handelte, die anscheinend heute Nacht über Lindenhof hergefallen war. Sie folgte Marianne bis zu den Schlafsälen der zweiten Klasse.
    In diesem Augenblick erschien wieder die Schulkatze und Mamsell stolperte über sie. Marianne hörte das Geräusch, sah sich schnell um und schlüpfte in eines der Badezimmer. Sie wollte nicht gern beim Spionieren ertappt werden.
    Zu ihrem größten Vergnügen bemerkte Mamsell, dass sie wieder jemanden einsperren konnte. Sie drehte den Schlüssel um - und ein dritter Einbrecher saß hinter Schloss und Riegel!
    Marianne war entsetzt, weil sie gefangen war. Sie hielt es für den Streich eines jüngeren Mädchens. Also setzte sie sich hin und wartete, dass die Tür wieder aufgeschlossen wurde. Sie war sicher, dass kein Mädchen es wagen würde, sie die ganze Nacht in einem Badezimmer zu lassen.
    Jetzt entschloss sich Mamsell, zu Frau Theobald zu gehen, denn sie hatte das Gefühl, dass ihr kein Polizist die drei eingesperrten Einbrecher glauben würde. Also schlurfte sie den Flur entlang zur Treppe - aber als sie gerade hinuntersteigen wollte, erblickte sie noch
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