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Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni

Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni

Titel: Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni
Autoren: Enid Blyton
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ähnlich“, sagte Viola verächtlich. „Du hoffst auf mein Mitleid, nur weil du heulst.“
    Sabine konnte vor Kummer fast die ganze Nacht nicht schlafen und am Morgen hatte sie Fieber und schreckliche Kopfschmerzen. Im Unterricht konnte sie nicht aufpassen und auf dem Sportplatz bekam sie weiche Knie. Außerdem sprachen Viola und einige andere aus der ersten Klasse kein Wort mit ihr.
    Wenn ich doch zu Hause wäre, dachte sie sehnsüchtig. Ich muss meiner Mutter alles erzählen!
    Dieser Gedanke wurde immer mächtiger und schließlich fasste sie einen Entschluss. Statt an dem Fest teilzunehmen, wollte sie nach Hause gehen. Ihre Mutter wohnte nur sechs Kilometer entfernt. Sie würde sie sehen, mit ihr sprechen, und dann kam gewiss alles wieder in Ordnung!

Eine aufregende Nacht
     

    Die Nacht zum Samstag hielt für Mamsell eine ganze Anzahl Überraschungen bereit. Es war die Nacht, in der die erste und zweite Klasse feiern wollten. Antoinette hatte schon einige Sachen in ihrem Schlafsaal versteckt und wollte den Rest kurz vor Mitternacht holen.
    Unglücklicherweise hatte Marianne beobachtet, wie Antoinette mit verdächtigen Paketen den Flur entlangsauste. Sie hatte sie gerufen, aber die kleine Französin hatte es vorgezogen, so schnell wie möglich zu verschwinden.
    Marianne starrte ihr böse nach. Wirklich, diese Kinder wurden immer frecher. Wollten sie das Fest veranstalten, obwohl sie, Marianne, gebeten hatte, es nicht zu tun?
    Das war doch unmöglich! Marianne entschloss sich, wach zu bleiben und sich zu vergewissern, ob man ihr gehorchte. Wenn sich das Gegenteil herausstellt, dann werde ich ihnen etwas erzählen, dachte Marianne grimmig. Und melden werde ich sie auch.
    Nun plante Anneliese in der gleichen Nacht eine Vorstellung als Schlafwandlerin, um die Leute davon zu überzeugen, dass sie ein Genie war. Sie überlegte, wer wohl am leichtesten zu beeindrucken sei. Schließlich entschied sie sich für Mamsell. Ihr hatten die Mädchen schon viele Streiche gespielt und sie war jedes Mal darauf hereingefallen. Mamsell würde sie nicht durchschauen. Bei ihrem Anblick würde sie aufschreien, mit den Händen fuchteln und es nachher überall herumerzählen. Sie würde sagen: „Oh, la petite Anneliese, sie schlafwandelt und rezitiert dabei Gedichte, sie ist ein Genie! Wir müssen behutsam mit ihr umgehen. Eines Tages wird sie berühmt sein!“
    Anneliese war von ihrer Idee begeistert. Um halb zwölf oder so, dachte sie, das ist die beste Zeit. Da schlafen alle.
    Sie hatte sich eine sehr ungünstige Nacht ausgesucht, denn gerade diesmal würden viele hellwach sein: die Erst- und Zweitklässler wegen ihres Festes; Sabine Taler, um sich aus der Schule zu schleichen; Marianne, um herauszufinden, ob ihr die Kleinen gehorchten; Elma, um vielleicht noch etwas Essbares zu ergattern.
    Und obendrein fing Beate auch noch in dieser Nacht das Schlafwandeln an - aber echt!
    Alle Mädchen legten sich zur gewohnten Zeit ins Bett. Die Erst- und Zweitklässler gingen zuerst, sie kicherten vor lauter Aufregung und schworen, dass sie bis Mitternacht kein Auge zumachen würden. Antoinette und Ulla sollten jede aufwecken, die doch eingeschlummert war. Etwas später gingen die Dritt- und Viertklässler in ihre Schlafsäle, während die fünfte und sechste Klasse bis zehn Uhr aufbleiben durfte. Zuletzt zogen sich die Lehrerinnen zurück.
    Mamsell blieb immer am längsten auf. Ich korrigiere nur noch diese Aufsätze zu Ende, dachte sie und schaute auf die Uhr. Halb zwölf schon!
    Genau fünf vor zwölf ging Mamsell in ihr Schlafzimmer. Um zwölf legte sie sich ins Bett. Als sie gerade die Augen zumachte und anfing einzuschlummern, vernahm sie ein seltsames Geräusch.
    Es hörte sich an, als sei ein harter Gegenstand genau über ihr auf den Boden gefallen. Mamsell richtete sich sofort auf.
    Wieder ein Laut! Das brachte Mamsell auf die Beine. Vielleicht war es ein Dieb! Mamsell hatte zwar große Angst vor Dieben, aber sie hielt es für ihre Pflicht nachzuschauen, ob jemand in die Schule eindrang. Sie zog Morgenmantel und Pantoffeln an, band den Gürtel fest und öffnete die Schlafzimmertür.
    In Lindenhof waren während der Nacht durch ein trübes Licht alle Korridore erleuchtet. Es war möglich, jemanden zu sehen, aber schwierig, den Betreffenden auch zu erkennen.
    Als Erstes stolperte sie über die Schulkatze, ein riesiges schwarzes Tier, das mit Vorliebe nachts herumstrich. Mamsell stieß einen unterdrückten Schrei aus und verlor fast das
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