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Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni

Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni

Titel: Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni
Autoren: Enid Blyton
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eine nächtliche Gestalt.
    Diesmal war es Anneliese, die ihre geplante Vorstellung als Schlafwandlerin gab. Sie befand sich gerade auf dem Weg zu Mamsells Zimmer. Plötzlich entdeckte sie die Lehrerin, die verwundert stehen geblieben war. Anneliese erschrak, denn sie hatte Mamsell im Bett geglaubt. Aber sobald sie sicher war, dass es wirklich Mamsell war, schritt sie schlafwandelnd weiter, wobei sie ihre Augen wie Beate weit aufriss und ein Gedicht vor sich hin murmelte. Mamsell zögerte sie festzuhalten, denn sie hatte gehört, dass es nicht gut sei, Schlafwandler zu wecken. Also fasste sie Anneliese nicht an, sondern folgte ihr und flüsterte leise vor sich hin.
    „Das arme Kind! Noch jemand, der schlafwandelt!“
    Anneliese ließ Mamsell eine ganze Weile hinter sich herlaufen und führte sie schließlich zum Schlafsaal der zweiten Klasse. Das Mädchen, das auf Wache saß, gab Alarm, als es die beiden Gestalten kommen sah. Hastig wurden die Flaschen, Dosen und Teller versteckt und die Kerzen ausgeblasen. Die Mädchen stürzten in ihre Betten und diejenigen, die nicht in diesen Schlafsaal gehörten, quetschten sich in Schränke und unter Betten.
    Anneliese wollte bis zur Wand gehen und dann wieder umkehren - aber sie stolperte über eine leere Flasche. Da stieß sie einen Schrei aus. Mamsell folgte ihr und schaltete das Licht an.
    Anneliese, die durch das plötzliche Licht geblendet war, blickte sich verwirrt um. Dann erinnerte sie sich, dass sie ja schlafwandelte. Sie bekam sofort wieder glasige Augen und tänzelte an den Betten entlang.
    Die Mädchen setzten sich lachend auf. „Sie tut nur so!“, rief Antoinette.
    „Aber nein, sie wandelt im Schlaf, das arme, arme Kind“, sagte Mamsell. „Was können wir nur machen?“
    „Ich werde sie heilen, ma tante“, sagte die unbezähmbare Antoinette und sprang aus dem Bett. Sie nahm einen Krug Wasser und schüttete ihn über die arme Anneliese, die wütend und klatschnass auf Antoinette losging und sie tüchtig herunterputzte.
    Natürlich merkten die Mädchen sofort, dass sie vorher ganz bestimmt nicht geschlafwandelt hatte. Mamsell merkte es auch und versuchte Anneliese aus dem Zimmer zu ziehen, wobei sie sie ordentlich ausschimpfte und ihr befahl, schnellstens die nassen Sachen auszuziehen. Sie war so zornig, dass sie weder die verräterischen Spuren des Mitternachtsfestes noch die versteckten Mädchen entdeckte.
    „Meine Güte!“, sagte Ulla, sobald Mamsell mit Anneliese draußen war. „Ich glaube, ihr ist überhaupt nicht aufgefallen, dass wir ein Fest hatten. Sie sah ja nicht einmal die Flasche, die unter meinem Bett hervorgerollt war!“
    „Da hatten wir Glück“, sagte Viola. „Kommt, lasst uns alles schnell aufräumen. Vielleicht kehrt Mamsell noch einmal zurück!“
    Die Mädchen kicherten. Marianne, die genau gegenüber im Badezimmer eingesperrt war, hörte sie und wusste jetzt, dass ihrem Verbot zum Trotz ein Fest gefeiert worden war.
    Mamsell führte indessen Anneliese zur Hausmutter und berichtete ihr mit vielen Worten, warum Anneliese so nass geworden war. Anneliese weinte bittere Tränen, denn sie fürchtete, dass morgen die ganze Schule über sie lachen würde.
    „Hör endlich mit dem albernen Geheule auf“, sagte die Hausmutter und rieb sie mit einem harten Handtuch fest ab.
    „Ich muss jetzt gehen“, sagte Mamsell und erinnerte sich an die verschiedenen Leute, die sie heute Nacht eingesperrt hatte. „Ich muss mich um die Einbrecher kümmern!“
    Die Hausmutter starrte sie verwundert an. „Was sagten Sie?“, erkundigte sie sich.
    „Ich sagte, ich muss mich um die Einbrecher kümmern“, erklärte Mamsell würdevoll. „Ich habe die Nacht damit verbracht, Leuten nachzujagen und sie einzusperren. Ich gehe jetzt zu Frau Theobald.“
    Die Hausmutter vermutete, dass Mamsell geträumt habe. „Nun, dann holen Sie mal Frau Theobald“, sagte sie. „Aber bringen Sie mir nicht noch mehr Mädchen, die ich mitten in der Nacht abtrocknen muss.“
    Mamsell verließ den Raum. Sie klopfte an Frau Theobalds Schlafzimmertür. Eine erstaunte Stimme rief:
    „Ja? Wer ist da?“
    „Mamsell“, sagte die Französischlehrerin und öffnete die Tür. „Entschuldigen Sie bitte, Frau Theobald, dass ich Sie um diese Nachtzeit störe - aber ich habe Einbrecher in Schränken eingesperrt und eine Schlafwandlerin liegt in meinem Bett.“

Ein paar Befreiungen
     

    Frau Theobald hörte sich Mamsells Bericht verwundert an. Es klang, als ob es in Lindenhof von
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