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Frisch verlobt

Frisch verlobt

Titel: Frisch verlobt
Autoren: Mallery Susan
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oder ich komme wirklich richtig mies drauf, und glaube mir, das willst du nicht erleben.“
    Er nahm das Geld. „Sie halten sich für knallhart, aber mir machen Sie keine Angst.“
    Damit brachte er sie beinahe zum Lachen. „Wart’s ab, Junge. Das wird noch.“
    Nicole ging mit Raoul in den Verkaufsraum der Bäckerei, wo sie ihm zwei Tüten mit süßem Gebäck und anderen Backwaren füllte.
    „Das ist doch nicht nötig“, sagte er, wobei er sehnsüchtig auf das halbe Dutzend Plätzchen starrte, das sie noch obenauf schaufelte.
    „Du kannst die Kalorien verkraften. Wie gesagt, es ist ein Leistungsanreiz.“
    „Gibt es noch andere Leistungsanreize?“
    Diese Frage kam nicht von Raoul. Nicole musste sich auch gar nicht erst umdrehen oder darüber nachdenken, sie wusste auch so, wer da gesprochen hatte. Und falls vom Kopf her noch eine Verwechslung möglich gewesen wäre, ihr ganzer Körper wurde schon von Wiedersehensfreude durchströmt.
    Sie richtete sich auf und wappnete sich gegen die Wirkung, die er auf sie ausübte. Dann drehte sie sich um, und wie nicht anders zu erwarten, stand Hawk vor der Vitrine und hatte dieses sexy Du-weißt-du-willst-mich-Lächeln im Gesicht.
    Er war etwas mehr bekleidet als am Vortag, denn die Shorts, die er heute trug, waren etwas länger und sein T-Shirt bedeckte Brust und Bauch komplett, was Nicole zugleich gut und schlecht fand. Theoretisch sollte es ihr jetzt zwar leichter fallen, einen klaren Kopf zu bewahren, aber praktisch war sie doch ganz einfach ein wenig enttäuscht.
    „Was wünschen Sie?“, fragte sie ihn, wobei es ihr egal war, dass sie schnippisch klang.
    „Eine interessante Frage“, murmelte er und zwinkerte dann Raoul zu. „Ich bin gekommen, um zu sehen, wie mein Starspieler sich gehalten hat. Er hat Sie sicher wahnsinnig beeindruckt, oder?“
    Nicole sah sich geschickt in die Enge getrieben, denn sie mochte Raoul wirklich und den Job hatte sie ihm gerne angeboten. Gegenüber Hawk aber verspürte sie nun das Bedürfnis, einfach zu behaupten, dass alles schiefgelaufen war und sie froh wäre, ihn los zu sein.
    „Er war gut“, sagte sie und reichte Raoul die Tüten. Und weil sie sich vor der Enttäuschung in den Augen des Jungen fürchtete, fügte sie schnell hinzu: „Besser als gut. Er war großartig.“
    „Das wusste ich doch.“
    „Es geht hier eigentlich nicht um Sie. Ich weiß, das wird Sie erstaunen, und ich sollte Ihnen wohl eine Minute Zeit lassen, damit Sie sich an den Gedanken gewöhnen können.“
    Hawk lachte in sich hinein. „Raoul, du musst nicht bleiben. Ich sehe dich in zwei Stunden beim Training.“
    Der Junge nickte und ging hinaus. Nicole sah ihm nach, schon einfach deshalb, weil sie es leichter fand, als zu versuchen, Hawk nicht anzusehen. Der Mann war wie Katzenminze.
    Als sie allein waren, wusste Nicole plötzlich überhaupt nicht mehr, was sie mit ihren diversen Körperteilen anfangen sollte. Einerseits wollte sie vor ihm zurückweichen … andererseits wäre sie gerne viel, viel näher bei ihm gewesen. Ihre Arme fühlten sich komisch an, wie sie so an den Seiten herunterbaumelten. Sie zu verschränken, erschien ihr dann jedoch allzu feindselig.
    Sie hasste das. Dieser Mann brachte es fertig, dass sie sich in ihrer eigenen Haut nicht mehr wohl fühlte.
    „Sie müssen auch nicht bleiben“, sagte sie ihm.
    „Ich möchte Ihnen dafür danken, dass Sie Raoul eine Chance gegeben haben“, erklärte er. Dabei schien er ihr, ohne sich eigentlich zu bewegen, irgendwie näher zu kommen.
    Guter Trick, dachte sie grimmig.
    „Er hat hart gearbeitet. Das kommt seltener vor, als mir lieb ist. Ich habe ihm einen Job gegeben.“
    Hawk zog eine Augenbraue hoch. „Dann hat er Sie also beeindruckt.“
    „Er braucht Arbeit und ich brauche Hilfe. Machen Sie nicht mehr daraus, als es ist.“
    Seine dunklen Augen schienen sich in den Kern ihres Wesens zu bohren. „Sie möchten, dass man Sie für hart hält.“
    „Ich bin hart.“
    „Im Inneren sind Sie butterweich.“
    Sie versteifte sich. „Ihr Spieler könnte jetzt auf seinem Hintern im Kittchen sitzen. Und glauben Sie nicht, dass ich nicht dafür gesorgt hätte, wenn er heute nicht erschienen wäre. Ich leite den Laden hier seit Jahren und weiß, was ich tue.“
    „Mögen Sie, was Sie tun?“
    „Natürlich“, antwortete sie automatisch, denn es war die Antwort, die sie immer gab. Schon mit acht oder neun Jahren hatte sie gewusst, dass sie die Bäckerei einmal übernehmen würde. Alle gingen
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