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Frisch verlobt

Frisch verlobt

Titel: Frisch verlobt
Autoren: Mallery Susan
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warum sie sich veranlasst fühlte, ihn aufzuheitern. „Ich habe ein Problem mit Sportlern. Das stammt noch aus der Highschool, als alle Jungs, die mich interessierten, über mich hinweggesehen haben.“
    „Das glaube ich nicht.“
    Sie seufzte. „Du versuchst wohl charmant zu sein?“
    „Nur ein bisschen. Ich übe noch.“
    Sie konnte sich vorstellen, wer der Meister war, bei dem er lernte. „Heb dir das für jemanden auf, der leichter zu beeindrucken ist. Ich bin dagegen immun.“
    „Das ist mir schon aufgefallen. Coach Hawkins mögen Sie wohl auch nicht besonders.“
    „Das kann man so nicht sagen“, murmelte Nicole, auch wenn es stimmte. Sie fand, dass Hawk hinreißend war und einen fantastischen Körper besaß, der mehr als fähig war, ihr ganzes Wesen in Flammen aufgehen zu lassen. Aber das bedeutete ja nicht, dass sie den Mann auch mögen musste. Auf keinen Fall würde sie sich von seinem geübten Lächeln und dem sexuellen Feuer vereinnahmen lassen, das so heftig knisterte, dass es vermutlich zur globalen Klimaerwärmung beitrug.
    Raoul hielt ihr die Tür zur Bäckerei auf. Nicole trat ein und winkte Phil zu.
    „Morgen“, rief sie.
    Phil, ein älterer Mann, ganz in Weiß gekleidet, inklusive Schürze, eilte auf sie zu.
    „Morgen“, grüßte er und musterte Raoul. „Bist du bereit zu arbeiten?“
    „Ja, Sir.“
    Phil schien nicht überzeugt. „Es wird nicht leicht sein, und ich habe kein Interesse daran, mir Klagen anzuhören. Hast du verstanden? Kein Gejammer.“
    Raoul richtete sich auf. „Ich jammere nie.“
    „Wir werden ja sehen.“ Damit führte Phil ihn davon.
    Nicole sah ihnen nach. Raoul würde seine Schulden bei ihr abarbeiten, indem er wuchtige Mixerschüsseln, in denen der Brotteig angerührt wurde, sauber schrubbte. Dann würden eine ganze Reihe von Aufgaben folgen, die geeignet waren, Raoul zu veranlassen, es sich zweimal zu überlegen, bevor er noch einmal klaute, anstatt zu zahlen. Sie fragte sich, ob er wohl seine Lektion lernen oder nur erdulden würde.
    Vier Stunden später hatte Nicole den Stapel aus ihrem Eingangskorb bearbeitet, eine Aufgabe, die sie immer verabscheute. Aber sie wollte bleiben, bis Raoul seine Arbeit beendet hatte, und in der Bäckerei selbst konnte sie so lange nichts tun, bis sie wieder ohne Stock gehen konnte. Sie heftete die Warenrechnungen in einem Ordner ab und beschriftete ihn, sodass er zum Buchhalter gebracht werden konnte. Phil klopfte an die offene Tür und trat vor ihren Schreibtisch.
    „Wie macht er sich?“, fragte sie ihn.
    „Gut. Besser als ich erwartet hatte. Der Junge kann arbeiten. Er tut, was man ihm sagt, ist sich nicht zu fein und lässt sich nicht hängen. Ich mag ihn.“
    Erstaunt zog Nicole die Augenbrauen hoch. „Das ist selten.“
    „Wem sagst du das. Ich glaube, du solltest ihm einen Job anbieten. Wir brauchen jemanden wie ihn außerhalb der normalen Geschäftszeiten. Er geht zur Schule und spielt Football, also hätte er gerade dann Zeit, wenn ich ihn brauchen könnte.“
    „In Ordnung. Ich werde mit ihm reden.“
    Nicole stand auf und streckte sich. Die Schmerzen in ihrem Knie waren erträglich und ließen allmählich immer mehr nach.
    Raoul war hinten und stapelte Mehlsäcke. Er legte sie alle gerade übereinander und achtete darauf, dass die Stapel nicht schräg standen und irgendwann umkippen würden.
    „Gute Arbeit“, lobte sie ihn. „Du hast Phil beeindruckt, und das ist nicht leicht.“
    „Danke.“
    „Willst du einen richtigen Job? Stundenweise. Das ließe sich neben deinem Stundenplan und dem Football organisieren. Die Bezahlung ist nicht schlecht.“ Sie nannte ihm einen Stundenlohn, der etwas über dem lag, war er normalerweise im Einzelhandel oder auch in einem Restaurant verdienen würde.
    Raoul packte die letzte Tüte an ihren Platz und wischte sich die Hände an der Schürze ab, die Phil ihm zur Verfügung gestellt hatte.
    „Ich kann nicht“, sagte er, ohne sie dabei anzusehen.
    „Okay.“
    „Ich brauche das Geld. So ist es nicht.“
    „Was ist es dann? Finden etwa gerade die Castings für die neuen Fernsehshows statt, und dein Agent will, dass du nach L.A. fliegst?“
    Damit erntete sie ein leichtes Lächeln, das allerdings schnell wieder verschwand. Es schien, als müsste er seinen ganzen Mut zusammennehmen, um sie anzusehen. „Sie werden mich nicht einstellen wollen. Noch nicht. In ein paar Wochen bin ich achtzehn. Und wenn ich erwachsen bin, kann ich beantragen, dass meine Jugendstrafen
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