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Frisch verlobt

Frisch verlobt

Titel: Frisch verlobt
Autoren: Mallery Susan
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und Nicole hatte …
    Sie ermahnte sich, das sein zu lassen. Sie musste damit aufhören, sich selbst mit der Vergangenheit zu quälen. Drew war Vergangenheit, und sie musste weitergehen. Sie sollte an erfreulichere Dinge denken.
    Auf der Stelle standen ihr Bilder von Eric Hawkins vor Augen. Der Mann würde sie wahrscheinlich wahnsinnig machen, aber er besaß einen Körper, für den man gut und gerne sterben könnte. Die äußere Erscheinung hatte ihr bisher noch nie allzu viel bedeutet, aber in diesem Fall war sie bereit, eine Ausnahme zu machen.
    Zeit für einen mentalen Themenwechsel, ermahnte sie sich.
    Der Salat war fertig, und sie reichte ihrer Schwester die Schüssel. „Steht inzwischen eigentlich dein Tourneeplan für den Herbst?“
    Claire zuckte die Achseln. „Fast. Lisa hat mir eine Liste mit Auftrittsmöglichkeiten gegeben, und ich streiche sie zusammen. Ich möchte nicht zu viel weg sein. Nicht nur, weil ich Wyatt und Amy vermissen würde, ich möchte mich auch für das Baby schonen.“
    „Hast du das auch schon mit deiner Ärztin besprochen?“, fragte Nicole, die der Ärzteschaft in Bezug auf Claires Gesundheit weit mehr Vertrauen entgegenbrachte als Lisa, Claires Managerin.
    Claire nickte. „Sie rät mir, das Reisen während der letzten Wochen der ersten drei Monate auf ein Minimum zu beschränken. In den folgenden drei Monaten darf ich sehr viel reisen, und dann wieder weniger in den letzten drei Monaten vor der Geburt. Lisa hat etwas von einer Konzertreihe auf Hawaii erwähnt, die ich mit Urlaub verbinden könnte, aber ich glaube nicht, dass ich dem gewachsen bin.
    Nicole griff nach einer Avocado. „Warum nicht? Könntet ihr Amy nicht mitnehmen?“
    „Oh, sicher. Wir hätten ein hübsches Strandhaus, in dem wir wohnen könnten, aber es ist so weit weg und auch nicht wirklich die Zeit, in der ich reisen möchte. Du weißt schon. Getrennt von der Familie.“
    Nicole wollte sie gerade darauf hinweisen, dass der größte Teil ihrer Familie, nämlich ihr Verlobter und seine Tochter, ja doch bei ihr wären. Aber dann begriff sie. Claire wollte nicht von ihr getrennt sein. Sie wollte Nicole zu Weihnachten nicht alleine lassen.
    „Für mich wäre das völlig in Ordnung“, sagte sie schnell. „Du solltest es tun.“
    „Es geht dabei nicht um dich“, erwiderte Claire, aber sie klang nicht sehr überzeugend. „Es ist nur, weil wir das erste Mal seit unserem sechsten Lebensjahr die Chance hätten, Weihnachten zusammen zu verbringen. Ich werde nicht nach Hawaii gehen. Ich will es nicht.“
    „Das glaube ich dir nicht.“
    „Da kann ich nichts machen“, meinte Claire.
    „Du sorgst dich um mich.“
    „Sicher, aber ich werde darüber hinwegkommen.“
    Nicole versuchte zu lächeln, aber es gelang ihr nicht ganz, die Lippen zu bewegen. Sie begrüßte es ja, dass es Menschen gab, die sich um sie sorgten, aber dieses Bedürfnis, Anteil zu nehmen, konnte sie nicht leiden. Normalerweise hatte sie ihr Leben gut im Griff und war immer die Tüchtige, die von anderen um Rat gebeten wurde.
    „Da wir schon einmal davon reden, über Dinge hinwegzukommen“, fuhr Claire in beiläufigem Tonfall fort, „hast du in letzter Zeit einmal mit Jesse gesprochen?“
    „Du weißt doch, dass ich das nicht getan habe.“
    „Irgendwann wirst du es aber tun müssen.“
    „Warum?“ Wenn es nach Nicole ginge, würde sie niemals wieder etwas mit Jesse zu tun haben. „Schlimm genug, dass sie mit meinem Mann ins Bett gestiegen ist. Aber dann hat sie auch noch das Geheimrezept der Familie gestohlen und unsere berühmte Schokoladentorte im Internet verkauft.“
    Allein der Gedanke daran regte sie tierisch auf. Drew war ja eine Sache, aber musste Jesse ihr dann auch noch ins Geschäft pfuschen?
    „Das ist so typisch für sie“, murmelte Nicole. „Ich wette mit dir um jeden Preis, dass sie tausend Entschuldigungen parat hätte, wenn ich denn mit ihr reden wollte. Nie ist sie für irgendetwas verantwortlich.“
    „Du hast sie doch aus dem Haus geworfen“, sagte Claire leise. „Da musste sie sich doch ein Einkommen verschaffen.“
    „Genau. Sie brauchte einen Job. Es gibt Dutzende von Jobs da draußen, aber hat sie überhaupt versucht, einen zu finden? Nein. Stattdessen hat sie gestohlen. Erst Drew, dann die Torte.“ Nicole bekam schon wieder Magenschmerzen. „Ich will nicht mehr darüber reden.“
    „Das Problem bleibt aber, bis du einen Weg findest, wie du dich mit ihr wieder aussöhnen kannst.“
    „Vielleicht will
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