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Friesenwut - Kriminalroman

Friesenwut - Kriminalroman

Titel: Friesenwut - Kriminalroman
Autoren: Hardy Pundt
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jetzt tschüss, meine Herren,
danke für die Hilfe.«
    »Dafür nicht«, murmelte Meinhard,
aber der Krankenwagen war schon losgefahren. Meinhard und Siebelt blieben
angespannt zurück.

     
    Die
beiden Landwirte starrten dem im Dunst verschwindenden Blaulicht hinterher.
Schließlich waren die Fahrzeuge nicht mehr zu sehen und Meinhard und Siebelt
standen wieder allein am Straßenrand.
    »So ein Scheiß«, Meinhard wollte
das Schweigen brechen.
    »Mensch, wir müssen ihren Eltern
Bescheid sagen«, fiel Siebelt ein, »die müssen doch wissen, warum sie nicht
nach Hause gekommen ist und wo sie sich befindet.«
    »Allerdings, das machen wir,
sobald die Polizei hier ist.« In diesem Augenblick sahen sie, dass sich erneut
ein Fahrzeug mit Blaulicht, ebenfalls ohne Sirene, aus der Ferne näherte.
Hinter dem Streifenwagen fuhr – im gleichen Tempo – ein anderer Pkw.
Wahrscheinlich eine Zivilstreife. Meinhard gab deutliche Zeichen von sich,
wirbelte geradezu mit den Armen, übertrieben, denn man hätte ihn auch so
registriert auf der einsamen Landstraße.
    Das zweite Fahrzeug bremste, der
Streifenwagen hatte schon ein paar Meter vor den beiden gehalten. Zwei Beamte
stiegen aus, beide in Uniform. Schnellen Schrittes näherten sie sich den
Landwirten, während aus dem zivilen Wagen ein etwas behäbigerer Mann in Jeans,
schwarzem Hemd und ebensolchem Jackett ausstieg. Letzterem sah man an, dass er
es nicht erst gestern gekauft hatte.
    Der Uniformierte begann das
Gespräch: »Moin, die Herren. Georgs mein Name, Polizei Aurich. Wo ist die
Verletzte?«
    »Schon ab ins Krankenhaus«,
beeilte sich Siebelt zu antworten, »der Notarzt meinte zwar, Frau Reemts –
also die verletzte Person – hätte noch Glück gehabt, er hatte natürlich
noch keine genaue Diagnose. Frau Reemts war bewusstlos und …«, weiter kam
Siebelt nicht.
    »Nun mal ganz langsam, immer der
Reihe nach. Wer von Ihnen hat die Frau gefunden?« Der Beamte hatte die
wichtigsten Fakten zur Person bereits über Funk vom Arzt erfahren und wollte
nun beginnen, den Hergang des Unfalles aufzuklären.
    »Der Arzt sagte, Alkohol könne
nicht der Grund sein. Frau Reemts war jedenfalls nicht besoff … betrunken«,
mischte sich Meinhard ein.
    »Das ist mir bereits bekannt. Umso
verwunderlicher, dass sie die Balance verloren hat und im Straßengraben
gelandet ist. Und die Bremsspuren sind noch frisch, was meinen Sie, Eilers?« Der
Beamte sah seinen Kollegen an, der sich während des Gespräches ebenfalls die
Situation vor Augen geführt und einige Male in die Knie gegangen war, um die
Bremsspuren zu untersuchen.
    »Die sind frisch, muss heute Nacht
passiert sein, teilweise liegen noch Gummikrümelchen rum.«
    »Das dachte ich mir«, begann nun
wieder Georgs, er wurde allerdings von Meinhard unterbrochen: »Also, ich bin
die Straße gestern lang gefahren, wollte nach Pewsum, Getreide abliefern. Da
waren keine Bremsspuren, das kann ich bestätigen. Und heute Morgen sind sie mir
gleich aufgefallen. Ich wollte heute noch mal einen Hänger zur
Absatzgenossenschaft fahren … Ist zwar Sonntag, aber morgen früh hätte ich
gleich den nächsten Hänger hingebracht.« Beide hintereinander ging im Moment
nicht. Zwei seiner drei zugelassenen Hänger hatten nämlich keine Kupplung, bei
einem war sie kaputt. Er hatte keine Zeit gehabt, das zu reparieren.
    »Und wo ist Ihr Trecker jetzt?«,
fragte der zweite Polizist.
    Meinhard erläuterte,
wie er Freya gefunden hatte und dann zu Siebelt auf den Hof gefahren war, um
von dort den Notarzt und die Polizei zu rufen. Und dass sie dann mit Siebelts
altem Benz wieder zum Ort des Geschehens zurückgefahren waren. Darum stünde
sein Trecker nun auf dem Hof von Reersemius.
    »Frau Reemts war während der
ganzen Zeit bewusstlos?«, fragte Georgs.
    »Die ganze Zeit, ja. Oh Mann, ich
glaubte ja erst …«
    »Ja?«
    »Ich dachte, sie sei tot«,
flüsterte Meinhard.
    »Wieso tot?« Zum ersten Mal
mischte sich jetzt der etwas korpulentere Mann in Jeans und schwarzem Jackett
in das Gespräch ein. »Entschuldigung, ich sollte mich erst vorstellen«, fuhr er
fort, »Ulferts mein Name, Kripo Aurich.«

4
    »Ihre Schilderung am
Telefon … also, ich weiß nicht recht. Die Bremsspuren, die Person im
Graben – da besteht sicher ein Zusammenhang, deshalb ist Herr Ulferts
mitgekommen«, erklärte Polizist Georgs, der die zunächst ungläubigen Blicke
Meinhards und Siebelts registrierte, als sie das Wort ›Kripo‹ vernahmen.
    »Möglicherweise gibt es
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