Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Friedhof der Verfluchten

Friedhof der Verfluchten

Titel: Friedhof der Verfluchten
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nie so nahe gesehen, und sie wusste, dass Angela ihnen gar keinen Befehl zu geben brauchte, die Untoten würden sich von allein auf den Weg machen, um uns zu töten.
    »John, wir müssen fliehen!«
    Ich lachte. »Okay, aber können Sie mir sagen, wohin wir laufen sollen, Mädchen? Nein, wir sitzen in einer Falle, daran geht kein Weg vorbei.«
    »Wollen Sie sich denn umbringen lassen?«
    »Das nicht, aber wir müssen es auskämpfen.«
    »Es sind zu viele, und wir haben kein Feuer mehr, wie vorhin auf dem Weg!«
    »Behalten Sie nur die Beretta, Modesty, alles andere übernehme ich. Ich werde versuchen, mir Angela zu schnappen…«
    »Und dann?«
    »Raten Sie mal!«
    Wir hörten ihr leises Lachen. Kehlig drang es aus ihrem Mund. Angela war sich ihrer Lage voll bewusst. Ihr standen mindestens zwanzig lebende Leichen zur Seite, die sie in ihrem Kampf gegen uns unterstützen konnten.
    »Ich habe Ihnen Beute versprochen«, rief sie, dass es laut über den Burghof schallte. »Sie sollen die Beute bekommen und euch hier auf dem Hof oder in der entweihten Kapelle töten. Greift an!«
    Das war ein Befehl, und er wurde von jedem Zombie befolgt!
    Modesty Blaine schoss! Sie hatte die Nerven verloren und hielt in die lebenden Leichen hinein. Schräg hinter mir stach fahl die Mündungsflamme aus dem Lauf, doch ich sah keinen Zombie fallen. Modesty hatte in ihrer Aufregung danebengeschossen. Hastig drehte ich mich um. »Gehen Sie zurück. Bleiben Sie in Deckung hinter der Tür.«
    »Und Sie?«
    »Ich werde meinen Weg gehen, und schießen Sie nur, wenn Sie auch sicher sind, dass Sie treffen!«
    »John, Sie rennen in Ihr Unglück…«
    Ich hörte nicht mehr auf Modesty, sondern setzte mich in Bewegung. Allein ging ich den Untoten entgegen. Ohne Beretta - aber mit dem Kreuz in der linken Hand und auch meinem Bumerang, denn auf ihn setzte ich große Hoffnungen.
    Die Zombies fingen es schlau an. Kaum hatte Angela ihren Befehl gegeben, da zogen sie den Kreis so eng, dass die Anführerin durch ihre seelenlosen Leiber gedeckt wurde.
    Hinter mir hörte ich das Knarren der Tür. Modesty nahm jetzt Deckung. Das beruhigte mich. Da ich sie nicht in der unmittelbaren Gefahrenzone wusste, konnte ich mich voll und ganz auf meine Gegner konzentrieren. Angela war im Augenblick nicht zu sehen. Die Zombies deckten sie gut ab. Andere kamen von zwei Seiten auf mich zu. Sie wollten mich in die Zange nehmen.
    Ich konnte wählen. Kümmerte ich mich zuerst um die rechten oder die linken.
    Nein, ich nahm mir die vor, die auch Angela abdeckten. Seltsam, aber ich war in diesen gefährlichen Momenten kalt bis ins Mark. Ich wusste, was auf dem Spiel stand. Wenn ich es jetzt nicht schaffte, Angela zu vernichten, würde Brigadoon immer fortbestehen, von Modestys und meinem Tod mal ganz abgesehen.
    Zweimal peitschte kurz hintereinander ein Schuss auf. Das Klatschen der Kugeln in einen untoten Leib vernahm ich nicht, aber ich sah sie fallen. Modesty hatte gut getroffen, vor mir sanken zwei lebende Leichen zu Boden, und für die Länge eines Herzschlags öffnete sich der Kreis. Er gab mir einen Blick auf Angela frei, bevor andere Zombies hinzukamen und den Kreis wieder schlossen.
    Die Zeit war zu kurz gewesen. Ich hätte gern den Bumerang geschleudert und hatte mich auch schon vorgeworfen, als ich die Gesichter der wandelnden Leichen in einer Armlänge Entfernung vor mir sah.
    Die Distanz reichte für mein Kreuz.
    Die linke Hand stieß ich vor. Es war ein harter, gezielter Stoß, und er traf genau diesen fahlen, sich vor mir bewegenden Gesichtsfleck des Unholds. Weich war der Widerstand. Und dann spürte ich ihn überhaupt nicht mehr, weil überhaupt kein Gesicht vorhanden war. Das Kreuz hatte es zerstört.
    Den Torso räumte ich mit einem Fußtritt zur Seite. Dann musste ich mich schnell drehen, denn von der rechten Seite kam der nächste Angreifer. Er ließ sich kurzerhand gegen mich fallen, das war sein Verderben. Bevor die kalte Totenklaue meinen Körper umklammern konnte, hatte ich den Untoten schon zerstört.
    Plötzlich merkten die anderen, welch eine Aura das Kruzifix verströmte. Sie, die seelenlosen Geschöpfe, die eigentlich nichts aufhalten konnte, ließen ihre Anführerin im Stich und wichen immer weiter zurück, so dass ich nachstoßen konnte. Angela sollte mir nicht entkommen. Wir sahen uns jetzt.
    Zum erstenmal erlebte ich, dass auch die selbsternannte Königin der Zombies Angst hatte, denn sie wich immer weiter zurück und gelangte bereits in den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher