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Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis
Autoren: Keith Laumer
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nicht mit einer Beschwerde über das, was er für das Aroma der einheimischen Küche hielt, kränken, und die Gäste zögerten gleichfalls, kritisch zu erscheinen, was die Küche des Botschafters anbetraf. Wir hätten alles schweigend ersticken können, hätte Botschafter Jith sich nicht entschlossen, es als direkten Affront gegen den Staat von Groaci aufzufassen.«
    »Du meine Güte, ich wünschte, ich wäre dabei gewesen«, meinte der Unter-Militärattaché. »Den Gestank hatte der alte Jith wohl nicht so gern, wie?«
    »Im Gegenteil. Es hat den Anschein, daß der Geruch von brennenden Wärmflaschen ungemein dem Duft von geheiligtem groacianischen Weihrauch ähnelt. Pouncetrifle mußte versprechen, für das nächste Kulturfest eine Truppe groacianischer Grimassenschneider zu engagieren, bevor es ihm gelang, Jith zu besänftigen.«
    »Ich sehe, was Sie meinen, Mr. Magnan«, gab Retief zu. »Heutzutage ist es gar nicht so leicht, sich für den Feindstatus zu qualifizieren.«
    »Genau. Es ist eines der hoffnungsvollen Anzeichen, auf die ich gern jene hinweise, die dauernd jammern, daß es mit unserer Kultur abwärts geht.«
    Der H- und R-Offizier war mit den beiden Einheimischen hinausgegangen, um eine Einigung zu erzielen, und der Botschafter lenkte mit dem Hämmerchen die Aufmerksamkeit wieder auf sich.
    »Meine Herren«, sagte er mit fester Stimme, »meine Vorgänger haben sich ohne sichtbaren Erfolg sechs Jahre lang um die Befriedigung von Lumbaga bemüht. Die einheimische Leidenschaft für gegenseitiges Abschlachten wütet ungemindert weiter. Diese verflixten Eingeborenen scheinen gern zu kämpfen! Nun denn, an diesem Punkt meiner Karriere ist es ungeheuer wichtig – wichtig für den Erfolg unserer Mission, wollte ich sagen –, daß es uns endlich und ohne weitere Verzögerung gelingt, Lumbaga zur Rassentoleranz zu bringen. Selbstverständlich habe ich bereits einen sehr wirksamen Plan dafür ausgearbeitet, aber nichtsdestotrotz bin ich durchaus bereit, mir auch Vorschläge Ihrerseits anzuhören. Nun, wer ist der erste?«
    »Ich schlage Total-Bombardement des gesamten Planeten vor«, flüsterte ein Groaci-Attaché, »gefolgt von Räum- und Rollkommandos, bewaffnet mit Flammenwerfern, Fragment-Granaten und anderen Ungeziefervertilgungsmitteln.«
    »Himmel – wie brutal!« entfuhr es Magnan.
    »Aber wirksam«, betonte der Groaci. »Man kann es nicht leugnen: keine Bevölkerung – keine Unruhen!«
    »Also wirklich«, vertraute Magnan leise Retief an, »man muß zugeben, daß die groacianischen Methoden ziemlich direkt sind.«
    »Möglicherweise kann jemand eine weniger spektakuläre Alternative anbieten«, sagte Pouncetrifle grimmig. »Eine Alternative, die der neuen Weltregierung eine Elektrorat erhält!«
    »Wie wäre es mit einem Preisausschreiben Sir?« meldete sich Magnan zu Wort. »Bargeldpreise für flotte Integrationsreime, zum Beispiel?«
    »Wie wäre es mit Belohnungen in bar für alle, die kommen und sich dafür anstellen?« schlug der dienstälteste Wirtschafts-Attaché vor. »Wenn sie Schlangestehen, können sie sich nicht an Krawallen beteiligen.«
    »Ausgezeichnete Idee, Godfrey«, bemerkte Oberst Warbutton. »Wir können sie hinhalten, bis wir die Mehrheit des voll tauglichen Personals beisammen haben. Und dann – ein blitzschnelles Zuschlagen, und wir haben alle Unruhestifter auf einen Schlag umstellt und gefaßt!«
    »Aber besteht nicht die Gefahr, daß wir versehentlich einen Prozentsatz an unschuldigen Nichtkämpfern mitfassen?« sagte der Presseattaché zweifelnd. »Man kann keine Eier zerbrechen, ohne daß einige davon auf den Boden fallen – oder wie immer der alte Spruch heißt«, erklärte Warbutton kurz. »Da jedoch die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung aus Aktivisten, Teilzeit-Partisanen, Untergrund-Kommandos und/oder Wochenend-Kriegern besteht, ist das Risiko statistisch unerheblich.«
    »Aber – was machen wir mit ihnen, wenn wir sie erst einmal alle in Konzentrationslager gesteckt haben?«
    »Wir entlassen sie mit einer Pension«, antwortete Warbutton fest.
    »Meine Herren …« Der Chef der terranischen Delegation blickte frostig in die Runde. »Wenn wir innerhalb der nächsten dreißig Tage keinen erkennbaren Fortschritt im Hinblick auf die planetarische Vereinigung erzielen, fürchte ich, wird eine Anzahl vielversprechender diplomatischer Karrieren im Keim erstickt.«
    »Offengestanden, Herr Botschafter«, meldete sich Magnan, »wenn die einheimischen antiterranischen
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