Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
Indiskretionen oder Rassenvoreingenommenheit geäußert haben …«
    »Sie sind voller Überraschungen«, pflichtete Retief bei. »Und nicht die geringste ist die Tatsache, daß sie während Lunchbuns Vortrag nicht eingeschlafen sind.«
    »Merkwürdig«, sinniert Magnan, »ich hätte schwören können, daß der mit den sechs Füßen gestern noch drei Augen und ein halbes Dutzend Schnüffelorgane hatte; heute dagegen sehe ich an ihm nur noch zwei Schnüffelorgane und ein einziges Auge.«
    »Nun, äh, Sir oder Madam«, versuchte Pouncetrifle, den erbosten Einheimischen zu besänftigen, »ich bin sicher, daß keine Beleidigung einheimischer Sitten beabsichtigt war. Ich werde dafür sorgen, daß dergleichen nicht mehr vorkommt …«
    »Tun Sie das lieber nicht, Kamerad«, erwiderte der Lumbaganer in zugänglicherem Ton und zog seinem Gewand ein Tambourin hervor. »Lassen Sie nur etwas in diese alte Kollekte-Schachtel fallen, und dann kann die Show weitergehen.«
    »Nun ja, gewiß, ich nehme an, ein kleiner Beitrag für einen Wohltätigkeitsfond ist zu vertreten«, stimmte der Botschafter hastig zu.
    »Klein – nichts da, Kamerad! Ein paar tausend Standard-Kredits wären in etwa recht – und versuchen Sie gar nicht erst, mir zu sagen, wie ich das Geld ausgeben soll. Ich bin nicht umsonst im Geschäft. Und da wir schon einmal dabei sind, vielleicht kann ich einige von euch Herren, Terries oder Fünfaugen, für eine fesche Gruppe von musikalischen Kartoffelschälern interessieren, für die ich zufällig in dieser Gegend des Archipels der einzige Agent bin …«
    »Was ist das? Kaufmännische Bestrebungen mitten in einer ernsthaften diplomatischen Versammlung?« flüsterte Botschafter Jith. »Und dann noch als Konkurrenz, sozusagen!«
    »Hören Sie – Sie können sich hier doch nicht als Agent aufführen!« sagte Pouncetrifle streng.
    »Warum nicht? Was ist Beschämendes an einem ehrlichen Handel, Kamerad?«
    »Sie wurden hier als offizieller Beobachter zugelassen, nicht um Neuigkeiten anzubieten!«
    »Nichts da, Kamerad. Das war ein ganz anderer Bursche – oder jedenfalls fast; auf dem Weg hierher habe ich ein nettes, gebrauchtes Schlüsselbein von ihm bekommen.«
    »Wohin ist er gegangen?«
    »Er mußte nach Hause, um nach seiner Leber und so weiter zu sehen, Sie wissen ja, wie das ist?«
    »Ist er krank? Braucht er einen Arzt?« fragte Pouncetrifle erschrocken.
    »Das soll wohl ein Witz sein? Der Bursche hat eine kleine Gänseklein-Ranch zwei Inseln weiter.«
    »Was machen Sie dann hier?«
    »Ich bin wegen des kalten Windes draußen hereingekommen. Wieso?«
    »Und was ist mit Ihrem Begleiter – äh, dem anderen?« wollte Pouncetrifle wissen und deutete auf den zweiten Einheimischen, der sich während der Unterhaltung nicht gerührt hatte.
    »Der? Das ist mein Freund; er heißt Difnog. Ich passe ein bißchen auf ihn auf, verstehen Sie, seit er seinen Verstand verloren hat.«
    »War es ein Unfall?« erkundigte sich der Presseattaché mit morbidem Interesse und reckte den Hals, um das Opfer besser sehen zu können.
    »Nein, das war bei einem Spiel neunhändigen Splungs. Difnog war ein geschickter Spieler, aber er unterlag – er hatte zu der Zeit nur sieben Hände.«
    »Nun, das ist alles gewiß sehr interessant, Mister …?«
    »Gnudf. Ja, aber ich muß jetzt gehen. Wenn Sie mir das Geld jetzt geben wollen, dann schaffe ich es vielleicht noch zum Körper-Laden, bevor er schließt.«
    »Diese Unverschämtheit von dem Burschen«, bemerkte Magnan entrüstet, während sich der Botschafter mit dem Haushalts- und Rechnungs-Offizier beriet. »Es ist eines unserer fest verankerten Prinzipien, daß das CDT Spenden nur an bona fide Feinde aushändigt.«
    »Vielleicht kann Gnudf nachweisen, daß er zu der Gang gehörte, die gestern alle Fenster der Informationsbibliothek eingeworfen hat.«
    »Unsinn, Retief, das war lediglich ein Ausdruck jugendlicher Ungeduld mit den etablierten Gesellschaftsformen.«
    »Und was ist mit dem Mob, der letzte Woche mit Waffengewalt in die Botschaft eingedrungen ist und die Geheimakten zusammen mit dem Code-Beamten aus dem Fenster geworfen hat?«
    »Ein Studentenstreich, weiter nichts.«
    »Dann nehme ich an, die Burschen, die während des Banketts, Stinkbomben in die Küche des Botschafters einschmuggelten, wollten damit nur berechtigte Minoritäten-Ansprüche zum Ausdruck bringen.«
    »Zweifellos – obgleich die Angelegenheit fast außer Kontrolle geraten wäre. Der Botschafter wollte den Koch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher