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Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis
Autoren: Keith Laumer
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dazu: Paßt auf, wenn das Sommer-Gemetzel anfängt. Ich gehöre einer Terry-Go-Home-Gruppe an, und diese Jungs gehen hart ’ran.«
    »Kommen Sie, Retief«, sagte Magnan und stieg die ersten Stufen der Treppe hinauf. »Es ist sinnlos, dem Tod durch die Hände eines Pöbels zu entrinnen, nur um einem wutentbrannten Delegationschef gegenüberzutreten.«
    Retief ließ den Lumbaganer los. »Also gut, für jetzt sind wir quitt, Ignarp. Geh zurück und sage deinen Auftraggebern, daß wir Terries eine schriftliche Einladung vorziehen.«
    »Ihr Ausländer seid voller Überraschungen«, murmelte Ignarp und huschte davon.
    »Hören Sie, Retief«, tadelte Warbutton, »wir hätten den Burschen festhalten und an den Füßen aufhängen sollen, bis er alle Einzelheiten der Verschwörung ausgeplaudert hätte.«
    »Ich habe so das Gefühl, daß er in seiner eigenen Umgebung gesprächiger sein wird«, meinte Retief und blickte auf die verschmierte Karte, die er dem Lumbaganer aus der Rocktasche gezogen hatte. »Stake and Kidney Taverne, Dacoit Street Nummer zwölf«, las er.
    »Ich kenne die Gegend«, bemerkte Warbutton. »Eine üble Spelunke gegenüber von den Skalpfeldern.«
    »Da gehe ich hin«, sagte Retief prompt.

 
2.
     
    Magnan und Retief waren unter den letzten, die an dem langen Tisch im Konferenzzimmer Platz nahmen und ernteten einen bösen Blick aus den vorstehenden Augen Botschafter Pouncetrifles, der am Kopf des Tisches neben Jith saß, seinem winzigen, groacianischen Gegenspieler und Gemeinsamem Vorsitzenden der Lumbaganischen Friedenskommission.
    »Nun, wenn wir endlich bereit sind«, begann Seine Exzellenz in drohendem Ton, »dann möchte ich …«
    »Einen Augenblick, bitte, Harvey«, unterbrach ihn Jith in seinem zarten Geflüster. »Zufällig bin ich an der Reihe, der Versammlung vorzustehen; wenn Sie also nichts dagegen haben …«
    »Was soll das heißen – ist das einer Ihrer kleinen Scherze?« bellte Pouncetrifle. »Sehr amüsant, Herr Botschafter. Also, wie ich bereits sagte …«
    »Reichen Sie mir bitte den Hammer, so ist es recht. Und nun können wir mit der Versammlung fortfahren.« Jith nahm dem terranischen Kollegen das Mikrophon weg, das vor dessen Platz stand. »Freunde«, begann er.
    »Hören Sie, Jith«, sagte Pouncetrifle scharf, »Sie wissen sehr gut, daß Sie heute morgen im Aufzug Vorrang gehabt haben – und beim Frühstück! Ich habe ganz genau bemerkt, daß der Ober Ihnen Ihre Speisekarte reichte, bevor er überhaupt die Krümel von meinem Stuhl gewischt hat …«
    »Das zählt nicht«, unterbrach Jith kurz und stellte das Mikrophon stärker ein. »Heute nachmittag möchte ich einen Überblick auf unseren Fortschritt hinsichtlich der Einführung der Rassengleichheit auf Lumbaga geben.« Seine verstärkte Flüsterstimme kreischte durch den Raum.
    »… ganz zu schweigen von Ihrem geschickten Manöver, den Chef des Fuhrparks zu bestechen, damit er Ihren Parkraum noch vor dem meinen frisch anstreicht!« dröhnte Pouncetrifles Vorwurf durch den Lautsprecher.
    »Wir hoffen, den unglücklichen Eingeborenen dieser unwissenden Welt die Segnungen des Nonkombattanten-Status zu bringen«, fuhr Jith fort, »wobei ich unseren einheimischen Gästen keineswegs zu nahe treten möchte.« Der Groaci neigte drei seiner fünf Stielaugen zu einem flüchtigen Salut zu den Genannten hin – zwei Beobachtern, die stumm auf einer Bank an der entfernten Wand saßen, beide groß, dick, vielgliedrig und in perlenbestickte Roben gekleidet. Sie erwiderten den Gruß mit steinernen Mienen.
    »Nun, während der letzten sechs Jahre, in denen sich das Interplanetarische Friedenstribunal darum bemüht hat, einen Weg zur rassischen Annäherung zu finden, ist einiger Fortschritt zu verzeichnen gewesen.« Pouncetrifle hatte sich halb über Jith gebeugt, um in das Mikrophon sprechen zu können. »Gegenwärtig haben wir zweiundvierzig VIP-Villas für Klasse Eins-Personal fertiggestellt und darüber hinaus noch einen Billardsaal mit hundert Tischen, sowie ein Vierzig-Betten-Vergnügungs-Haus …«
    »Frivolitäten beiseite«, flüsterte Jith und bemächtigte sich erneut des Mikrophons. »Ich möchte Sie auf die kürzliche Einweihung eines kybernetischen Hundert-Platz-Beichtstuhls hinweisen, mit münzbetriebenem Heiligen-Sand-Verteiler, mit einem Geißlomaten, der imstande ist, ein Gros Sünder pro Stunde abzufertigen, sowie mit einem höchst genial mechanisierten Kollekte-Teller, ausgestattet mit 1000-Gauß-Magneten
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