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Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis
Autoren: Keith Laumer
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unfruchtbar sind«, fuhr Lunchbun fort, »– Tatsache ist, daß Fortpflanzung im üblichen Sinn bei den lumbaganischen Lebensformen nicht stattfindet –, scheint es, daß Symbiosen die notwendige Fortpflanzung bewirken …«
    »Ja, ja, gewiß«, piepste Jith dazwischen. »Und nun zu meinem Vorschlag, dem lumbaganischen Massen ein Bolschoi-Typ Ballett-Theater zu schenken …«
    »Was die lebenswichtige Organ-Hierarchie betrifft, so haben wir es hier mit einer geordneten Stufenfolge zu tun, von der intelligenzlosen, freilebenden Gallenblase und oder dem Rückenmark über die fliegende Lunge, die nacht-blühende Leber zu den subkulturellen Formen wie die gleitenden Beine und dem hüpfenden Brustkorb …«
    »Hervorragend«, sagte Pouncetrifle. »Ich bin sicher, wir alle haben Mr. Lunchbuns höchst aufschlußreiche Erläuterungen zu diesem Thema sehr genossen. Nun zum nächsten Punkt auf der Tagesordnung …«
    »Kürzlich«, erhob sich Lunchbuns Stimme über die aufkommende allgemeine Unterhaltung, »habe ich eine bahnbrechende Entdeckung gemacht, was die Einordnung dieser Lebensformen angeht.« Er wandte sich um und entrollte eine Wandkarte. »Die grundlegenden Bausteine des lumbaganischen Lebens sind zu einer großen, jedoch begrenzten Anzahl von Querverbindungen fähig, hier durch ägyptische Hieroglyphen gekennzeichnet, und diese Querverbindungen wiederum können sich auch miteinander verbinden, um noch kompliziertere Einheiten zu bilden, wie hier auf diesem Nebenschema aufgeführt und mit griechischen Buchstaben markiert. Die Zeichnung stellt schematisch die theoretischen Verbindungen von biologischen Subgruppen sowie Gruppen innerhalb der Hyper- und Supergruppen dar.«
    »Ja, ja, wir wissen alle, daß die Wälder voller freilebender Zungen, Ellbogen und weniger erwähnenswerter Körperteile sind«, ermuntert Pouncetrifle den Sprecher. »Kommen Sie endlich zum Hauptpunkt, Mann!«
    »Nun, ich werde den faszinierendsten Teil überspringen«, sagte Lunchbun hastig, »aber zufällig habe ich heute ein paar Dias für Sie, Herr Botschafter. Freddy …?« Er gab einem lumbaganischen Gehilfen im Hintergrund ein Zeichen. Die Lichter gingen aus, und zwei farbige Trideo-Bilder erschienen an der Wand. Eines der dargestellten Wesen war ein über zwei Meter großes Geschöpf mit übergroßem Kopf, über und über bedeckt mit wahllos angeordneten Fühlern, darunter eine Anzahl von Armen verschiedener Längen, magere Beine hingen, die alle drei in jeweils einem Paar vielzehiger Füße endeten. Das Ganze war mit einer warzigen, gedämpft purpurfarbenen Haut überzogen. Die andere Gestalt war nur etwa einen Meter zwanzig hoch mit einem plumpen Kopf, den ein Geweih, Stoßzähne und Stielaugen sowie ein purpurner buschiger Schopf zierten, ähnlich dem Haartuff, der am Ende eines langen, biegsamen Halses hervorsprang. Der Rest dieses Geschöpfes bestand größtenteils aus einem ledrigen Hängebauch in einer besonders häßlichen gelblichen Farbe mit kurzen Flügeln, Greifarmen, Zangen und einem Klumpen nudelartigen Zubehörs, das offenbar zur Fortbewegung bestimmt war.
    »Hier haben wir Labormodelle von zwei hypothetischen Kompositionen, welche die scheinbar beliebtesten Elemente beinhalten. Ich nenne sie ABCD- und WXYZ-Formen«, erklärte Lunchbun stolz.
    »Im Ganzen gesehen«, bemerkte Oberst Warbutton, »finde ich, daß der Bursche zur Linken einen freundlicheren Eindruck macht. Gewiß, er hat ja etwas übertrieben von allem, aber zumindest sind es erkennbare Arme, Beine und so weiter …«
    »Ich bin der Meinung, das Abbild zur Rechten stellt die höher entwickelte Form dar«, ließ sich Botschafter Jith vernehmen, »immerhin hat das Geschöpf geschmackvoll ausgesuchte, hübsche Stielaugen, tüchtige Greifscheren und eine höchst beruhigende Pigmentation, die an meine eigene erinnert.«
    »Jetzt ist es genug!« unterbrach eine schrille Stimme. Einer der einheimischen Beobachter war aufgesprungen – auf seine sechs Füße – und wedelte mehrere Arme. »Ich protestiere! Ihr Ausländer entweiht die geheimen Mysterien durch die Zurschaustellung unbekleideter Körper ohne die mildernde Entschuldigung eines Unterhaltungswerts. Was machen diese Burschen da? Tanzen sie? Singen sie? Beten sie? Jonglieren sie Zingfrüchte? Nein! Sie stehen einfach nur so da!«
    »Also wirklich bemerkenswert«, flüsterte Magnan Retief zu. »Ich wußte gar nicht, daß die Beobachter terranisch sprechen. Himmel, ich frage mich, ob wir irgendwelche
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