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Freude am Durchblick

Freude am Durchblick

Titel: Freude am Durchblick
Autoren: Ursula Buechler , Klaus Juergen Becker
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Die Zeit war reif geworden, mich näher mit den Möglichkeiten der Sehtherapie zu beschäftigen.

    Zwar ahnte ich bereits psychologische Zusammenhänge von Sehschwächen. Jedoch fand ich damals noch keinen Sehlehrer, der sich dieser Thematik angenommen hatte. So führte mich mein Weg zur Sehtherapeutin erst einmal zum klassischen Sehtraining.
    Eines Tages fiel mir das Buch Natürlich besser sehen von Janet Goodrich in die Hände. Janet Goodrich hatte sich über 25 Jahre lang mit dem Thema »Augen« beschäftigt und daraus ihre »Natürlich-besser-sehen-Methode« entwickelt. Für sie war es wichtig, im Rahmen von »Sehspielen« das Sehen auf eine spielerische Art zu verbessern. Hierzu zählten Augenübungen, Atemmethoden, Bewegung, Gesang und Selbstannahme. Außerdem brachte sie Erkenntnisse aus der modernen Gehirnforschung und der Kinesiologie in ihre Arbeit ein.
    Spontan meldete ich mich für einen Ausbildungslehrgang bei Janet Goodrich an, der im Frühjahr 2000 in Australien stattfinden sollte. Ich freute mich sehr darauf, etwas Neues dazuzulernen. Aber es sollte ganz anders kommen: Leider verstarb Janet Goodrich am 17. Juni 1999 in Crystal Waters, Australien.
    Also suchte ich weiter nach jemandem, der mir die Antworten auf meine Fragen geben konnte. In meinen Recherchen stieß ich eines Tages auf Jacob Liberman, einen amerikanischen Augenarzt und Philosophen. Ich war froh, jemand gefunden zu haben, der nicht nur Sehtraining anbot, sondern einen qualifizierten optometrischen Hintergrund hatte. Jacob Liberman praktizierte als Augenarzt und Therapeut für Menschen mit Lernschwächen. In seinem Institut in Aspen /Colorado hatte er mehr als 15 000 Patienten behandelt. Sein Spezialgebiet ist die Erforschung der Wirkung von Licht und Farbe über die Augen auf die menschliche Psyche (»Foto-Licht-Therapie«). Er entwickelte für seine Therapie einen Projektor, der einfarbiges Licht in 20 verschiedenen Farben, von Rot bis Violett, aussendet und allein über die Wirkung des farbigen Lichtes eine Veränderung der psychischen Befindlichkeit des Menschen bewirkt.
    Im Herbst 1999 besuchte ich bei ihm ein Seminar in München. Liberman berichtete, was Licht in uns Menschen bewirkt und wie wichtig es für uns ist. Dann schaltete er seinen Lichtprojektor an. Während ich mit vielen anderen Menschen in einem verdunkelten Raum saß und ohne Brille in seinen Lichtprojektor schaute, sah ich aufgrund meiner Winkelfehlsichtigkeit wie gewohnt statt einen roten Farbpunkt zuerst zwei rote Farbpunkte. Während ich weiter in den Projektor schaute und die Farben wechselten, vergaß ich den Raum um mich herum.
    Plötzlich fiel mir auf, dass meine Doppelbilder verschwunden waren. Ich sah vor mir nur noch einen einzigen Farbfleck. Der Farbwechsel schritt voran und ich
sah weiterhin nur einen einzigen Farbfleck, orange, gelb usw., so als hätte ich nie eine Winkelfehlsichtigkeit gehabt.
    Ich war erstaunt und versuchte jetzt durch meine Augenstellung so wie früher aus einem Punkt zwei zu machen und so meine mir bekannten Doppelbilder zu erzeugen. Aber es gelang mir nicht mehr, aus einem Objekt zwei zu produzieren. Ich konnte nur einen einzigen Farbfleck erkennen. Das heißt, meine beiden Augen schauten auf einmal auf exakt dieselbe Stelle, so wie es einem intakten Augensehen entspricht.
    Ich war fasziniert. Ein wahres Glücksgefühl stieg in mir auf. Was für ein Unterschied! Ich wusste in diesem Moment, dass die Licht- und Farbtherapie ein Baustein in meiner zukünftigen Sehtherapie sein würde. Der Schielfehler kehrte jedoch nach der Übung wieder zurück. Dieses Erleben gab mir die Gewissheit, dass eine Veränderung möglich sein muss. Mir war jedoch klar, dass noch weitere Schritte auf meinem Weg zur Sehtherapeutin notwendig waren.
    Im Frühjahr 2000 fragte mich eine gute Freundin, ob ich Interesse hätte, mit ihr nach Nepal zu einem Meditationskurs zu reisen. Ich war bereits 1987 in Nepal gewesen und diese erste Nepalreise hatte mich mit einer tiefen Sehnsucht erfüllt, der ich damals noch keinen Namen geben konnte. Viele Jahre lang hatte ich mich mit dem Gedanken getragen, dorthin wieder zurückzukehren, und so nahm ich dieses Angebot dankend an.
    Ich kam in ein Kloster in Kathmandu, wo ich täglich Belehrungen über die buddhistisch-tibetische Philosophie hörte und lernte, über längere Zeiträume zu meditieren. Im Laufe der Tage fühlte ich immer stärker die Verbundenheit aller Wesen. Ich tauchte tief ein in die Erkenntnis von Ursache
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