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Freiwild

Freiwild

Titel: Freiwild
Autoren: Theo Vermont
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löste in mir einen Schwall an Emotionen aus.
    "Wie bitte?", flüsterte ich leise, ungläubig, das gerade vernommen zu haben.
    "Du bist wunderschön!", sagte er da, beugte sich vor und küsste mich. Ich konnte nicht glauben, was soeben passierte, denn wie konnte auch der schönste Mann, den ich je gesehen hatte, meinen, ich sei in irgendeiner Weise besonders. Ich fühlte mich hässlich, an manchen Tagen bloß erträglich.
    Ich ließ die Küsse über mich ergehen, fühlte mich zerbrechlich wie nie zuvor, fühlte, wie sich jede Faser meines Körpers sich nach ihm verzerrte. Ich zog Alexander zu mir herüber, sodass er ober mir zu liegen kam, streifte sein Shirt herunter und bedeckte seinen Oberkörper mit Küssen. Er war alles, was ich wollte, was ich mir je erträumt hatte und viel mehr.
    "Ich liebe dich!", entfuhr es mir da. Nicht, weil ich für ihn nach so kurzer Zeit bereits empfand, sondern, weil ich die Situation, jede Zehntelsekunde und weniger genoss, weil es in diesem Moment so war.
    "Ich weiß, ich weiß", flüsterte er mir ins Ohr, biss zärtlich in meinen Hals und nahm dann mit seinem Mund meine Unterlippe gefangen. Umrundete meine Lippen mit seiner Zunge und rieb unsere Wangen aneinander.
    Schließlich zog auch er mein Shirt herunter und ließ es auf den Boden fallen. Jeden Muskel wollte ich an ihm erforschen, jeden Zentimeter seines Körpers ertasten. Er war ein Mann! Jeder Besitzanspruch, den man an ihn stellen wollte, musste verlieren. Ich würde verlieren. Ich war einzig seine Marionette.
     

Belebende Landluft
     
    Als ich unten ankomme, sind die meisten Partygäste bereits versammelt. Alexander hat nicht zu viel versprochen, denn es waren bestimmt bereits um die fünfzig Gäste da, die Hälfte davon auch schon recht gut betrunken. Ich nehme mir von einem gedeckten Tisch ein großes Bier herunter und lasse dann meinen Blick eines freien Sessels wegen über die Menge schweifen. Akkurat neben Margit ist ein Platz frei und nachdem ich nicht in einen anderen Raum ausweichen und noch weiter von Alexander entfernt sein möchte, beschließe ich zu ihr hinüber zu gehen und mich auf den leeren Platz daneben zu setzen.
    "Peter!!", ruft sie überschwänglich, als würde sie sich tatsächlich freuen, mich zu sehen.
    "Hallo!", begrüße ich sie mit etwas weniger Euphorie und drücke ihr einen Kuss auf die Wange. Alexander ist nicht zu sehen, aber ich vermeide es tunlichst, sie nach ihm zu fragen.
    "Wie geht es dem Schreiben?", fragt sie, um eine Konversation zu starten, die mich überhaupt nicht interessiert. Trotzdem antworte ich ihr ausführlicher, als ich es vorhatte.
    "Momentan geht viel voran. Ich arbeite an einem Kriminalroman, den ich diesen Monat fertig stellen möchte". Sie lächelt.
    "Ich frage dich lieber gar nicht erst, ob ich ihn vorab zu Lesen bekomme...", meint Margit und lässt ihren Blick dann über den Raum schweifen.
    "Entschuldigst du mich kurz? Ich muss Alexander einmal suchen gehen!", sie steht auf und ich bin erleichtert, das müßige Gespräch nicht weiterführen zu müssen. Allerdings ärgere ich mich auch ein wenig, dass ich Alexander die nächsten zwei Tage mit Margit teilen muss. Ich stehe ebenfalls auf und gehe hinaus in den Garten, wo sich bereits einige Gäste um ein entfachtes Grillfeuer versammelt haben.
    Irgendwo inmitten der Menge erspähe ich auch Alexander, der entgegen Margits Vermutung ebenfalls die letzten Sonnenstrahlen im Freien genießt. Doch anstatt mich zu ihm zu gesellen, trinke ich in einem Zug mein Bier aus, hole mir ein neues, um mich dann gegen einen der Bäume etwas weiter entfernt zu lehnen und das Geschehen zu beobachten.
    Ich schließe meine Augen und sauge dann tief die frische Landluft ein. Trotz aller Zweifel ist es wohl doch eine gute Idee gewesen, hierher zu kommen. Viel öfter sollte ich die Gelegenheit ergreifen, aus München zu flüchten, irgendwohin aufs Land, aber meist hält mich dann doch meine Trägheit davon ab.
    "Komm mit!", flüstert da eine Stimmt neben mir. Alexander ist an mich herangetreten, berührt mich leicht mit seiner Hand, unbemerkbar für die anderen, aber spürbar für mich. Ich blicke tief in seine Augen und folge ihm dann noch weiter nach hinten, wo uns niemand mehr sehen kann.
    "Schön, dass du da bist...", sagt er, lehnt sich dann vor und küsst mich zärtlich auf den Mund. Kurz nur, falls uns doch jemand sehen kann, aber lange genug, dass ich mich schon wieder nach ihm verzehre. Wie immer, wenn er mich berührt, denn dann
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