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Freiwild

Freiwild

Titel: Freiwild
Autoren: Theo Vermont
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Ohnmacht.
    Nein, Scherz, natürlich nicht, aber ich hätte es mir in diesem Moment gewünscht. Denn ich hätte sowieso kein Wort heraus gebracht. Ich starrte ihn also an, als er aus der Bar heraustrat und mich ansteuerte, überlegte fieberhaft, was ich sagen könnte, beziehungsweise, ob ich überhaupt ein Wort würde herausbringen können und erschrak noch mehr, als er sein Handy herauszog und etwas tippte. Wollte er tatsächlich meine Handynummer? Würde sie mir überhaupt einfallen? Mein Kopf glühte, als ich versuchte, mich an meine eigene Zahlenfolge zu erinnern.
    "Hallo, ich hab unten keinen Empfang. Kommst du noch?", ich war zu sehr in meinen Gedanken verloren gewesen, als dass ich bemerkt hätte, dass er eine Nummer eingetippt und diese dann gewählt hatte. Ich biss mir vor lauter Ärger auf die Zunge, denn wie hatte ich auch davon ausgehen können, dass er wegen mir hinaus gekommen wäre? Ich schüttelte den Kopf über mich selbst, während eine Welle der Enttäuschung von meinem Kopf hinunter in meine Beine sackte und es unmöglich machte, dass ich mich nur einen Schritt von der Bar wegbewegen konnte.
     
    Ich starrte ihn an, wie er da stand, mit dem Handy in der Hand und telefonierte. Ein eiskalter und zeitgleich brennend heißer Schauer glitt durch meinen Körper und ließ mich beim erotischen Klang seiner Stimme erzittern. Bitte, bitte hör nicht auf zu telefonieren . Noch nie hatte ich mich so sehr nach jemandem verzehrt. Noch nie, hatte ich so sehr gewünscht, jemanden zu spüren. In mir. Jedes Haar, das auf meinem Körper wuchs, musste in diesem Moment kerzengerade nach oben stehen.
    Und dann legte er auf. Tippte noch etwas in die imaginäre I-Phone Tastatur seines Telefons. Oh ja, seine Hände alleine . Ich stellte mir vor, wie es wäre, diese wunderschönen Finger auf meinem Körper zu fühlen. Wie er mich ertastete. Wie er mein Gesicht, meine Arme, meinen Bauch hinauf und hinunter fuhr.
    "Geht es dir gut?", meinte er dann in meine Richtung und schenkte mir ein breites Grinsen. Ich war nicht fähig etwas zu antworten, geschweige denn über eine Antwort nachzudenken. Eigentlich fühlte ich mich wie gelähmt und ärgerte mich, dass es mir unmöglich war, diesem Mann von einem Mann etwas zu entgegnen.
    "Wasser?", fragte er dann und runzelte die Stirn. Nun hatte mein Nichtreden auch noch alles ruiniert. Womöglich glaubte er gar, dass ich über den Durst getrunken hatte, obwohl ich in den letzten Wochen nicht ein Glas Wein genossen hatte. Zumindest konnte ich den Kopf schütteln.
    "Wahrscheinlich dann die Hitze!", fuhr er fort und zuckte mit den Schultern. Ich schüttelte meinen Kopf und versuchte meine Gelähmtheit endlich abzuschütteln.
    "Ja, wahrscheinlich", meinte ich dann und hätte mich im selben Moment umbringen können! Alles wäre besser gewesen, als der Hitze die Schuld für meinen Zustand zu geben. Nun glaubte er wahrscheinlich, dass ich jeden Moment zusammen brechen würde.
    "Mir ist auch heiß!", meinte er dann, wahrscheinlich aus Mitleid und streckte mir die Hand hin.
    "Alexander!", versteckt versuchte ich meine schweißnasse Hand an meiner Jeans abzuwischen, um dann seinen festen Händedruck zu erwidern. Alleine die Berührung seiner Hände, ließ mich wieder erschaudern. Ich hatte noch nie - und ich wiederhole mich hier - so einen wunderschönen Mann mit solch einer Ausstrahlung gesehen.
    "Peter!", begrüßte ich ihn und wollte seine Hand nie wieder loslassen. Aber, was war das? Ich fühlte irgendetwas Metallenes zwischen meinen Fingern und wieder durchzuckte mich dieser eiskalte, oder auch glutheiße Schauer. Ein Ehering! Noch bevor ich ihn sah, wusste ich, dass er sich auf dem Ringfinger seiner linken Hand befand.
    Und dann fand ich meine Stimme wieder. Diese Welle der Enttäuschung hatte mich wieder auf den Boden der Tatsachen geschleudert und mir die Fähigkeit wieder gegeben, in klaren, normalen Sätzen zu denken. Ich zog meine Hand weg, kramte dann ein zerquetschtes Softpack aus meiner Hose und setzte eine Zigarette daraus auf meine Lippen. Noch bevor ich mein Feuerzeug heraus ziehen konnte, hatte Alexander meinen Glimmstängel angezündet.
    "Sorry, aber hättest du auch eine für mich?" fragte er dann und ich nickte, reichte ihm eine und blies zeitgleich den giftigen Rauch aus meinen Lungen direkt in sein Gesicht.
    "Unten darf man nicht rauchen!", meinte er entschuldigend und ich winkte ab.
    "Du warst aber auch nur einen kurzen Moment lang unten!", hielt er die gezwungene
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