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Freiheit für gequälte Tiere!

Freiheit für gequälte Tiere!

Titel: Freiheit für gequälte Tiere!
Autoren: Stefan Wolf
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Gaby,
„kenne ich den Valke. Er ist Polizeimeister. Sehr nett. Hält dort die Stellung
als einziger Ordnungshüter. Jauchenborn hat die kleinste Polizeiinspektion im
ganzen Land.“
    „Nicht schlecht“, sagte Tim.
„Wie gut kennst du ihn?“
    „Mein Papi hatte mit ihm zu
tun. Mich mag er.“
    Gabys Vater, Kommissar
Glockner, gilt als As bei der Kripo. Außerdem ist er der väterliche Freund der
drei Jungs, die für ihn durchs Feuer gehen würden.
    „Du meinst“, erkundigte sich
der TKKG-Häuptling, „wir können ihn vertraulich fragen?“
    „Unbedingt.“
    „Natürlich ohne ihm auf die
Nase zu binden, wem wir an den Kragen wollen.“
    „Wir müssen geschickt fragen.
Denn blöd ist er nicht.“
    Als sie Jauchenborn erreichten,
kam die Sonne hervor; und die Welt sah wieder nach Vorfrühling aus.
    Gaby führte. Acht
Drahtesel-Reifen rollten zur Polizeiinspektion, einem kleinen Gebäude in einer
Nebenstraße. Valkes Streifenwagen parkte davor und war ziemlich dreckig.
Offenbar fuhr er viel über Feldwege. Da lohnte sich Autowäsche nur an trockenen
Tagen.
    Die vier betraten die
Wachstube, wo ein Tresen den Raum teilte. Es roch alt — nach Holz und Büro.
Staub war reichlich vorhanden — und der Kalender an der Wand noch vom Vorjahr.
    Valke saß an seinem
Schreibtisch und hatte gerade die Pfeife aus dem Mund genommen, um einen
Schluck Kaffee zu schlürfen. Die Uniformjacke war nur halb zugeknöpft.
    Jetzt erkannte er Gaby, und ein
Leuchten ging über das hagere Gesicht.
    „Gaby Glockner, nicht wahr?“
    „Tag, Herr Valke. Ja, ich
bin’s. Und das sind meine Freunde. Wir kommen gerade durch Jauchenborn — und da
dachte ich, wir besuchen Sie mal.“
    „Wie mich das freut!“
    Er kam zum Tresen.
Händeschütteln. Gaby stellte die Jungs vor. Sie grinsten wie Pfefferkuchen. Tim
musterte Valke, ohne das merken zu lassen.
    Valke war Mitte Dreißig,
sicherlich ein Mann ohne Ehrgeiz, der sich hier eingerichtet hatte auf dem
Dorf. Wahrscheinlich kannte er jeden bis nach Hinterstetten. Und zu seinen
Aufgaben gehörte auch, die Halbstarken im Zaum zu halten, die
Führerschein-Neulinge. Leider sind’s traurige Tatsachen: Kaum hat ein
18jähriger Rostlaube oder Krad — muß er Geschwindigkeitsrekorde brechen. Und
das meistens nachts auf der Rückfahrt von der Stadt, nach dem Disko-Besuch, mit
der Freundin neben oder hinter sich und ohne Rücksicht auf das eigene Leben
oder das anderer.
    Kein leichter Job für Valke.
Und nicht so spannend wie die Jagd nach Ganoven.
    Während die Jungs noch ihr
Begrüßungsgrinsen im Gesicht hielten, war Gaby schon ins Gespräch vertieft mit
dem Polizeimeister. Der fragte nach ihren Eltern. Gaby erzählte, und Valke war
anzumerken, wie sehr er den Kommissar bewunderte.
    Wie kriegen wir, überlegte Tim,
die Kurve auf Bodo?
    Aber Gaby war schon dicht dran.
    „...hatten wir doch neulich“, schwindelte
sie schamlos, „einen kleinen Unfall. Nein, nichts Schlimmes. Nur Papis BMW war
vorn ganz kaputt. So ein Blödel hat an der Ampel zurückgesetzt und ist ihm voll
draufgefahren. Blechschaden! Aber alle Spenglereien in der Stadt hatten
Hochbetrieb. Weil kürzlich noch Glatteis war, und da hat’s gekracht an jeder
Ecke. Jedenfalls überlegte Papi, ob er zur Reparatur aufs Land ausweichen
sollte. Und beinahe wäre er dann hierhergekommen. Natürlich hätte er Sie
besucht. Jedenfalls wollte er zur Spenglerei von einem Bodo Möngheym oder so
ähnlich. Wäre das gut gewesen?“
    Aus großen Blauaugen sah sie
Valke unschuldsvoll an.
    So ein Biest! dachte Tim.
Raffiniert, raffiniert!
    Valke wiegte den Kopf. „Tja,
ich weiß nicht. Mit dem Möngheym, so heißt er, mit dem habe ich meine
Probleme.“
    „Ach, wirklich?“
    Valke sah die Jungs an. „Ihr
könnt doch den Mund halten?“
    „Für meine Freunde“, sagte
Gaby, „lege ich die Hand ins Feuer.“
    „Ist ja auch nur eine
Überlegung“, beruhigte Valke sich selbst, „kein Amtsgeheimnis. Aber mir ist da
was aufgefallen. Es betrifft den Demolierer. Vielleicht habt ihr von dem in der
Zeitung gelesen.“
    Alle schüttelten den Kopf.
    „Ein Unbekannter“, fuhr Valke
fort. „Er demoliert Autos. Immer nachts. Er zerkratzt den Lack, verbeult das
Blech, reißt die Chromleisten ab und die Markenzeichen. Seit Oktober hat er 47
Pkw beschädigt.“
    „Sie meinen“, sagte Karl, „das
ist Arbeitsbeschaffung für Bodo Möngheyms Kfz-Spenglerei?“
    „Sagen wir mal so: Möngheym hat
seinen Betrieb hier erst Anfang vorigen Jahres eröffnet.
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