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Freiheit für gequälte Tiere!

Freiheit für gequälte Tiere!

Titel: Freiheit für gequälte Tiere!
Autoren: Stefan Wolf
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Mist baue, dachte er,
frage ich die. Wie das wirklich ist mit den Schlachtvieh-Transporten.
Vielleicht hat Möngheym übertrieben.
     
    *
     
    Die TKKG-Bande hatte sich von
Polizeimeister Valke verabschiedet.
    Jetzt standen die vier beim
Dorfbrunnen und steckten die Köpfe zusammen.
    „Zum Händereiben!“ meinte Tim.
„Valke ist eine ergiebige Quelle. Toll, Gaby, wie du den ausgeholt hast.“
    Klößchen nickte. „Gaby, die
Märchenerzählerin.“
    „Na und?“ fragte sie. „Keinem
tut’s weh, und wir können froh sein über die Infos. Oder?“
    „Kein oder!“ sagte Tim. „Wir
sind stolz auf dich.“
    „Nicht nötig“, erwiderte sie
schnippisch. „Ich muß selbst stolz sein auf mich.“
    Tim wollte sie begütigend auf
die Wange schmatzen, aber Gaby wich aus. Dabei stolperte sie Karl in die Arme,
der sofort für zwei Sekunden rot wurde.
    „Ich schlage vor“, sagte Tim,
„wir beäugen Bodo Möngheyms Spenglerei. Bestimmt gibt’s da auch einen blauen
Mercedes. Bodos Auto, meine ich. Aber Crash-Spuren werden wir nicht daran
feststellen. Der Mann müßte ja blöd sein, wenn er nicht sofort seinen Wagen
repariert hat. Und zwar höchstpersönlich und eigenhändig.“
    „Oder“, sagte Karl, „er fühlt
sich absolut sicher. Überheblichkeit — und die Möngheyms haben das offenbar
voll drauf — führt bisweilen zum Leichtsinn.“
    „Werden wir gleich wissen.“ Tim
schwang sich aufs Rad.
    Sie suchten im Ort und stellten
fest, was sie schon wußten: Jauchenborn war ausufernd groß. Es gab noch den
alten Dorfkern. Drumherum siedelten Bungalows, Land- und Fertighäuser. Dazu
etliche Geschäfte, sogar einen Supermarkt gab’s. Frauen kauften dort ein. Nur
Frauen. Ihre Männer waren noch in der Großstadt beim Jobben, saßen dort in
ihren Büros und freuten sich auf den abendlichen Kuhstallgeruch. Denn der hing
über Jauchenborn wie eine Wolke.
    Tim fragte eine Frau mit großen
Goldohrringen nach der Spenglerei. Sie schickte die TKKG-Bande in die falsche
Richtung. Versehentlich, klar. Dort fragten sie eine andere Frau, die
goldfarbene Leggins trug und viel Make-up. Sie wußte den richtigen Weg, weil bei
Möngheym gerade ihr Zweitwagen ausgebeult wurde.
    Ortsrand. Hier hatte man
Gelände für Betriebe ausgewiesen. Offenbar gab der Boden als Acker nicht viel
her.
    Bodo Möngheyms Spenglerei war
ein schmuckloser Hallenbau mit einem genauso schmucklosen Bürobau daneben.
    Acht Wagen parkten auf dem
geteerten Hof. Eben wurde ein blauer Mercedes abgestellt, und der Fahrer stieg
aus.
    Möngheym! dachte Tim. Aber der
andere. Etwas dünner ist er, etwas kleiner. Aber sonst... diese Ähnlichkeit!
    „Zwillinge sind’s nicht“, sagte
Tim. „Aber sie gleichen sich. Da hat Blikleben recht.“
    Bodo M. verschwand in der
Halle, wo Metall schepperte und Druckluft zischte.
    Er bewegt sich elastischer,
dachte Tim, nicht so bierbauchig wie Brüderlein Bernhard.
    Die TKKG-Bande rollte auf ihren
Rädern vorbei bis zum Ende der Straße, wo freies Feld begann. Dann kehrt und
zurück.
    Gegenüber war eine Töpferei.
    Karl, Klößchen und Gaby
stellten sich vor das kleine Schaufenster. Tim kurvte auf das
Spenglerei-Gelände, fuhr über den Hof und hielt vor dem Mercedes.
    Wie vermutet: alles heil. Aber
vorn rechts sah der Lack blitzblank und neu aus.
    Also doch! Aber was nützte das?
Einen Beweis gab’s nicht mehr. Oder? Konnte im Polizeilabor nachgewiesen
werden, daß die Lacksplitter am Unfallort von diesem Wagen stammten? Wenn ja —
was dann? Der Schlüssel steckte. Konnte auch jemand anderes den Wagen gefahren
haben — ohne Bodos Erlaubnis und Wissen?
    Tim radelte zu seinen Freunden
hinüber.
    „Nichts. Aber er sieht
repariert aus.“
    „Dann war er’s“, sagte
Klößchen.
    „Bestimmt“, nickte Karl. „Aber
damit kriegen wir ihn nicht.“
    „Ich habe eine andere Idee“,
sagte Tim. „Eigentlich hat Valke sie uns geliefert.“
    „Du denkst an den Demolierer“,
meinte Gaby.
    „Valke ist der Überzeugung: Es
kann nur Bodo sein.“
    „Ist doch looo... gisch.“
Klößchen verschluckte sich an einem Stück Schokolade und hustete fürchterlich.
    Tim klopfte ihm auf den Rücken,
und Klößchen fiel fast vom Rad.
    „Aufhören!“ keuchte er. „Lieber
ersticke ich, als daß du mich erschlägst.“

    „Ich habe einen Blick in den
Mercedes geworfen“, berichtete Tim. „Auf dem Nebensitz liegen: eine Stange
Zigaretten, fünf Flaschen Coke, eine Tafel Schokolade und ein kurzes Stück
Eisenrohr. An einem Ende ist eine
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