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FreeBook Sex-mal um den ganzen Globus - Ueber das Liebesleben der Voelker Ein Ethno-Bericht

FreeBook Sex-mal um den ganzen Globus - Ueber das Liebesleben der Voelker Ein Ethno-Bericht

Titel: FreeBook Sex-mal um den ganzen Globus - Ueber das Liebesleben der Voelker Ein Ethno-Bericht
Autoren: Robert Mohr
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klar, daß die Homosexualität auf Neuguinea sich gewaltig von unserer Homosexualität unterscheidet. In erster Linie darin, daß sie nicht freiwillig ist. Man kann von einer obligatorischen Homosexualität sprechen, die durch den Glauben geschürt wird, daß Samen von einer Generation auf die andere übertragbar sei.
    Ein weiterer Unterschied: Die Homosexualität auf Neuguinea wird nicht nur toleriert, sondern gesellschaftlich geradezu gefordert; ganze Riten entwickelten sich, vor allem im Hinblick auf ein kriegerisches Dasein. Selbst wenn Kriege vorbei sind, erhält sich die kriegsbedingte Homosexualität. Auch in westlichen Armeen ist davon etwas zu spüren. So war der Ruf der US-amerikanischen „Schofield Barracks“ auf Hawaii sowie der „Panama Canal Zone“ und der „Alpine County Army/ California“ eindeutig und der Militärführung ständig ein Splitter unter der Haut.
    Das Phänomen der kriegsbedingten Homosexualität ist also durchaus nichts Einmaliges. Im Gegenteil. Frühere Armeen waren diesbezüglich ehrlicher. Zum Beispiel die Crow in Nordamerika: Bei den Crow war das dritte Geschlecht, der Transvestit, offiziell anerkannt. Diese Transvestiten – Berdache genannt – wollten großen Kriegern sexuell gefallen. Damit hatten sie auch Erfolg. Der maskuline Status der Krieger hatte darunter nicht gelitten. Im Gegenteil, die Dienste eines Berdaches in Anspruch zu nehmen, war ein Beweis für Männlichkeit.
    Ganz ähnlich unterhielten bei den Azande im Sudan die Krieger, die ja mehrere Jahre von Frauen getrennt leben mußten, homosexuelle Beziehungen zu den Knaben einer jüngeren Altersstufe. Nach ihren Erfahrungen mit Knaben stiegen die Krieger in die nächste Altersstufe auf, heirateten und zeugten viele Kinder. Die Ausbildung der Knaben zu Kriegern war am besten durch intensiven Kontakt zwischen Ausbildern und Auszubildenden zu gewährleisten. Homosexualität als Mittel zum Zweck war hier die Antwort der Azande.
    Wohl am meisten mit der Differenzierung der Geschlechter haben sich die Tschuktschen Sibiriens auseinandergesetzt. Sie unterscheiden nämlich insgesamt sieben verschiedene Geschlechter. Neben dem Geschlecht von Mann und Frau gibt es noch zwei weitere Frauentypen, die als sehr männlich eingestuft werden und eigentlich besser ein Mann geworden wären. Demgegenüber stehen drei verschiede Männertypen, die durch ihr Verhalten viel eher an Frauen als an typische Männer erinnern.

 
     
Selbstbefriedigung
    Was man bei vielen Tieren findet ist auch dem Menschen zu eigen. Dies gilt nicht nur für uns, sondern auch für andere Völker.
     
    Sosehr sich auf der einen Hälfte der Erde die Kinder davor hüten müssen, beim Masturbieren erwischt zu werden, so ist es auf der anderen Seite der Welt üblich, die Genitalien von Kindern zu streicheln, um sie zu beruhigen. Und man höre und staune, es wirkt. Es war übrigens auch ein beliebtes Beruhigungsmittel bei den Ammen des Mittelalters, längst bevor der Schnuller seinen Siegeszug antrat.
    Von der Beruhigung durch die Eltern zur Selbstberuhigung, besser bekannt unter dem Namen Selbstbefriedigung. Bei den Bala in Kongo gilt der Autoerotizismus der Kinder als etwas völlig Selbstverständliches. Vor allem bei kleinen Mädchen ist die Selbsterregung häufig zu beobachten. Dabei sitzen sie in der Hocke und reiben ihre Vulva an den Fersen. Erwachsene Frauen bei der Ausübung der Urmasturbation zu beobachten, gelingt nur selten, weil sie sie geschickter verbergen können als die kleinen Gören. Diese Form der Masturbation gilt als Urmasturbation und wird von Affenforschern beschrieben.
    Ganz nebenbei fällt mir die Geschichte einer amerikanischen Entwicklungshelferin ein. Als Mitglied der Organisation Peace Corps wollte sie den Frauen Guatemalas helfen. Die offene Feuerstelle in den Hütten durch Öfen mit Rauchabzug zu ersetzen, das war ihre Aufgabe. Dabei waren die Öfen von den USA bezahlt worden, so daß der Innovation eigentlich nichts im Wege stand. Zunächst ließen sich die Einheimischen sogar darauf ein. Doch schon bald wurde der Ofen wieder herausgeworfen oder als Schrank zweckentfremdet. Die Frauen zogen offensichtlich eine verrauchte Bude mit offener Feuerstelle am Boden den Errungenschaften der Moderne vor. Lange rätselte die Entwicklungshelferin, warum wohl ihr Ofenprojekt gescheitert war. Mit Vernunft war das zumindest nicht zu erklären. Zumal die neuen Öfen nicht nur bedienungsfreundlicher waren, sondern auch gesünder. Der Rauch rötete
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