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FreeBook Sex-mal um den ganzen Globus - Ueber das Liebesleben der Voelker Ein Ethno-Bericht

FreeBook Sex-mal um den ganzen Globus - Ueber das Liebesleben der Voelker Ein Ethno-Bericht

Titel: FreeBook Sex-mal um den ganzen Globus - Ueber das Liebesleben der Voelker Ein Ethno-Bericht
Autoren: Robert Mohr
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besessen sind möglichst viele Kinder in die Welt zu setzen, aus welchem Grund auch immer, geht es nicht an, daß jemand sexuelles Vergnügen einfach nur um des Vergnügens willen hat, sondern das „dicke“ Ende gehört unbedingt dazu. Sonst täten die Menschen grad was ihnen Spaß macht. Das aber ist weder im Interesse der verschiedenen Religionsgemeinschaften noch im Interesse der mit den Religionen verquickten staatlichen Herrschaft.
    Menschen, die ihrer Lust ungehindert frönen können und sich nicht ständig Gedanken um das Fegefeuer und sonstige Angstvorstellungen machen müssen, sind allemal schlechte Untertanen, mit denen man nach Belieben herumspringen kann und sie aus der Gewohnheit an die Selbstkasteiung heraus, zu den unmöglichsten Diensten pressen kann.

 
     
Sex und Tod
    Auch wenn es sich vielleicht so anhört, hierbei geht es durchaus nicht um grausame oder makabre Sexbräuche
     
    Daß der Sex mit dem Tod zusammenhängen soll, mag zunächst erstaunen. Doch analysiert man die Sache, so wird klar, daß der Zusammenhang geradezu symptomatisch für die Spezies Mensch ist. Beim Verlust eines nahen Menschen hat er das unterbewußte Bedürfnis nach einem Ausgleich dieses Verlustes. Der Mensch, der die Zusammenhänge zwischen Tod und Zeugung begreift, weiß, was zu tun ist, um den Verlust eines Toten durch den Gewinn eines Neugeborenen auszugleichen. Sex ist somit nichts weiter als ein arterhaltender Ausgleich.
    Neben diesem sozialen Drang nach Arterhalt gibt es auch einen rein egoistischen. In Zuständen der Trauer und im Angesicht des Todes möchte der Mensch sich selber beweisen, daß er noch lebt. Sex ist dazu das beste Mittel. Während aber in westlichen Gesellschaften nach wie vor die Vermengung von Sex und Tod als Tabu gilt, sind uns die Südseebewohner einen Schritt voraus. Nach Beerdigungen ist der Beischlaf auf den Marquesas die natürlichste Konsequenz. Beim Ableben eines Häuptlings oder Priesters gehört Gruppensex sogar zum offiziellen Teil der Trauerzeremonie.
    Auch die Entscheidung einer Gesellschaft zur Polygamie oder zur Monogamie hat etwas mit dem Tod zu tun. Die meisten Gesellschaften sind heute monogam. Selbst dort, wo einen etwa gleichhohen Proporz zwischen Männern und Frauen die Polygamie erlaubt ist, wie zum Beispiel in der moslemischen Welt, wird sie selten praktiziert. Obwohl die Monogamie einen entscheidenden Nachteil gegenüber der Polygamie aufweist. Denn der Tod eines Partners in einer monogamen Ehe zieht enorme Konsequenzen nach sich; zumindest weit gravierendere als in polygamen Ehen.
    Doch nicht westliche Werte sind für die weltweite Monogamisierung verantwortlich, sondern das heute verhältnismäßig ungefährliche Leben. Der moderne Krieg, unter Einbeziehung der Zivilbevölkerung, läßt beiden Geschlechtern eine etwa gleichhohe Überlebenschance. Die Arbeit ist sicherer geworden. Nur noch wenige Männer gehen wirklich bedrohlichen Arbeiten nach. Die Lebenserwartung des Mannes ist auch hier in die Nähe der Lebenserwartung der Frau gerückt. Damit ging ein wichtiger Aspekt, der für die Polygamie spräche, verloren.
    Trotzdem, auch in der modernen Gesellschaft wirkt sich die Arbeitstrennung zwischen Mann und Frau für den Mann fatal aus. Immer noch sterben die Männer weltweit vier bis sechs Jahre vor den Frauen. Eine Ausnahme ist Indien. Aufgrund der körperlichen Arbeit, der die indische Frau ausgesetzt ist, stirbt sie etwa im gleichen Alter wie der indische Mann. Dieses längere Leben der Frauen, sprich Witwen, muß abgesichert sein. In den meisten Gesellschaften geschieht diese Absicherung durch die Kinder. Anders bei den Eskimos. Um die junge Generation möglichst wenig zu belasten, werden Eskimowitwen automatisch zur Zweitfrau des nächstjüngeren Bruders des Verstorbenen.
    Eine andere Möglichkeit des Witwendaseins bietet die Prostitution. Ebenfalls praktiziert bei den Eskimos. Diese Semiprostitution ist nicht verwerflich, sondern das legitimste Mittel einer Witwe, um kurzfristig zu überleben und längerfristig wieder einen Mann zu finden.
    Es mag erstaunen, daß ausgerechnet die geographisch so weit voneinander lebenden Mesopotamier, die Inkas und die Inder eine makabre Gemeinsamkeit aufweisen:
    Die Heirat zwischen Brüdern und Schwestern bei den Adligen. Das Problem der Inzucht wurde entweder ignoriert oder durch Konkubinen am Hofe gelöst. Diese Konkubinen oder auch Nebenfrauen – oft aus den schönsten Frauen des ganzen Reiches zwangsrekrutiert –
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