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FreeBook Sex-mal um den ganzen Globus - Ueber das Liebesleben der Voelker Ein Ethno-Bericht

FreeBook Sex-mal um den ganzen Globus - Ueber das Liebesleben der Voelker Ein Ethno-Bericht

Titel: FreeBook Sex-mal um den ganzen Globus - Ueber das Liebesleben der Voelker Ein Ethno-Bericht
Autoren: Robert Mohr
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die Gemeinschaft der Erwachsenen, wird bei den Mundugumor alles anders. Ab diesem Zeitpunkt ist nämlich Sex zwar nicht verpönt, jedoch sollte man sich dabei nicht erwischen lassen, sonst wird man zum Gespött der Nachbarn. Also ziehen sich die Erwachsenen in den Busch zurück und rechtfertigen sich bei ihrer Rückkunft mit mehr oder minder originellen Ausreden. Der Phantasie sind praktisch keine Grenzen gesetzt.
    Etwas anders als auf Neguinea verhält es sich mit dem Kindersex auf Trobriand in der Melanesischen Südsee. Auch hier weiß man, daß fünf- bis zehnjährige durchaus sexuelle Interessen haben. Daran ist auch nichts auszusetzen, solange die Kinder dabei das strikte Geschwistertabu wahren. Dieses Tabu erstreckt sich freilich auch auf ein Sextabu zwischen Eltern und ihren Kindern. Um diesem Tabu gerecht zu werden, ist bei den Trobriandern nicht der Vater sondern der Onkel bei der Erziehung die Hauptperson. Die Jungs unterstehen einem Onkel mütterlicherseits, die Töchter einem Onkel väterlicherseits. Man denke hierbei auch an die Rolle von Pateneltern bei uns.
    Die Wissenschaft erklärte diese in vielen Gesellschaften vorkommende Umverteilung der Verantwortung für ein Kind mit dem Bedürfnis nach größtmöglicher Verflechtung innerhalb der Großfamilie.
    Meine These dagegen: Es kommt vor allem darauf an, dem Inzesttabu vorzubeugen, vor allem dem Vater-Tochter-Koitus. Da von vornherein die Onkel Haupterziehungsberechtigte der minderjährigen Mädchen sind, kann es allenfalls zu einem Onkel-Nichte-Koitus kommen. Die Väter leben meist nicht einmal in der Nähe ihrer Töchter.
    Auch bei den Melanesiern ist das, was bei uns als abnorm gilt und als kriminell verfolgt wird, nicht erwünscht, wird aber eher toleriert. Denn obwohl sie sich der Inzucht in ihrer kleinen Gesellschaft bewußt sind, geben sie dem sogenannten Elektrakomplex – also Tochter mit erziehendem Onkel – nach. Jedenfalls hat er keine gesellschaftliche Ahndung zur Folge.
    Ein Stigma ist er dennoch. Jedoch wissen sie sich die Trobriander durch eine entsprechende Auslegung zu helfen. Danach ist die Eltern-Kinder-Beziehung durch die Schutz- und Liebesbedürftigkeit der Kinder grundsätzlich anders als die Mann-Frau-Beziehung, und selbst wenn aus einer solchen Verbindung Nachwuchs hervorgeht, sei sie nicht eigentlich sexueller Natur.
    Zum anderen wäre da der Bruder-Schwester-Akt. Er gilt als weitaus verwerflicher als der Geschlechtsverkehr zwischen Eltern und Kindern. Daher wird frühzeitig versucht, den Kindern über wahrhaft grauslige Horrorlegenden jegliches Interesse an einer solchen Beziehung auszutreiben. Aber es kommt erst gar nicht zu den unerwünschten Geschlechtskontakten zwischen Brüdern und Schwestern, da die Kinder sich jeweils bei einem anderen Onkel aufhalten, dort also häufiger sind, als bei sich selbst zu Hause. Durch den Kontakt mit Kindern aus anderen Familien kommen die potentiellen Kinder-Lover also auch aus den unterschiedlichsten Familien.
    Gerne spielen die Kleinen das Mann-Frau-Spiel. Dabei organisieren sie sich in Gruppen zu mehreren Pärchen und helfen einander bei der Nachahmung der Erwachsenenwelt. Unter Berücksichtigung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung üben sie den Hausbau, das Kämpfen und das Kochen. Am liebsten sind ihnen dabei die Ausflüge in das Inselinnere. Höhepunkt ist ein Picknick. Immer wieder verziehen sich einzelne Paare, um durchaus ernsthaften Sex zu haben. Mit langweiligen Doktorspielchen geben sie sich nicht zufrieden.
    Was auf Neuguinea die Kinderehe und auf Trobriand das Mann-Frau-Spiel, ist auf Mangaia in Polynesien das sogenannte Motoro, zu deutsch etwa „Sexklau“. Er ist den Unverheirateten vorbehalten. Dabei geht der Junge so vor, daß er sich nachts in das Haus seiner Angebeteten schleicht und versucht, sie zum Beischlaf zu bewegen. Der Geschlechtsverkehr spielt dabei noch eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist, daß es dem Jungen gelingt, seine Überzeugungskunst unter Beweis zu stellen. Der Junge soll das Flirten erlernen. Und je schwerer die äußeren Bedingungen im Training, um so besser das Ergebnis im Ernstfall. Allerdings leisten die Mädchen nicht allzuviel Widerstand. Sie zieren sich zwar ein bißchen, aus Anstand, denn sie wollen die Jungen auf die Probe stellen. Meistens jedoch sind diese nächtlichen Besuche schon vorher zwischen den Jugendlichen ausgemacht. Eine Bereitschaft beim Mädchen kann also vorausgesetzt werden. Die wirkliche Hürde bei diesem
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