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FreeBook Dr Westerwelle - Die erste offizielle Guidografie

FreeBook Dr Westerwelle - Die erste offizielle Guidografie

Titel: FreeBook Dr Westerwelle - Die erste offizielle Guidografie
Autoren: Tommy Heuss
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zurückhaltend. »Privates muss privat bleiben«, bemerkt er dazu knapp. Guido erkennt früh seine Neigung, weiß jedoch, dass sie im konservativen Deutschland der 70er Jahre leicht zum Nachteil für ihn werden kann. Die Ahnung bestätigt sich, Guido wird Anfang der 80er Jahre ausgemustert und darf nicht bei der größten Wehrsportgruppe Deutschlands mitmachen. In der Kofferpartei FDP wird dies immer wieder Anlass für Hänseleien seiner internen Gegner sein.
    Nach außen hin, sagt Guido, war seine Orientierung »nie eine Belastung«. Ein demonstratives öffentliches Outing wie bei Klaus Wowereit wäre dennoch nicht sein Ding gewesen. »Das hängt man nicht an die große Glocke«, so der feinfühlige FDP-Mann. »Als ich damals mit meinem Lebensgefährten zum runden Geburtstag von Angela Merkel gegangen bin, geschah das nicht mit dem Ziel, dass das am nächsten Tag zur Titelzeile wird.« Dass die Bild-Zeitung Guido und »Micky« kurz darauf mit einem großen Foto doch auf der Titelseite bringt, konnte der in Medienangelegenheiten eher unerfahrene Guido auf der kleinen privaten Feier mit 40 0 Gästen nicht ahnen. Wo das Thema allerdings gerade im Raum steht, fordert er gleich mal mehr Rechte für Schwule und kündigt an, einem politischen Streit mit den »Hardlinern der CSU« nicht aus dem Weg zu gehen. Die Gelegenheit hat er nun. Deutschlands Schwule sind glücklich, einen so glaubwürdigen und leistungsstarken Kämpfer für Gleichberechtigung am Kabinettstisch zu haben. Allerdings gibt es auch hier wie überall die üblichen Nörgler. So bezieht in Berlin bereits der Künstler Wolfgang Müller mit seiner Initiative »Gays against Guido« Stellung gegen den Vizekanzler, der in seinen Augen einfach nur ein »angepasster Karrierist« ist.

Guido – Ein deutscher Held
    Wenneinem abseits der politischen Alltagshektik eine ruhige Stunde mit Guido Westerwelle vergönnt ist, kann man mit viel Glück an seinen Visionen teilhaben. Wie jeder große Staatsmann trägt auch Guido den unstillbaren Wunsch in sich, der Nachwelt seine Spuren zu hinterlassen. Was vor Jahrtausenden noch durch den Bau von Pyramiden, vor Jahrhunderten durch den Bau von Schlössern und zu allen Zeiten durch heldenhafte Kriege möglich war, das will Guido durch Reformen erreichen. Aber nicht nur das. Westerwelle will das Denken der Menschen verändern, wie es vor ihm nur andere große Männer der Geschichte geschafft haben. Seine Vision ist die geistig-politische Wende. Helmut Kohl strebte seinerzeit noch eine geistig-moralische Wende an. Am Ende hat sich gezeigt, dass es bei Kohl weder mit dem Geist noch mit der Moral richtig funktioniert hat. Westerwelle hat die Moral konsequenterweise gleich durch Politik ersetzt. Wird er nun den Geist der Politik verändern und so in die Geschichte eingehen? Wird er den Menschen durch sein vorbildhaftes Handeln die Augen öffnen? Wird Guido uns Deutsche aus den Klauen des Staates befreien? Westerwelle hat die existenzielle Herausforderung angenommen, die auf jeden Helden wartet und die über ewigen Ruhm oder geschwindes Vergessen entscheidet.
    In seinen Tagträumen malt sich Guido bereits aus, wie er seine Heldentat vollbringen könnte. Auf seinem langen, mühevollen Weg hat sich der Held in das Zentrum des Staatsapparates vorgearbeitet wie der antike Held in die Höhle des Ungeheuers. Lebensbedrohliche Gefahren haben ihm diesen Weg versperrt wie die Hydra der Bürokratie, der für einen abgeschlagenen Kopf zwei neue nachwachsen. Oder zu niedrige Türrahmen, an denen man sich den eigenen Kopf stoßen kann. Dazu noch das schier undurchdringliche Flechtwerk der Regelungen und Gesetze, in dem sich Helden gerne verfangen und über vergessene Reisekostenabrechungen stolpern. Doch den edlen Guido kann scheinbar nichts von seiner Bestimmung abhalten. Immer tiefer dringt er in das Labyrinth der Leistungsverhinderung ein, um im Innersten nach der Inkarnation des Bösen zu suchen, die das ganze zerstörerische Räderwerk am Laufen hält. Sein Mut scheint grenzenlos. Doch ist er auch mental gewappnet für das, was ihn erwartet? Ahnt er überhaupt, wer ihm in der innersten Kammer der Macht entgegentreten wird? Wie wird er reagieren, wenn ihm Mutter Merkel, die unscheinbare Wegbegleiterin aus einstmals sonnigen Tagen, ihr wahres Ich offenbart? Wird der heldenhafte Guido den Mut haben, sein Werk zu Ende zu bringen? Reicht seine Kraft noch aus, um die steinerne Haut der schwarzen Hexe zu durchdringen und ihr den Dolch ins
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