Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Frauenheld: Frauenheld

Titel: Frauenheld: Frauenheld
Autoren: Lutz Schebesta
Vom Netzwerk:
gegangen«, stelle ich fest und verdränge dabei den risikoreichen Umgang mit meiner Sexualität.
    Ich fühle mich total wohl. Selbst falls Sophie ab morgen nichts mehr von mir wissen will, mir mein Job gekündigt wird oder sonst etwas Schlimmes passiert. In diesem Moment bin ich glücklich.
    Leider dauert die Fahrt nur wenige Minuten. Auf der anderen Rheinseite angekommen, gehen wir am Ufer spazieren. Auch wenn ich keine Angst mehr habe, hält Sophie noch immer meine Hand. Erst als ich uns ein Eis spendiere, müssen wir loslassen. Ich freu mich schon auf die Rückfahrt. Vielleicht nimmt sie dann wieder meine Hand.
    Das ist der Unterschied zu den anderen Frauen, mit denen ich mich getroffen habe. Hier geht es nicht um Sex. Sophie muss meine Seelenverwandte sein. Meine Begeisterung ist jetzt nicht mehr durch Alkohol oder Geilheit getrieben. Sie ist ehrlich.
    »War es eigentlich schwer für dich, mich in der Nacht nicht anzumachen?«, fragt Sophie irgendwann.
    »Ach nö, eigentlich nicht … Na klar war das schwer. Sophie, ich finde dich sehr hübsch, attraktiv, anziehend. Was dachtest du denn? Ich bin ein Mann!«
    »Und warum hast du nichts versucht?«
    »Weil ich dich als etwas Besonderes betrachte. Und ich hoffe, das mit uns ist etwas Besonderes. Auch wenn alles sehr schnell geht. Ich kann mich nicht daran erinnern, mich schon mal so gut mit einem Menschen unterhalten zu haben. Außerdem fühle ich mich in deiner Nähe sauwohl. Reicht das als Antwort?«, frage ich, und mein Grinsen ist sicher noch am Nordpol zu sehen.
    Sophies Eis fällt auf den Boden und sie mir um den Hals. Wie in Zeitlupe kommt mir dieser Moment vor. Ich schließe sie in meine Arme. Langsam, ganz langsam drehen sich unsere Köpfe zueinander. Wir schauen uns ganz tief in die Augen. Zärtlich küsst sie mich auf die Lippen. Ich erwidere. Und dann bekomme ich den geilsten, liebevollsten, leidenschaftlichsten, umwerfendsten, schönsten, innigsten, aufregendsten und einmaligsten Zungenkuss meines Lebens. Sophie schmeckt besser als alles, was ich bis dahin kannte. Für mich steht die Zeit still. In meinem Kopf ist nur noch Sophie. Wow!

8
    S ie ist es. Sie ist es definitiv. Ich bin der glücklichste Mann auf der Welt. Ich bin total verliebt in Sophie. Sophie ist verliebt in mich. Wir sind jetzt knapp neun Monate zusammen. Und nicht eine Minute davon bereue ich. Im neuen Jahr wollen wir sogar zusammenziehen. Weihnachten steht vor der Tür. So wie es scheint, bin ich dieses Jahr nicht alleine. Nächstes Jahr auch nicht, übernächstes auch nicht. Nie wieder.
    Wir verstehen uns immer noch genauso gut wie am Anfang. Vielleicht sogar noch ein Stück besser. Wir vertrauen uns in jeder Lebenslage zu einhundert Prozent. Gerade, weil wir festgestellt haben, dass unser Vertrauen nicht nur gespielt ist, sind wir glücklich miteinander.
    »Süßer … Ich will dich ja nicht drängen, aber kommst du noch mal wieder? Ich vermiss dich schon«, ruft mich die Stimme, auf die mein Körper wie elektrisiert reagiert.
    Ich vermisse sie auch. Obwohl erst ein paar Minuten vergangen sind, seit ich unser Bett verlassen habe. Ich beeile mich, um möglichst schnell wieder zu ihr unter die Decke springen zu können. So ändern sich die Zeiten. Bei Jule bin ich noch in die Luft gegangen, wenn sie mich im Bad gestört hat.
    Nach dem Seilbahnausflug und dem nach wie vor besten Kuss in meinem Leben haben wir praktisch jede freie Minute miteinander verbracht. Es gab so viel, was ich mit ihr erleben wollte und auch immer noch will. Es ist einfach so, wie ich mir eine Beziehung immer gewünscht habe.
    Unser unschuldiges Knutschen hat uns so viel Spaß gemacht, dass wir erst nach einer Woche den Schritt weiter gegangen sind. Das erste Mal mit ihr war sehr schön und erfüllend. Auch hier passte das Paar Sophie & Basti. Irgendwann wollten wir uns auch ohne Kondom spüren. Und wieder hielt Sophie meine Hand, als ich erneut zu meinem Arzt ging und wir beide einen Test gemacht haben. Nur war diesmal das Händchenhalten das für alle sichtbare Symbol, dass wir zusammengehören. Diesmal gab es auch keinen dummen Spruch.
    Bevor ich zu ihr ins Bett zurückgehe, schnappe ich mir noch einen Aschenbecher und gieße uns zwei Tassen Kaffee ein. Sonntags, haben wir beschlossen, darf im Schlafzimmer geraucht werden – noch. Nach Weihnachten wollen wir diese dumme Angewohnheit ganz aus unserem Leben verbannen.
    Ich habe meine Traumfrau im Internet gefunden. Unglaublich, aber wahr. Keiner von uns hätte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher