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Frauenheld: Frauenheld

Titel: Frauenheld: Frauenheld
Autoren: Lutz Schebesta
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du dich wohl beim Küssen anfühlst. Aber das ist nicht mein Ziel.«
    »Und, wie glaubst du, fühl ich mich an?«
    »Ich denke gut.«
    Wir nehmen Zeus wieder an die Leine und gehen zu mir nach Hause.
    In der Wohnung koche ich Sophie einen Pfefferminztee. Währenddessen hat sie es sich schon auf der Couch gemütlich gemacht und stöbert in meinen Fotokisten rum.
    »Ist es in Ordnung, wenn ich ein wenig schnüffle?«
    »Solange du dann nichts Falsches von mir denkst!«, rufe ich aus der Küche zurück.
    Mit einer großen Kanne Tee komme ich wieder ins Wohnzimmer.
    »Du bist sehr fotogen.«
    »Meinst du? Da habe ich schon ganz andere Dinge gehört. Aber danke!«
    »Und das sind alles deine Exfreundinnen?«, fragt sie, einen Stapel Fotos in den Händen.
    »Teils teils.«
    Ich erkläre Sophie die Fotos. Es sind Bilder aus einer anderen Zeit. Ich mache schon seit Jahren keine Abzüge mehr. So ändert sich alles. Man sucht Frauen im Internet und findet sie dort vielleicht sogar, und seine Fotos hat man auf der Festplatte. Sophie mag es, dass ich noch echte Fotos habe.
    »Machst du ein bisschen Musik an?«
    Ich geh zu meinem iPod und muss wieder an meine verflossenen Dates denken. Einige meiner Lieblingsstücke kann ich nicht mehr hören. Vielleicht irgendwann mal wieder. Ich suche weiter. Hmmm. »Neue Hits« geht auch nicht, das war die Playlist vom Abend mit Katharina. Ich entscheide mich für den Soundtrack von »Die Hochzeit meines besten Freundes« und treffe damit ins Schwarze.
    »Oh, wie schön! Das war so ein toller Film. Und die Musik …«
    Ich schenke Sophie ein. Sie nippt an ihrer Tasse.
    »Danke für den Tee!«
    »Nichts zu danken. Aber ich hol mir trotzdem lieber noch ein Bier aus der Küche.«
    Ich stehe auf und mache mich auf den Weg zum Kühlschrank. Vorher springe ich noch ins Bad. Die Blase drückt.
    Als ich wieder ins Wohnzimmer komme, liegt Sophie auf meiner Couch und hat die Augen zu. Na, ich muss ja ein wahnsinnig aufregender Mann sein. Sophie schlummert bei mir ein. Obwohl, es ist schon fast vier Uhr durch. Tee wirkt nicht nur wärmend, sondern wohl auch stark beruhigend.
    Was mache ich denn jetzt? Lass ich sie einfach da liegen? Wecke ich sie? Ziehe ich ihr wenigstens die Schuhe aus? Als Erstes bekommt sie eine Decke. Ich kuschle sie darin ein.
    »Oh, wie peinlich, schlafe ich gerade bei dir ein?«, fragt Sophie mit geschlossenen Augen.
    »Ist doch kein Problem. Aber ich an deiner Stelle würde es mir ein wenig bequemer machen.« Mit meiner Hand klopfe ich auf ihre Schuhe. Ohne sich groß zu regen, schlüpft Sophie heraus.
    »Dann kann ich ja nur noch gute Nacht sagen«, meine ich.
    »Du lässt mich doch jetzt hier nicht alleine?«
    »Eigentlich schon. Die Couch ist zu klein zu zweit. Oder soll ich Nachtwache halten?«
    »Hast du denn ein Bett, in das wir beide passen?«
    Ja klar habe ich das. Was für eine Frage! Aber sie klingt dabei so süß. Wie soll ich das denn gleich schaffen? Ich muss mich beherrschen. Basti, du musst heute wirklich anständig sein. Dir liegt etwas an ihr.
    Vorsichtig hebe ich Sophie von der Couch und trage sie in mein Schlafzimmer. Ein Vorteil meiner Besuche im Fitnessstudio: Ich kann eine Frau tragen, ohne einen Hexenschuss zu bekommen.
    Ich husche mit ihr unter die Decke. Sophie schmiegt sich an mich und seufzt entspannt. Ich fühle mich total wohl. Mein Körper signalisiert mir, dass ich mehr will. Gott sei Dank habe ich heute eine Unterhose an, die sehr eng sitzt. Ich hoffe, dass Sophie meine Erektion nicht bemerkt. Es wäre mir ganz schön peinlich. Bei Sarah habe ich mich gehen lassen und meinem Bauchgefühl nachgegeben. Das Ergebnis war ihre Flucht. Das soll mir nicht noch mal passieren. Ich streichele Sophies Kopf und schließe meine Augen. Es dauert nicht lange, und ich schlafe ein.
    ***
    Gefühlte zehn Minuten, in Wirklichkeit aber vier Stunden später, wache ich wieder auf. Sophie liegt in der Embryostellung. Meine Arme umschließen immer noch ihren schönen Körper. Wow! Normalerweise kann ich so eng beisammen nicht schlafen. Bei Michaela war das schon die absolute Ausnahme. Höchstwahrscheinlich hat sie sich an mich geklammert. In der Regel drehe ich mich immer nach kurzer Zeit weg. Besonders nach dem Sex. Die eine oder andere Freundin fand das gar nicht witzig. Ich habe noch die Diskussion mit Jule im Ohr: »Ich bin für dich nur eine Samenentsorgungsmaschine. Du Macho!« Jeder Versuch, mich zu verteidigen, war chancenlos.
    Bei Sophie ist das anders. Ich fühle
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