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Frauenheld: Frauenheld

Titel: Frauenheld: Frauenheld
Autoren: Lutz Schebesta
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auch das macht mit Sophie Spaß. Ich will nicht, dass der Abend endet. Ich verspüre Lust, sie zu küssen. Aber ich versuche es zu unterdrücken. Ich will diesmal nichts falsch machen.
    »Ich werde mich morgen zwar wieder ärgern, aber es hat wirklich gut geschmeckt«, sagt Sophie und seufzt dabei.
    »Na ja, wir werden nicht sterben, wenn wir ab und zu zu McDonald’s gehen.«
    »Wenn der Schlendrian einmal anfängt … Und was machen wir jetzt?«
    »Worauf hast du Lust?«
    »Keine Ahnung. Aber ich wäre einfach gerne noch weiter mit dir zusammen. Also, schlag was vor!«
    Wie schön. Sie wäre noch gerne mit mir zusammen. Michaela war auch gerne mit mir zusammen. Zumindest für eine Nacht. Meine Mutter hat mir mal gesagt: »Willst du gelten, mach dich selten.« Vielleicht sollte ich hier einfach einen Schlussstrich ziehen, damit kein Unglück passiert. Ich will nicht, dass Sophie mich schnell satt hat. Aber ich will sie auch nicht vor den Kopf stoßen. Sonst denkt sie noch, dass ich sie langweilig finde.
    Warum gibt es eigentlich kein Buch darüber, wie man es richtig macht? Vielleicht, weil sich ein Richtig oder Falsch immer erst im Nachhinein herausstellen kann?
    Richtig ist, was gefällt. Und der Abend mit Sophie gefällt mir.
    »Herr Bastian, noch da? War die Frage zu kompliziert?«
    »Ich habe kurz darüber nachgedacht. Ich fände es auch schön, wenn der Abend noch weitergehen würde. Aber ich weiß nicht, was ich dir jetzt vorschlagen soll.«
    »Na, ich dachte, wir gehen jetzt zu dir und probieren aus, ob wir uns im Bett auch so gut verstehen!«
    Sophie grinst mich dabei sehr verschmitzt an. Das ist ein Test. Da bin ich mir ganz sicher. Obwohl, Michaela war auch so provokant, und bei ihr war es kein Spaß. Jetzt heißt es gut kontern.
    »Würde ich ja gerne. Aber nicht heute. Bevor ich mich mit dir getroffen habe, hatte ich noch schnell Sex mit zwei russischen Prostituierten. Meine Lust ist also gerade gestillt.«
    »Auf der Comedyskala ist bei dir aber noch Platz nach oben!«, lacht Sophie.
    »Das war kein Scherz«, versuche ich ernst zu bleiben. »Vor dem ersten Date halte ich das immer so. Dann ist das Verlangen nicht so groß. Machst du das nicht?«
    »Doch, klar. Mein Callboy Rafael steht mir rund um die Uhr zur Verfügung. Dafür bringe ich ihm Deutsch bei. Aber du weißt doch, wir Frauen können immer. Und dass du in deinem Alter schon Potenzprobleme hast …«
    Sophie ist einfach klasse. Humor ist immer eine schwierige Sache. Aber wir verstehen uns. Ohne weiter nachzudenken, streichele ich ihr über das Gesicht. Ich merke, dass sie das schön findet.
    »Wenn du magst, kann ich dir einen Termin für nächste Woche geben«, schlage ich vor.
    »Ich habe ja deine Nummer. Wenn ich dann noch will, melde ich mich … Komm, lass uns gehen. Irgendwo werden wir sicher noch eine Bar finden, die offen hat.« Sie zieht mich an meiner Hand auf die Straße.
    Wir laufen über die Friesenstraße. Vor dem Vic halten wir beide an. Obwohl wir uns erst so kurz kennen, verstehen wir uns blind. Nach dem eintönigen Essen haben wir beide Lust auf einen Cocktail. Und den gibt es hier.
    Wir betreten den Laden und ich merke, dass die anderen Gäste uns kurz mustern. Anscheinend wirken wir wie ein Paar. Die Männer lassen die Blicke auf Sophies perfektem Körper ruhen. Dann schauen sie mich an und drehen sich weg. Sie wissen, da kommt jeder Anmachversuch zu spät. Ich genieße es.
    »Na, das Revier markiert?«, flüstert Sophie mir zu.
    Ich bin perplex. Kann sie Gedanken lesen?
    »Nicht absichtlich, aber so sind Männer halt.«
    »Kein Problem, solange ich keiner Trophäensammlung angehören werde.«
    Ich stupse ihre süße Nase an.
    »Natürlich nicht. Und wenn, wärst du mit Abstand auf Platz eins.«
    »Basti, der Charmeur. Eigentlich mag ich keine Männer, die so dick auftragen. Aber bei dir klingt das sogar gut.«
    Wie zwei verliebte Teenager. Wir teilen gegenseitig Komplimente aus. Ich muss auf die Bremse treten. Auch Sarah hat mich glauben lassen, dass sie mich toll findet. Und als es so weit war, dass ich diesen Komplimenten Taten folgen lassen wollte, bekam ich eine Abfuhr. Ich will nicht, dass es wieder so schnell geht.
    »Danke! Erzähl mir doch mal, wie du auf die Idee gekommen bist, Lehrerin zu werden …«
    Als wäre Sophie Gast in meinem Kopf, versteht sie auch diesen Wink mit dem Zaunpfahl, und wir setzen unsere Unterhaltung fort. Lehrerin ist sie geworden, weil sie einige Lehrkörperexemplare in ihrer Schulzeit so
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