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Franklin Gothic Medium (German Edition)

Franklin Gothic Medium (German Edition)

Titel: Franklin Gothic Medium (German Edition)
Autoren: Stefanie Maucher
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und Kind beladenen Hocker mit einem vorsichtigen Tritt in die Ecke des Raumes, wo er nicht so im Weg war. Dann zückte er das letzte Utensil und begab sich wartend zwischen die gespreizten Beine.
    Die Nachgeburt glibberte wimmernd über den Rand der bereitgehaltenen Pfanne und pulsierte noch leicht, als versuche sie per Morsezeichen ein letztes SOS-Signal an den soeben verlassenen Uterus zu senden. Franklin stellte die Pfanne beiseite, später würde er die glitschige Masse pürieren, feinen Eischnee darunter heben und sie mit Zucker, Eigelb und etwas Mehl verrühren. Daraus würde er einen herrlichen Kaiserschmarren backen!
    Wieder einmal diente Mutter Natur als löbliches Beispiel, lieferte die Vorlage für seinen Genuss. Hündinnen verschlangen ihre Nachgeburten, ebenso wie die Mütter der Leoparden und der stolzen Löwen. Die Plazenta, der delikate Mutterkuchen, war ebenso reich an kraftspendenden Inhaltsstoffen wie das Kolostrum, das de n kleinen Schreihals erwartete.
    Doch nun wollte er der glücklichen Mutter, die Freudentränen weinte vor lauter Glück, zuerst ein weiteres Geschenk überreichen. Er hatte ihr ein afrikanisches Wickeltuch besorgt, in dem er ihr das Kind vor die Brust binden würde, damit sie es auch ohne Arme stillen konnte.
    Also band er erst sie los, dann das Tuch um ihre nackte Brust und legte schließlich das blutverschmierte, schreiende Etwas hinein, welches sie vor wenigen Minuten entbunden hatte. Später würde sie es ohne Zweifel sauberlecken, wie es auch die liebevollen Katzenmütter nach der Geburt der kleinen, blinden Kätzchen tun. Und zufrieden sah er zu, wie die Frühgeburt instinktiv die Zitze der Mutter fand, gierig zu saugen begann und lauschte, als das Geschrei endlich verstummte, andächtig der feierlichen Stille und dem zufriedenen Schmatzen des kleinen Happens.
    Nach einem Moment der Andacht nahm er erneut sein Messer zur Hand und beschnitt die klaffende Wunde im Schritt der glücklichen Mutter. Dann holte er Nadel und Faden und nähte, wie er es in einem Buch gelesen hatte, den Dammriss und die Vagina des Fleisches zu. Zu Naomis Unglück war die Autorin dieses Buches eine afrikanische Beschneiderin gewesen.
     
     
     
     
     
     
     
    Kapitel 36 - Empathie
    Ganz gleich, wie sehr wir die Mutter lieben: Wenn es eine gute Mutter ist, können wir ihre Liebe nie in gleichem Maße erwidern, wie wir sie von ihr empfangen.       (Werner Braun)
    Fast zu erschöpft um noch entsetzt zu sein als das gnadenlose Monstrum ihre Nachgeburt in einer Pfanne auffing, lag Naomi auf dem spreizenden Stuhl. Fou-Mai, die er mit einem achtlosen Tritt samt Hocker in die Ecke befördert hatte, umklammerte schützend den Säugling und beobachtete schockiert, wie der grausame Teufel sich gierig die Lippen leckte, während die Nachgeburt in seinen Bräter glitt. Das Baby schrie, als könne es das Grauen begreifen, welches angstschweißbegleitet zwischen den kahlen, gefliesten Wänden widerhallte.
    Tränen der Verzweiflung und Erschöpfung rannen Naomis fahle Wangen entlang, zogen ihre brennende Spur über die vollen Brüste, in die nun die Milch einschoss; wie Wasser in ein längst ausgetrocknetes Flussbett, nach einem heftigen Regenfall. In die Arme würde sie ihr Kind niemals nehmen können, doch hoffte sie, er werde ihr zumindest erlauben es an ihre Brust zu legen, es zu Herzen und zu küssen und se i es auch nur ein einziges Mal.
    Dann näherte er sich ihr, löste die Fesseln mit denen er ihren Oberkörper fixiert hatte und brachte den Stuhl in eine aufrechte Position. Als nächstes band er ihr ein grobes Tuch um und, sie konnte ihr Glück kaum fassen, legte vorsichtig ihr wunderschönes Kind in die entstandene Schlaufe. Alles andere verblasste, als sie in das winzige, engelsgleiche Gesicht und die wachen, weisen Augen des kleinen Wesens an ihrer Brust blickte. Vergessen waren der Schmerz, die Ängste und die durchlittene Qual. Es war ein perfekter, reiner Moment, in dem sie erfüllt war von purem G lück und überwältigender Liebe.
    Dann zerriss erneut ein scharfer, schneidender Schmerz ihre Leibesmitte. Mit seinem scharfen Messer war er in ihr zartes Fleisch gedrungen und hatte ihr die empfindsame Geschlechtsknospe, die kleinen Schamlippen und die zerfranste, eingerissene Haut, bis hin zu ihrem Anus, abgeschnitten. Vor Schmerz wie am Spieß schreiend sah sie zu, wie er ihren geraubten Kitzler zu der Plazenta in die Pfanne warf und ein Nähset aus der Tasche zog. Mit kleinen, sorgsamen
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