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Flying Moon (German Edition)

Flying Moon (German Edition)

Titel: Flying Moon (German Edition)
Autoren: Katrin Bongard
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niemanden. Vielleicht hatte ich eine falsche Vorstellung von dem Trubel gehabt, der mich hier erwartete, denn ich fand es erstaunlich normal. Bis ich den roten Teppich betrat.
    Jemand rief: »Das ist sie!« und ein Blitzlichtgewitter setzte ein.
    »Moon, schau hier her!«
    »Wer ist der Junge, der dich begleitet?«
    »Was trägst du?«
    »Kann ich ein Autogramm haben?«
    Meine Eltern blieben neben mir und Lion holte seine Kamera heraus und filmte das Publikum.
    »Ihr kommt alle ins Internet!«, rief er fröhlich.
    Ich war erleichtert, als ich im Vorraum des Kinos war. Es war immer noch voll, doch niemand beachtete mich weiter, hier waren lauter Prominente, auch wenn ich sie nicht kannte.
    »Moon!« Krista tippelte auf mich zu.
    Sie trug ein bodenlanges, enges und raffiniert verschlungenes Kleid, das sie schließlich über ihrem Knie zusammenraffte, um schneller zu mir zu kommen.
    »Wow, tolles Kleid!«
    Sie winkte lässig ab. »Ach, das hat meine Freundin gemacht. Sie ist Modedesignerin und ich habe versprochen, es heute Abend zu tragen, damit alle es sehen. Verdammt ...« Sie kickte den Saum des Kleides nach hinten. »Es ist nur vollkommen unpraktisch.«
    »Also, ich glaube, du kannst alles tragen.«
    Krista musterte mich, den Rock, das T-Shirt die Schuhe und seltsamerweise bestand ich vor ihren kritischen Augen.
    Sie zeigte auf die Treppe, die nach oben führte und grinste.
    »Die Chucks, Kompliment.« Krista grinste. »Definitiv die richtige Entscheidung für diese Besteigung. Ich werde wohl hier unten bleiben und mir alles auf meinem Handy ansehen müssen.«
    Meine Eltern waren mit Lion weitergegangen und begrüßten gerade Uli und Peter. Lion filmte, er war einfach gnadenlos.
    »Wo ist Marco?«, fragte ich Krista.
    »Solche Premieren sind nicht so sein Ding. Ich treffe ihn nachher zum Essen.«
    »Gibt es hier nicht anschließend einen Empfang und ein Buffet?«
    »Ja, aber ich weiß nicht. Ist immer das gleiche.«
    Sie winkte jemandem zu, den sie kannte. Ich verstand schon und sah zu, wie sie in Tipp Topp-Schritten den Raum durchquerte.
    Ich ließ den Blick durch den Raum wandern, scheinbar ziellos und doch enttäuscht, weil ich Lasse nicht entdeckte. Dann sah ich Karl, Sophia, Johann, Denis, Babsie und Saskia. Erleichtert ging ich zu ihnen. Karl und Johann trugen ihre schwarzen Anzüge, Sophia das weiße Kleid, das sie sich gekauft hatte und auch Babsie und Saskia trugen Kleider mit großzügigen Ausschnitten und Pumps. Ich kam mir etwas under-dressed vor. Johann lächelte mir zu. Ich hatte ihn länger nicht gesehen. Seine Haare waren gewachsen und er hatte sie nicht, wie sonst, sofort geschnitten. Das stand ihm gut. Wir begrüßten uns fast schüchtern.
    Vor dem Eingang zum Kino waren zwei Tische aufgebaut, auf denen gefüllte Gläser mit Sekt und Orangensaft standen. Johann griff zwei Gläser und bot mir eines an. Ich hatte seit der Party bei Nora weder Champagner noch Sekt getrunken und war mir nicht sicher, ob ich es nun konnte. Ich stieß mit Johann an, während wir in den Saal geschoben wurden, nippte an dem Glas und kippte es schließlich in einem Zug herunter. Leicht benommen setzte ich mich neben Johann in eine der mittleren Reihen.
    »Ihr müsst nachher bestimmt nach vorne gehen«, sagte Sophia pragmatisch und platzierte mich und Karl am Rand der Reihe. Es war wie ein Angebot zur Flucht, aber Karl hielt mich auf, als ich aufstand.
    »Wehe, du gehst jetzt.«
    »Ich muss vielleicht pinkeln.«
    »Wetten, das nicht?«
    Ich ließ mich wieder in den Sitz fallen. Das Licht im Kino wurde leicht gedimmt und ein Scheinwerfer vor der Leinwand auf einen Mann gerichtet, den ich noch nie vorher gesehen hatte.
    »Ist bestimmt der Verleiher«, flüsterte Sophia.
    Es gab eine Rede, der im Wesentlichen zu entnehmen war, wie zufrieden alle mit diesem Filmprojekt waren und wie unverhofft es sich zu etwas viel Größeren entwickelt hatte, als man ursprünglich angenommen hatte. Es wurde gedankt und gelobt, es kam ein weiterer Redner und dann noch einer und dann wurde Uli nach vorne gerufen. Seine Ansprache interessierte mich am meisten. Uli war aufgeregt, aber seine Rede humorvoll und entspannt. Er erzählte ein paar Anekdoten vom Set, bedankte sich bei seinem Team und bat alle nach vorne, dann kam er zu den Schauspielern. Er fing mit den kleinen Rollen an, holte Saskia und Babsie nach vorne, dann Denis und fand für jeden persönliche Worte. Er rief Karl auf und umarmte ihn auf der Bühne, er rief Krista auf und es gab
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