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Flug in den Weltraum

Titel: Flug in den Weltraum
Autoren: Hans Dominik
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auch, was Sie für uns getan haben.«
    »Montage beendet, Herr Grabbe! Dauer der Reparatur neunundzwanzig Minuten und dreißig Sekunden«, meldete Hegemüller, als er in den Kommandoraum zurückkam. »Herr Professor O’Neils kann starten.«
    Auf einen Wink Grabbes machte sich Watson auf den Weg zum Kasino, um O’Neils’ Gäste zu holen.
    »So schnell wird der nicht wiederkommen«, meinte Dr. Hegemüller, nachdem Watson gegangen war. »Ich hörte draußen zufällig, daß die Herren im Kasino lebhaft ins Erzählen gekommen sind. Jeder einzelne malt die überstandenen Abenteuer aus, und jeder versucht, den andern dabei zu überbieten. Man hört sie über den großen Flur. Watson wird es nicht leicht haben, seine Landsleute in die Wirklichkeit zurück und zu ihrem Schiff zu bringen.«
    »Sagen Sie mal, Hegemüller«, unterbrach ihn Chefingenieur Grabbe. »Was halten Sie davon? Wir wollen Professor O’Neils mit unserem Schiff nach Washington begleiten.«
    »Großartig, Herr Grabbe!« Hegemüller schlug sich vor Vergnügen auf die Schenkel. »Ich wollte mir Washington schon immer mal ansehen. Hoffentlich hat Professor Lüdinghausen nichts dagegen.«
    Grabbe mußte lachen.
    »Auf einmal so peinlich korrekt, Herr Doktor Hegemüller? Aber heute vormittag sind Sie mit unserm Schiff abgebraust, ohne eine Menschenseele um Erlaubnis zu fragen.«
    »Gefahr war im Verzug, Herr Grabbe. Die Zeit war kostbar. Es ging um Minuten«, entschuldigte sich Dr. Hegemüller und versuchte dann das Gespräch in andere Bahnen zu lenken. »Schade, Herr Grabbe, daß Hidetawa nicht hier ist! Er ist wohl irgendwo in Spanien auf der Suche nach seinem abgestürzten Besatzungsmann. Sonst könnten wir zu dritt nach Washington fliegen. Drei Strahlschiffe zusammen ... schon eine Flottille. Das wäre das Richtige, das würde Eindruck machen.«
    »Ja, wenn Hidetawa da wäre, mein lieber Hegemüller, er ist aber leider nicht da ...«
    »Guten Tag, meine Herren«, sagte Hidetawa, der in diesem Augenblick in den Kommandoturm des amerikanischen Schiffes trat. »Was haben Sie weiter beschlossen, Herr Professor O’Neils?«
    »Ich will nach den Staaten zurückfliegen, Herr Hidetawa.« Der Japaner stutzte. »Mit einem Maschinenschaden, Herr Professor O’Neils? Das ist doch nicht denkbar.«
    »Der Schaden ist bereits behoben, Herr Hidetawa. Die Reparatur gelang hier im Werk in unglaublich kurzer Zeit. Wir sind startbereit.«
    »Ja, wir haben nur noch auf Sie gewartet, Herr Hidetawa«, sagte Dr. Hegemüller. »Bei uns gibt’s ein Sprichwort, das heißt: Aller guten Dinge sind drei.«
    Er merkte an der Miene Hidetawas, daß der nicht begriff, wohin er, Hegemüller, mit seinen Worten hinauswollte, und fuhr fort: »Wir haben nämlich beschlossen, Professor O’Neils mit unserem Schiff nach Washington zu begleiten, und sprachen eben davon, wie schön es wäre, wenn Sie auch dabeisein könnten, Herr Hidetawa. Wir stellten es uns als einen wirkungsvollen Abschluß von Professor O’Neils’ Flug vor, wenn wir mit unsern drei Strahlschiffen zusammen dort ankämen.«
    Hidetawa überlegte einen Augenblick. »Wenn es Herrn O’Neils recht ist«, begann er zögernd.
    »Sie machen mir eine große Freude damit, Herr Hidetawa«, fiel ihm dieser ins Wort. »Sie nützen damit auch gleichzeitig unserer gemeinsamen Sache. Ich kenne meine Landsleute. Sie sind leicht begeistert, aber auch leicht niedergeschlagen. Das Gorla-Werk steht, seitdem wir hier landeten, in ständiger Funkverbindung mit Washington. Zehntausende umlagern dort trotz unserer Verspätung den Startplatz und harren auf unsere Ankunft. Sie werden uns stürmisch zujubeln und noch stärker an unsere Sache glauben, wenn wir nicht allein ankommen, sondern wenn sie unsere drei schönen Schiffe gleichzeitig landen sehen.«
    »Dann, Herr Professor O’Neils, werde ich Sie gern begleiten«, sagte Hidetawa.
    Stimmengewirr kam von draußen auf. Robert Jones und Henry Watson brachten die Gäste O’Neils’ in die Halle. Nicht ohne einige Mühe hatten sie diese an den beiden draußen liegenden Schiffen vorbeigebracht.
    Plaudernd und lachend, noch ganz erfüllt von den Erlebnissen der letzten Stunden, drängten sie sich jetzt wieder in den Passagierraum der amerikanischen Maschine. Ein kurzer Abschied noch zwischen O’Neils, Hidetawa und Dr. Hegemüller, dann gingen sie zu ihren Schiffen. Schon wurden überall die Türen geschlossen. Als erste hob sich die amerikanische Maschine vom Boden ab. Unmittelbar nach ihr starteten
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