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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie
Autoren: Jason N. Beil
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gesagt?«
    »In gewisser Weise schon«, bestätigte Michael. »Unter den Ogern, gegen die wir gekämpft haben, waren Frauen. Es ist nahezu unmöglich, sie von den Männern zu unterscheiden.«
    »Zumindest, wenn sie angezogen sind«, ergänzte Lorn. »Und
unbekleidet
würde man sie nicht sehen wollen, glaub mir.«
    »Weibliche Oger sind ebenso stark und wild wie männliche. Als Kämpfer sind sie vielleicht sogar noch eine Spur gnadenloser. Der einzige Unterschied besteht darin, dass sie Kinder austragen. Nur, wenn sie in anderen Umständen sind oder sehr junge Kinder aufziehen, nehmen sie Abstand vom Jagen und Kämpfen.« Kurz verstummte er und blickte über die Schlucht. »Sie sind fast auf der anderen Seite. Es ist Zeit für uns, loszugehen, Alek.«
    Als sie sich in Bewegung setzen wollten, ertönte von der gegenüberliegenden Seite des Dorfes ein Schrei. Alek wirbelte herum und erblickte eine Gruppe von Ogern, die von der Jagd zurückkehrten. Mehrere trugen erlegte Tiere über den Schultern. Sie hatten die Menschen bereits erspäht, ließen ihre Beute fallen und griffen nach ihren Knüppeln.
    »Bei Lars!«, stieß Lorn hervor. »Los, geht über die Brücke!«
    Alek brauchte keine zweite Aufforderung. Die Brücke wackelte, als er sie betrat, doch er hatte keine Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Wesentlich rascher, als Kraig es gewagt hatte, lief er über die Bretter. Michael folgte dicht hinter ihm.
    »Schneller«, trieb ihn der Einsiedler an. Alek lief mit forschen Schritten und passte sich ständig dem Schaukeln und Rucken der Brücke an. Er hatte das Gefühl, sie könnte ihn jeden Augenblick über den Rand schleudern.
    Dann geriet die Brücke hinter ihm heftig in Bewegung. Alek spähte an Michael vorbei und erblickte Lorn, der mit sicheren Schritten auf sie zurannte, während die Brücke versuchte, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Die Oger hatten mittlerweile den Rand der Schlucht erreicht und beratschlagten anscheinend, ob sie den Menschen folgen sollten.
    Indes hatten Sarah und Kraig die andere Seite erreicht. Als sie sahen, was vor sich ging, begannen sie, die anderen anzufeuern. Beide wirkten besorgt, umso mehr, als die Brücke plötzlich etwas absackte und das alte Holz ächzte, als könnte es jeden Augenblick durchbrechen.
    Lorn schloss zu Alek und Michael auf, wodurch sich das Gewicht in der Mitte gefährlich ballte. Erschwerend kam hinzu, dass zwei Oger auf die Brücke traten. Entweder waren sie zu dumm, um zu begreifen, dass dieses knarrende Gebilde die zusätzliche Last unmöglich tragen würde, oder es kümmerte sie nicht. Immerhin hatten diese Menschen Mitglieder ihres Stammes getötet, darunter ihren
Batchen
; vielleicht wollten sie um jeden Preis Rache.
    Das Ächzen setzte sich fort, wurde zu einem beständigen, knisternden Laut. Als Alek drei Viertel des Weges zur Nordseite der Schlucht zurückgelegt hatte, wusste er, dass die Brücke bald brechen würde. Am liebsten wäre er gerannt, doch die Bewegung, die durch die zahlreichen Leute verursacht wurde, sorgte für ein so heftiges Schaukeln und Schwanken, dass er von der Brücke wie von einem scheuenden Pferd abgeworfen würde, wenn er das Seilgeländer losließe. So kämpfte er sich mit steter Geschwindigkeit weiter voran, während ihm Schweiß das Haar verklebte und in die Augen tropfte.
    Ein dritter Oger kam auf die Brücke. Die beiden, die als Erste die Verfolgung aufgenommen hatten, befanden sich inzwischen fast in der Mitte und nur noch wenige Schritte hinter Lorn. Alek warf einen letzten Blick zurück, ehe er sich wieder der Nordseite zuwandte. Fast hatte er sie erreicht.
    Erleichterung spülte über ihn hinweg, als er festen Boden betrat. Sarah umarmte ihn, Kraig klopfte ihm auf den Rücken. Michael folgte unmittelbar hinter ihm. Als der Einsiedler die Brücke verließ, löste sich Alek von seinen Freunden, und sie alle starrten zur Mitte der Brücke, von wo aus die Geräusche berstenden Holzes und reißender Seile durch die Luft hallten.
    Die Brücke gab nach, brach in der Mitte auseinander.
    Die Südseite fiel ab und klatschte gegen die Wand der Schlucht, die Nordseite schwang auf die andere Wand zu. Zwei Oger stürzten mit markerschütternden Schreien in die Tiefe. Der dritte klammerte sich an die Reste des nördlichen Brückenteils, die noch an der Verankerung am Rand der Schlucht hingen.
    »Lorn!«
    Alek spähte hinab und sah, dass der Krieger Halt an den Brettern gefunden hatte, etwas oberhalb des Ogers. Rasch hangelte
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