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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie
Autoren: Jason N. Beil
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noch nie gebeugt und werden Jahr für Jahr stärker. Bald werden sie es wagen, westwärts in unsere Länder einzufallen. Da sie sich weigern, Euch als ihren Herrn und Meister anzuerkennen, werden sie alles herausfordern, was wir aufgebaut haben. Sie glauben noch immer, dass der Eine, der Hüter des Lichts und Spender des Lebens, Euch letztlich vernichten wird.«
    Vorik Seth lächelte, wodurch er eine Reihe fauliger Zähne entblößte. »Sie sind Narren, wenn sie so denken. Der ewige Kampf zwischen Licht und Finsternis wütet weiter wie schon seit Anbeginn dieser Welt. Das Machtgefüge wandelt sich ständig, dies aber ist vorherbestimmt: Am Ende wird die Finsternis das Licht verschlingen, und der Tod wird sich allen Seins bemächtigen. Außerdem irrst du dich, wenn du sagst, das Volk der Elben hätte sich mir nie gebeugt, denn einst, lange vor deiner Zeit, herrschte ich in ihren grünen Wäldern über sie. Oh, gewiss, damals war ich jünger und anmutiger anzusehen. In jenen Tagen war Furcht nicht meine einzige Waffe. Ich war von großer Schönheit, und wer mich ansah, wurde verzaubert und gelobte, mir zu gehorchen. Was ich durch Gewalt nicht erobern konnte, holte ich mir durch Lügen, Verrat, Versprechen von Größe und Macht. Ich bedachte sie mit vielen Gaben und brachte ihnen das Formen bei. Leider schenkte ich ihnen dadurch jene Mittel, mit denen sie mich schließlich besiegten und vertrieben. Dennoch währt der Sieg des Volks der Elben nur vorübergehend. Ich werde wieder über sie herrschen.«
    »Gewiss, Herr. Dennoch gibt es Grund zur Besorgnis. Wir verlieren gegen die Männer im Osten an Boden. Das Volk der Elben selbst schart Armeen, die eines Tages den Euren ebenbürtig sein könnten. Und es gibt noch weiteren Anlass zur Sorge. Ihr habt doch nicht die Drei vergessen, oder?«
    »Ich vergesse nichts, junger Salin. Die Drei waren im Lauf der Jahre zweifellos eine Hürde für meine Pläne, aber ihre Zeit neigt sich dem Ende zu. Der Erste der Drei hat sich meinem Willen bereits unterworfen, den Zweiten kümmert seine hehre Mission nicht mehr. Der Dritte könnte noch eine Bedrohung darstellen, doch bestenfalls eine geringe. Nur gemeinsam könnten sie hoffen, gegen mich zu bestehen. Ich versichere dir, unser Imperium wird nicht untergehen. Vielmehr erstarkt es unter meinem Schatten jeden Tag. Sobald mir die gesamte Welt anheimgefallen ist, kann ich endlich meine wahre Bestimmung erfüllen. Doch genug des müßigen Geredes, Salin. Was willst du wissen?«
    Salin holte tief Luft. Er wandte sich niemals leichtfertig um Rat an seinen dunklen Meister. Es war stets besser, aus der Ferne zu dienen, denn ein Blick in das graue, verfallene Antlitz des Seth erinnerte unweigerlich an die Wahrheit: Salin war nur ein weiterer Sklave der größten und finstersten Macht der Welt.
    »Herr, ich habe einen längst vergessenen Text über hohe Hexerkunst gelesen, den ich in einem vergrabenen Gewölbe der Archive von Alt-Syngara im Westen von Nord-Riglak entdeckte. Er berichtet vom Talisman der Einheit, der die Gedanken des Volks der Elben verbindet und es ihnen ermöglicht, als ein Wesen zu handeln und zu denken. Dies ist der Schlüssel zu ihrer Macht. Wer den Talisman innehat, besitzt großen Einfluss auf die Gedanken des Elbenvolks. Mächtiger Vorik, wenn einer Eurer Diener den Talisman der Einheit finden und einsetzen könnte, wären wir endlich in der Lage, das Volk der Elben Eurem Willen zu unterwerfen. Dann wärt Ihr der Erfüllung Eurer Bestimmung wahrlich nahe.«
    Der Seth lachte. »Und du möchtest derjenige sein, der diese Macht besitzt? Salin, denkst du wirklich, ich könnte deine Pläne nicht durchschauen? Es ist so offenkundig, dass du danach trachtest, dein eigenes Wohl zu fördern. Ich weiß, dass dir einerlei ist, ob ich meine Bestimmung zu erfüllen vermag. Tatsächlich fürchtest du den Tag – und das zu Recht! Mein wahrer Zweck ist nur mir und den Göttern bekannt. So wurde es verfügt, als ich zum ersten Mal in das Reich der Sterblichen eintrat. Ja, ich kann dir helfen, den Talisman zu finden. Schließlich habe ich den Narren geholfen, das verfluchte Ding zu erschaffen. Es ist seit Langem verschollen, doch selbst vergraben und vergessen bewahrt es seine Wirkung. Mit dem Talisman vermag der König der Elben, Einblick in die Gedanken und Herzen seiner Untertanen zu nehmen – und sie zu beeinflussen. Doch in unseren Händen und für unsere Zwecke entfremdet … könnte er in der Tat ein wertvolles Werkzeug sein.
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