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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie
Autoren: Jason N. Beil
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den Besitzer der Schänke als Friedenswächter arbeitete. Kraig trug das dunkle Haar hinten kurz und vorne lang. Die langen Strähnen hingen zu einer Seite und halb über die Stirn. Außerdem besaß er einen äußerst kurzen Bart, wenig mehr als dunkle, struppige Borsten, die den Anschein rauer Stärke unterstrichen.
    »Immer langsam, Alek!« Kraig legte dem kleineren Mann eine mächtige Pranke auf die Brust. »Die Schänke ist voll.«
    »Das geht schon in Ordnung, Kraig. Ich bin mit Ara und Sarah hier.«
    »Ach ja, stimmt. Sarah hat mir gesagt, dass sie dich erwartet. Na, dann geh mal rein.«
    Alek betrat den
Silberschild
, den bereits betrunkene und angeheiterte Gäste bevölkerten. Der große Gastraum besaß einen Holzboden und ein Dach mit hölzernen Sparren. Am gegenüberliegenden Ende wies er einen Knick auf, eine Art Nische, in der Kundschaft sitzen konnte, die ein wenig Abgeschiedenheit bevorzugte. Alek stand am Eingang und lauschte dem Gebrüll, dem Gelächter, dem Klatsch und den Gesängen der Dörfler. Er atmete tief ein und roch Schweiß, Ale und gekochte Gerichte. Obwohl der Abend erst begonnen hatte, waren die Feierlichkeiten bereits in vollem Gange. Alek hatte Einiges aufzuholen.
    Er ließ den Blick zur Theke wandern, die entlang der rechten Wand verlief. Der Schankwirt, Derik, war damit beschäftigt, ein Glas Ale nach dem anderen zu füllen. Für ihn war dies die betriebsamste Nacht des Jahres. Lachend sah Alek, wie dem fettleibigen, kahlköpfigen Mann der Schweiß von der Stirn troff.
    Dann suchte er mit seinen Blicken die zahlreichen Tische nach Sarah ab. Dabei entdeckte er etliche Leute, die er gut kannte, darunter Stan und dessen Gemahlin Matilda, die er im Vorbeigehen grüßte. Schließlich gelangte er zu einem Tisch im hinteren Bereich, an dem er Sarah erspähte, die wild mit den Armen fuchtelte, um ihn auf sich aufmerksam zu machen. Er ging zu ihr hinüber und nahm Platz.
    »Hallo. Tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe. Mann, hier ist es ja berstend voll!«
    »Das kannst du laut sagen. Du hättest wirklich früher kommen sollen.«
    »Ich musste bis zum Sonnenuntergang arbeiten. So lauten die Regeln.«
    »Regeln sind dafür da, um gebrochen zu werden. Besonders am Bardentag. Schau, da kommt meine Mutter.«
    Ara setzte sich zu ihnen und stellte drei große Krüge auf den Tisch. »Ich dachte mir, dass du inzwischen hier sein würdest, deshalb habe ich dir auch etwas zu trinken mitgebracht, Alek. Schön, dich zu sehen. In den Laden kommst du ja nicht mehr oft.«
    »Hallo, Ara. Ich freue mich auch, dich zu sehen. In letzter Zeit schaffe ich es kaum noch aus der Bäckerei. Ich arbeite hart daran, das Handwerk zu erlernen, damit ich den Laden übernehmen kann, wenn sich Stan zur Ruhe setzt. In drei Jahren soll es soweit sein, und bis dahin muss ich mindestens Geselle sein.«
    »So, wie ich dich kenne, Alek, wirst du es in der halben Zeit zum Meister gebracht haben. Trotzdem wünschte ich, du würdest häufiger vorbeischauen. Sarah würde sich übrigens auch darüber freuen.«
    Sarah schleuderte ihrer Mutter einen wütenden Blick zu. »Ich wüsste nicht, was mir gleichgültiger sein könnte«, widersprach sie heftig.
    Ara sah ihre Tochter an und zog eine Augenbraue hoch; dann musterte sie den stummen Alek. »Jedenfalls könnte ich im Laden deine Hilfe gebrauchen. Ich muss einige Dinge aus dem Keller holen, um sie ins Schaufenster zu stellen. Dabei hast du mir früher auch immer geholfen. Ich will dir gern zwanzig Silberlinge dafür bezahlen.«
    »Zwanzig!«, stieß Alek hervor. »Das ist ein Monatslohn!«
    »Das ist mir deine Hilfe wert. Selbst zwei Frauen vermögen nicht, einige der schwereren Gegenstände zu tragen, die ich dort unten habe – Truhen voll Schmuck und wer weiß was für Tand.«
    Alek rieb sich das Kinn. »Ich mach es diesen Sonntag, da habe ich in der Bäckerei frei. Zwar könnte ich durchaus einen Tag Erholung brauchen, vor allem nach der Buddelei, aber ich helfe dir gerne. Und du weißt, dass ich es auch kostenlos machen würde.«
    »Ich weiß, aber das ist nicht nötig. Die Geschäfte gehen gut. Einige der Händler, die durch das Dorf reisen, zeigen sich oft sehr angetan von meinen ungewöhnlicheren Stücken, bisweilen so sehr, dass sie mit Goldlingen bezahlen. Keine Ahnung weshalb. Mein Großvater hat sein Leben lang Gerümpel angehäuft. Eigentlich habe ich den Laden eröffnet, um einen Teil davon loszuwerden. Ich hätte nie gedacht, dass die Sachen wirklich jemand haben
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