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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie
Autoren: Jason N. Beil
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Mutter wird auch singen? Tja, das wird mit Sicherheit ein denkwürdiger Tag.«
    »Das glaube ich auch. Na ja, viel Spaß noch beim Buddeln. Wir sehen uns heute Abend.«
    Lächelnd winkte sie, dann setzte sie den Weg die Straße entlang fort. Alek schaute ihr noch einen Augenblick grinsend nach. Dabei fielen ihm einige Rundungen auf, die sie vor einem Jahr noch nicht besessen hatte, und er gelangte zu dem Schluss, dass sie wohl doch kein Kind mehr verkörperte. Dann setzte er die Arbeit fort und freute sich bereits auf die bevorstehende Nacht des Feierns.
    Das Dorf Bartambuckel war vor zweihundert Erntezeiten als Bauerngemeinde gegründet worden, um zur Ernährung der Einwohner des nördlichen Tyridan beizutragen. Als das Land Tyridan wuchs, wurden große Städte und mächtige Schlösser errichtet, woraufhin zahlreiche Menschen aus benachbarten Reichen zuwanderten. Bald wurden zusätzliches Ackerland und Leute nötig, die es bestellten, daher entsandte man Kundschafter gen Norden in die bis dahin unerforschten Gebiete, um bepflanzbaren Boden zu suchen. Was sie fanden, schien wie eine Gabe der Götter: meilenweit sanfte Hügel mit einem Erdreich, das zu den fruchtbarsten der östlichen Länder zählte. Kurz darauf zogen über einhundert Familien nach Bartambuckel und begannen, das üppige Land zu bewirtschaften. Es dauerte nicht lange, bis sich das Dorf zu einem wertvollen Gut für Tyridan mauserte.
    Die Menschen von Bartambuckel und der umliegenden Weiler führten einfache Leben. Sie waren glücklich damit, die Erde zu bestellen und die größeren Belange den Leuten in den Städten zu überlassen. Abgesehen von den paar Händlern, die herkamen, um Geschäfte zu machen, gab es wenig Berührung mit der Welt außerhalb des Dorfes. Einmal im Monat rollten Karren aus anderen Gegenden Tyridans an, um die Erzeugnisse der Bauern Bartambuckels abzuholen. Die Bauern wurden vorwiegend mit anderen Gütern bezahlt, denn mit Silberlingen konnten sie wenig anfangen. Die wenigen Münzen, die in der Ortschaft umgingen, wurden für neues Landgerät, Getränke im
Silberschild
oder Ziertand und Seltsamkeiten aus dem
Drachenhort
ausgegeben, dem Altwarenladen von Ara Mühls, Sarahs Mutter. Ara verdiente sich einen bescheidenen Lebensunterhalt, indem sie merkwürdige Altertümer für ein paar Silberlinge verkaufte. Die meisten der Gegenstände hatte sie von ihrem Großvater geerbt, der einst auf der Suche nach Wohlstand und Ruhm quer durch die bekannte Welt getingelt war. Zwar fand er weder das eine, noch das andere, aber er sammelte eine Unzahl eigentümlicher, wenngleich praktisch wertloser Habseligkeiten an.
    Alek Maurer war als Sohn eines buckligen Bauern namens Brok und dessen junger Gemahlin Karlyn in Bartambuckel geboren worden. Als Alek erst sechs Jahre alt war, erkrankte Karlyn und starb. Dem alten Brok brach darob so sehr das Herz, dass er eines Nachts fortwanderte und nie zurückkehrte. Alek wurde vom Bäckermeister und dessen Gemahlin aufgenommen und erlernte schließlich das Bäckerhandwerk. Da Alek nie besondere Abenteuerlust verspürte, wagte er sich auch nie weit von Zuhause weg. Er war noch nie in einer großen Stadt gewesen, hatte noch nie ein prunkvolles Schloss gesehen. Er hatte Berichte von Kriegen und Magie gehört, von Ogern und Elben, doch für ihn waren das bloß Geschichten, um sich abends am Feuer die Zeit zu vertreiben. Trotzdem gab es einige, an denen er sich gar nicht satt hören konnte. So begeisterte ihn beispielsweise die Erzählungen der Umgebung – er liebte es, etwas über die frühen Tage des Dorfes und die Rolle seiner Ahnen zu hören, die es mitbegründet hatten. Deshalb mochte er den Bardentag so sehr, denn an diesem besonderen Abend wurden die Geschichten über das Dorf von den besten Erzählern in ganz Nord-Tyridan vorgetragen.
    Als der Abend nahte, beendete Alek die Arbeit und brachte die Schaufel und die Spitzhacke ins Lagerhaus des Dorfes zurück. Am nächsten Tag würde es für Alek wieder zurück in die Backstube gehen, und jemand anderes würde weitergraben. Ihm war das mehr als recht, denn er arbeitete erheblich lieber an der Seite von Stan Kulnip, dem Bäckermeister. Allerdings wusste Alek schon jetzt, dass er am nächsten Morgen rundum wund sein würde. Den ganzen Tag ein Loch zu schaufeln, war wesentlich anstrengender, als Brot, Kleingebäck und Kuchen zu backen. Er spürte bereits die Verspannungen am Rücken, in den Armen und in der Brust.
    Alek begab sich in sein Heim, eine kleine
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