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Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Titel: Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman
Autoren: Alan Dean Foster
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zu finden. Es befand sich in der Mitte der Schirmwölbung genau zwischen den Augen.
    Zwei schnelle Schüsse, und es war vorbei. Er war kein alt gedienter Soldat, aber auf solch geringe Entfernung hätte auch ein Anfänger die Aufgabe erfolgreich erledigen können. Mit kleinen rauchenden Kratern, die in ihren abgerundeten Oberkörpern klafften, und zuckenden Tentakeln sank erst der eine und kurz darauf der andere Dieb auf den glatten Steinboden des Hofs. Die neugierigen AAnn, die das Geschehen aus einiger Distanz verfolgt hatten, wandten sich wieder ihrer Arbeit zu. Eine neue Gruppe Vssey erschien, um die Leichname zu entfernen. Da ihre Tentakel für dieses Unterfangen zu schwach waren, setzten sie raffinierte mechanische Geräte ein, um die Körper in einen bereitstehenden fahrbaren Behälter mit eigenem Antrieb zu hieven.
    Awn-Bween entschloss sich, Takuuna auf dem Weg zurück zu seinem vorübergehenden Quartier zu begleiten. Takuuna empfand fast so etwas wie Mitleid mit dem vsseyanischen Beamten, der zweifellos auch mit der Aufgabe betraut war, die Angehörigen der soeben Verstorbenen von ihrem Tod zu unterrichten, und verlangsamte sein Gehtempo auf einen Schleichgang, damit der mühsam hüpfende Justiziar mit ihm Schritt halten konnte.
    »Die Justiz des Imperiums arbeitet ebenso schnell wie sie streng ist.« Die vsseyanische Sprache war derart fließend, dass sie Takuuna an das zufriedene Zischeln eines Kleinkindes erinnerte. Die gelegentlich ausgestoßenen Betonungsbläschen verstärkten diesen Eindruck noch.
    »Ssie funktioniert«, erwiderte Takuuna barsch. »Wäre ich ess gewessen, der ssich diessess sspezielle Vergehen gegen Ihr Eigentum hätte zuschulden kommen lassssen, wäre Ihnen das Recht eingeräumt worden, mich zu erschießen.«
    Nur dass deine Greifwerkzeuge nicht stark genug sind, um eine richtige Waffe zu halten, dachte er. Ein schwebender Naqueep tauchte vor ihnen auf. Er war kleiner und robuster gebaut als ein Choluub und hing mithilfe von nicht nur einer, sondern gleich drei Gasblasen in der Luft. Takuuna hätte ihn leicht töten oder abstürzen lassen können, doch stattdessen wischte er ihn nur mit einer Handbewegung aus dem Weg.
    Der Naqueep pfiff aufgebracht, während er sich bemühte, einen Luftstrom zu finden, mit dessen Unterstützung er flüchten konnte.
    Mit Hand- und Schwanzbewegungen erwiderte er die höflichen Grußzeichen anderer AAnn und gelegentlicher Vssey, die er von früheren Besuchen Tual-Sihbs, dieses östlichen Außenpostens des Imperiums, kannte. Nach Verlassen des Innenhofs gelangten sie auf die schmale Straße, die parallel zum zentralen Verwaltungskomplex verlief. Takuuna bewohnte ein von der Regierung bezahltes Zimmer im besseren der beiden städtischen Hotels und sehnte sich schon nach einem angenehmen Sandbad in der entfeuchteten Atmosphäre seiner Unterkunft. Dann eine Mahlzeit und ein ausgiebiger Schlaf, bevor es gleich am nächsten Morgen zurück ins erheblich urbanisiertere Skokosas gehen würde, wo ihn ernsthafte Arbeit erwartete.
    Vor dem Komplex verabschiedete Awn-Bween sich von ihm. »Ich selbst habe die Gesetze der AAnn ziemlich intensiv studiert. Obgleich ich nicht in allen Punkten übereinstimme, steckt sehr viel darin, was ich bewundere. Ich verstehe sehr gut, was Sie meinen.«
    »In der Tat«, stimmte Takuuna gleichgültig zu. Er konnte bereits den erwärmten importierten Sand auf seiner Haut spüren, diese köstliche Liebkosung feinster silikatischer Körner, die seinen Körper von abgestorbenen Schuppen und Schmutz säuberten. »Man mussss fessts stellen, dassss ssich Ihr Volk alss ssehr vernünftig und kooperativ erwiessen hat, indem es uns gesstattete, unsere wenigen Außenposten auf Ihrer Welt einzurichten.«
    »Ich persönlich hege große Bewunderung für das Imperium und sehne schon den Tag herbei, wenn Jast offiziell in seinen Weltenbund aufgenommen wird.« Tentakel wogten wie eine Brandungswelle und übermittelten einen Abschiedsgruß. »Viele, wenn auch nicht alle von uns, empfinden eine ähnliche Begeisterung.«
    Und mit dem Rest kann entsprechend verfahren werden - so, wie es nach Takuunas Kenntnis auch auf anderen Welten geschehen war. Obwohl es nicht zu seinen Aufgaben gehörte, diese formelle Integration vorzubereiten oder zu unterstützen, war ihm ebenso wie den anderen AAnn klar, dass es am Ende so weit kommen würde. Eine weitere Welt, um die Grenzen des Imperiums auszuweiten. Eine weitere bescheidene Zunahme an imperialem Raum. Trotz
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