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Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Titel: Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman
Autoren: Alan Dean Foster
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ihrer physischen Handicaps und unangenehmen äußeren Erscheinung wären die Vssey willkommen. Als hervorragende Ingenieure, Baumeister und Handwerker stellten sie einen bedeutenden Zuwachs dar. Zwar galten sie nicht unbedingt als große Innovatoren, doch waren sie hervorragende Imitatoren und konnten in ihren Fabriken jedes Gerät und jeden Apparat nachbauen, dessen Anblick sie einmal in sich aufgenommen hatten. Angesichts dieser Vorzüge fiel ihre wenig ansprechende physische Erscheinung nicht ins Gewicht.
    Der AAnn-Administrator und der vsseyanische Justiziar trennten sich in freundlichem Einvernehmen. Dankbar verfiel Takuuna in einen normaleren Schritt, und seine langen, kräftigen Beine trugen ihn an geschäftigen Vssey vorbei, als stünden sie völlig still. Keiner von ihnen beneidete ihn um seine Fortbewegungsgeschwindigkeit. Sie waren völlig zufrieden mit ihrem gemächlichen Gehtempo, ein vorsichtiger Hüpfer nach dem anderen. Da sie niemals so etwas wie Beine besessen hatten, vermissten sie diese auch nicht.
    Nur einmal musste er sein Tempo drosseln, weil ein großer Schwarm tief fliegender Satubvwo die Straße blockierte. Sie waren von einer ungewöhnlich starken Böe erfasst und abwärts gedrückt worden. Sobald der Wind drehte, würden sie wieder fortgetragen werden, da kein Gebäude in der Stadt höher als zwei Stockwerke war. Die Vssey lebten wie jeder Einfüßer in ständiger Angst zu stürzen. Zwar verfügten sie über einen hervorragenden Gleichgewichtssinn, doch ermöglichten ihre kleinen Tentakel es ihnen nicht, aus eigener Kraft eine aufrechte Position einzunehmen. Ein Vssey, der stürzte und nicht die entsprechenden mechanischen Hilfsmittel einsetzen konnte, um sich aufzurichten, war auf den Beistand anderer angewiesen, um in seine ursprüngliche vertikale Haltung zurückzukehren, oder musste sich auf eine Stunde anstrengenden Ringens mit seinen Tentakeln und dem steifen Rand seiner flexiblen Kuppel einrichten.
    So kam es, dass Takuuna den wirbelnden, verwirrten und unglaublich dichten Schwarm, der die Straße vor ihm versperrte, ertragen musste. Es war nur ein geringer Trost, dass sich die geschäftigen Vssey, die er um Haupteslänge überragte, genauso behindert fühlten. Trotz der Dichte des Schwarms hielt sich der Gestank in Grenzen. Da die Satubvwo sich vertikal bewegten, konnten sie den an ihnen haftenden Schmutz, die vegetativen Abfälle und ihre eigenen Ausscheidungen hinter sich lassen. Im Gegensatz zu den kleineren, mit leiseren Stimmen ausgestatteten Choluub verursachten die Satubvwo jedoch einen erheblichen Lärm. Da jeder von ihnen mit seinem konisch geformten Mundorgan ein stetiges Heulen erzeugte, war der kollektive Sirenenton annähernd laut genug, um das höfliche Murmeln der Vssey zu übertönen.
    Die Einheimischen drängten sich zusammen und gingen mit der Situation auf traditionelle Art und Weise um: Sie begannen, darüber zu diskutieren. Während Takuuna auf sie herabblickte, konnte er nicht anders, als sich zu wundern, dass die Vssey es geschafft hatten, sich über den Stand einer Stammesgesellschaft hinaus zu entwickeln. Nichts geschah in raschem Tempo. Jede Aktion, zu deren Ausführung mehr als ein Vssey vonnöten war, erforderte einen Konsens, der gewöhnlich nach eingehender Diskussion jedes möglichen Aspektes auch der unwesentlichsten Thematik erreicht wurde. Diese speziestypische Eigenschaft, die ohne Zweifel ihren Ursprung in einer Zeit hatte, als die Vorfahren der Vssey als ortsgebundene Individuen existierten und unfähig waren, sich vom Fleck zu bewegen, hatte bedeutende Philosophen und Denker, hervorragende Musiker und Schriftsteller hervorgebracht, aber sie eignete sich nicht dazu, den nächsten Hügel zu erklimmen, geschweige denn, weite Strecken zu bewältigen. Takuuna wusste, dass diese Leistungen aktiveren, leistungsfähigeren Spezies vorbehalten waren, und einer ganz speziellen Spezies im Besonderen. Er griff nach seiner Handfeuerwaffe, um diesen Punkt abermals nachhaltig zu unterstreichen. Doch ehe er dazu kam, wurde die schwebende Straßensperre schon durch die auf Jast herrschenden Naturgewalten beseitigt.
    Ein großer Störenfried senkte sich auf den dicht gestaffelten Schwarm Satubvwo herab. Dass es sich nicht um einen friedlichen Pflanzenfresser wie die Choluub handelte, wurde durch den Wechsel von verwirrtem Heulen zu ängstlichem Wimmern deutlich. Takuuna, der in dem Neuankömmling einen Blohkbaa erkannte, ließ seine Waffe im Holster stecken. Der
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