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Flucht in die Arme des Maharadschas

Flucht in die Arme des Maharadschas

Titel: Flucht in die Arme des Maharadschas
Autoren: Penny Jordan
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ihres zweifelhaften Lebensstils. Und gegen besseres Wissen verspürte er plötzlich Mitleid mit ihr, weil er wusste, dass König Eduardo seinen Plan ganz sicher nicht kampflos aufgeben würde. Er war ein alter Traditionalist, als Vater wie als König, der seine Familie mit ebenso fester Hand regierte wie sein Land.
    „Du musst doch von klein auf damit gerechnet haben, eines Tages an eine passende Partie verkuppelt zu werden“, sagte Ash betont flapsig, um sein unangebrachtes Mitgefühl zu verbergen.
    Sekundenlang war Sophia versucht, ihre Maske fallen zu lassen und ihm zu gestehen, dass für sie immer nur ein Mann infrage kommen würde.
    Nein! Das war die romantische Verblendung eines sechzehnjährigen Teenagers gewesen!
    Geblieben war der tiefe Wunsch, irgendwann doch noch einen Mann zu finden, der ihre Liebe erwidern würde. Innerlich hatte sie sich längst darauf eingestellt, Geduld zu haben und zu warten, bis dieses Wunder geschah. Denn erst dann, wenn sie vor ihrem Bräutigam stand und ihm ewige Liebe und Treue schwor, würde endlich der Schmerz über Ashs vernichtende Zurückweisung schwinden.
    Mit angehaltenem Atem beobachtete Ash ihr lebhaftes Mienenspiel und wurde erneut geradezu von Mitleid überschwemmt. Sophia war ein so gefühlvolles Kind gewesen, liebevoll und freigiebig. Da sie die Liebe ihres Vaters nie wirklich hatte erringen können, hatte sie die aufgestauten Gefühle auf ihn übertragen, mehr war es nicht gewesen. Er hatte sie so gut wie möglich beschützt und war ihr nichts mehr schuldig.
    Außerdem ist sie schon lange kein Kind mehr! erinnerte er sich streng.
    Jetzt war es Sophia, die gedankenvoll seine düstere Miene betrachtete und allen Mut zusammennahm, um einen letzten Vorstoß zu wagen.
    „Ash, alles, was ich von dir will, ist …“ Sie brach ab und schluckte heftig. Es war doch schwerer, als sie gedacht hatte. „Du sollst nur so tun, als wenn du mich willst. Ich meine nicht fürs Bett oder so, sondern als zukünftige Ehefrau, da jedermann weiß, wie dringend Nailpur einen Thronfolger braucht. Und du stehst so weit oben auf der Rangliste, dass mein Vater diesen spanischen Prinzen schon bei der leisesten Chance fallen lassen würde, dich als Schwiegersohn rekrutieren zu können“, haspelte sie in einem Atemzug herunter, ehe der Mut sie verließ.
    Zunächst war Ash einfach nur sprachlos. Als Sophia ihn erneut um Hilfe bat, war er davon ausgegangen, dass es sich um das gleiche Anliegen handeln müsste wie damals … was natürlich völlig unsinnig war, wenn er jetzt darüber nachdachte.
    Sophia hingegen lag mit der Einschätzung ihres Vaters wahrscheinlich gar nicht so verkehrt. Was für ein kluges Köpfchen sich doch unter den seidigen Locken verbarg.
    Angesichts seines veränderten Gesichtsausdrucks fasste Sophia sofort wieder Hoffnung. „Ash, ich brauche dich und flehe dich an, sei mein Ritter in schimmernder Rüstung, so wie ich dich damals immer gesehen habe“, knüpfte sie ganz bewusst an früher an, als Ash sich ihr gegenüber wesentlich zugänglicher gezeigt hatte. „Erinnerst du dich noch an den Tag, als ich dir, Alex und Hassan heimlich zu dem steilen Felsenkliff gefolgt bin?“
    Wie sollte er das jemals vergessen können?
    „Das ist lange her“, brummte er jedoch abweisend.
    „Ich erinnere mich noch sehr gut daran“, Sophias Stimme klang etwas rau und sehr weich. „Damals war ich gerade mal neun Jahre alt. Wärst du mir nicht nachgesprungen, wäre ich ertrunken. Alex hat mich nur ausgelacht wegen meiner Tollpatschigkeit, aber auf deinen Armen habe ich mich sicher und geborgen gefühlt.“
    Da war er wieder, dieser verletzliche Ton, der ihm unter die Haut ging und sie beide in einen Kokon alter Erinnerungen einschloss, zu denen niemand sonst Zutritt hatte. Jetzt streckte sie auch noch die Hand aus und legte sie auf seinen Arm.
    Ungebetene Bilder überschwemmten ihn. Fantasien von weichen Brüsten, die sich gegen seinen Oberkörper drückten, in dem sein Herz wie verrückt schlug …
    Aber das gehört der Vergangenheit an! erinnerte sich Ash zähneknirschend. Heute war er zynisch genug, um zu wissen, dass ein Frauenkörper war wie der andere.
    Wie hypnotisiert starrte Ash auf Sophias schmale Finger, die auf dem schwarzen Ärmel seines teuren, italienischen Maßanzugs lagen. Wie würde es sich wohl anfühlen, wenn sie auf dem Höhepunkt der Ekstase …
    Für eine Sekunde schloss er die Augen und spürte einen heißen Schauer über seinen Rücken rinnen.
    „Alex durfte
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